Boilies (ihre Herstellung und Inhaltsstoffe)

  • Ein Boilie ist ein spezieller Köder zum Karpfenangeln und zurzeit dabei einer der beliebtesten Köder. Boilies wurden gegen Ende der 60er-Jahre von dem Engländer Fred Wilton entwickelt. Auf der von ihm entwickelten HNV-Theorie (High Nutrient Value = Hoher Nährwert) basierend, entwickelte er einen Köder, der dem Karpfen alle zur Ernährung notwendigen Stoffe bieten sollte.


    Boilies sind Köder, die gekocht werden und dadurch, je nach verwendeten Zutaten, zäh bis sehr hart werden. Darum lösen sie sich unter Wasser kaum auf und können fast nur von Karpfen und einigen anderen Karpfenartigen gefressen werden. Somit ist sehr selektives Angeln möglich. Mittels Variation der Größe (etwa von Murmel bis Golfball) kann der Beifang und der Fang kleiner Karpfen oft noch weiter reduziert werden.


    Da ein Boilie praktisch nicht, so wie bei anderen Ködern üblich, über den Haken geschoben werden kann, wird er in der Regel seitlich an einem am Hakenschenkel angebrachten so genannten Haar befestigt. Das Haar ist eine dünne möglichst unauffällige monofile oder geflochtene Schnur.


    Hier ein paar Bilder wie ihr eure Boilies selber herstellen könnt.
    Wer aber zu faul dazu ist kann sie natürlich auch im Angelshop kaufen. :D

    "Die Zeit am Wasser ist viel zu kurz um schlechte Bait´s zu fischen!"

  • Hier einige Inhaltsstoffe die ihr in eure Boilies reingeben könnt.


    Casein: ist ein leichtverdauliches Milchprotein. Leider ist es auch sehr teuer und sollte nur sehr sparsam verwendet werden, da zu viel den Boilie schwimmen läßt. Zudem härtet es den Boilie. Sollte nie mehr als 10% des Mixes ausmachen.
    Milchpulver: besitzt gut Bindeeigenschaften und macht den Boilie relativ hart. Zudem besteht die Möglichkeit bei Überdosierung einen Pop Up Boilie zu erhalten. Nie mehr als 100g pro Kilo.
    Sojamehl: ist sehr nahrhaft und bildet eine gute Basis für jeden Mix. Hier sollte man maximal 200g pro Kilo verwenden.
    Maismehl: ist das ideale Grundmittel für jeden Boilie. Es besitzt gute Bindeeigenschaften und läßt sich sehr gut verarbeiten. Außerdem ist es für den Karpfen leicht verdaulich und schont zudem noch unseren Geldbeutel. Das Kilo ist für ca. 80 Cent (?, ändert sich ja ständig) relativ billig zu haben. Hier nicht mehr als 20-30% pro Kilo. Maismehl ist im Handel auch unter dem Namen Polenta erhältlich.
    Reismehl: bildet ein hervorragendes Gerüst für jeden Boilie. Es ist geschmacksneutral und schwer, also nix für Pop Ups.
    Weitere gute Zutaten sind normaler Zucker, Salz, Sonnenblumenöl, Kartoffelmehl, Fischmehl, Blutmehl, Weizenmehl, Erdnußmehl, Leberpulver, Hanf(mehl), gemahlenes Vogelfutter.
    Gries: bindet sehr gut und sollte in keiner Mischung fehlen.


    Hier nun ein paar Rezeptzutaten pro Kilogramm



    Vogelfutterboilies


    100g gemahlenes Vogelfutter
    200g Sojamehl
    250g Maismehl
    250g Grieß
    50g Geschmacksverstärker z.B. Top Secret
    50g Zucker
    100g Casein



    Nussboilies


    200 g Nussmehl
    150 g Sojamehl
    300 g Weizengluten oder Weizendunst
    10 Eier
    200 g Kürbiskernmehl
    150 g Maismehl
    8-12 ml Flavour


    Fisch - Boilie


    30% Fischmehl
    25% Grieß
    25% Maismehl
    10% Orig. Robin Red
    5% Eialbumin
    5% Garnelenmehl


    Nuß - Boilie


    30% Erdnussmehl
    25% Hartweizengrieß
    20% Maismehl
    15% Vogelfutter
    5% Eialbumin
    5% Laktalbumin


    Boilie


    400g Gries
    200g Sojamehl,
    200g Milchpulver
    200g Maismehl
    100g Parmesan
    10ml Lockstoff



    Hier nun verschiedene Rezepte in prozentualen Angaben


    50% Vogelfutter
    30% Weizengrieß
    10% Milchpulver
    10% Sojamehl


    30% Sojamehl
    40% Grieß
    20% Pfannie halb+halb
    10% Haselnussmehl


    40% Fischmehl
    40% Grieß
    10% Sojamehl
    5% Blutmehl
    5% Gluten (Binder)


    20% Sojamehl
    35% Grieß
    30% Erdnussmehl
    10% Casein
    5% Traubenzucker


    10% Sojamehl
    10% Casein
    40% Vogelfutter
    40% Grieß


    Um Boilies fängiger zu machen kann man sie in eine Tüte mit Zwiebelmus geben. Die Boilies nehmen das natürliche Aroma der Zwiebel an, und duften folglich nach Zwiebel.
    Ebenfalls ein gutes Aroma bildet Kakaopulver. Hiervon kann man ruhig mal 100g pro Kilo in den Mix einrühren.
    Durch den Einsatz von Backpulver (vorsichtig!!!nur sehr sehr sehr wenig!!!) kann man den Boilie schwimmend machen, bzw. sein Volumen vergrößern.
    Ich persönlich gebe jeder Boiliemischung noch eine Brise Muskatnuß hinzu.
    Pro Kilo verwendet man ca. 10 Eier. Sollte der Mix trotzdem zu trocken sein, einfach etwas Sonnenblumenöl rein und fertig.

    "Die Zeit am Wasser ist viel zu kurz um schlechte Bait´s zu fischen!"