Aalmythen (Legenden, Geschichten und Sagen)

  • Servus


    Sicher kennen einigen von euch Mythen die sich um den Aal ranken. Mir sind auch einige davon bekannt.


    1. Mythos: Aale lassen sich mit Pferdeköpfen fangen. -> Dies hörte ich unter anderem auch von meinem Großvater, daß sowas praktiziert wurde. Eigentlich fressen ja Aale kein Aas. /KoPf Einige kennen sicher den Film "Die Blechtrommel" da ziehen sie ein Pferdekopf mit jede Menge Aalen drinnen aus dem Wasser. Für a Computertrick ist der Film zu alt. Wie haben die das gemacht. Den Ausschnitt dazu hab i bei YouTube gefunden -> http://www.youtube.com/watch?v=AgMPJV3lk6s


    2. Mythos: Aale gehen manchmal ans Land zum fressen. Besonders beliebt sollen Erbsenfelder sein. Diese Geschichte hörte ich oft als Jungangler von den Älteren. Angeblich brauchte man nur Salz auf die Schleimspur der Aale zu streuen und sie können nicht mehr zurück und man kann sie am morgen einsammeln.


    3. Mythos: Das es Aale in Europa gibt haben wir nur dem versunken Atlantis zu verdanken, obwohl ja der amerikanische Kontinet für sie näher wäre. Als Atlantis noch existierte drehte sich der Golfstrom nur um die Sargassosee/Bermudadreieck (wo die Aale laichen). Erst durch den Untergang von Atlantis war der weg für den Golfstrom Richtung Europa frei und die Aale sind ihrem Instikt gefolgt (sie lassen sich ja vom Golfstrom treiben) <- diese Geschichte habe ich mehrfach im Internet gefunden


    Was haltet ihr von diesen Geschichten oder kennt vieleicht selbst welche?


    Gruß Joggl

  • Das mit den Tierköpfen ist keine Sage. Bei uns haben die Bauern früher immer Kuhschädeln im Wasser mit einem Seil daran versenkt und nach ein paar Tagen holten sie den Kopf mit den Aalen daran wieder aus dem Wasser.

  • Ich hab das vom ansäßigen Berufsfischer am Wallersee gehört und der lügt mich nicht an. Es soll ja auch erzählt werden, das Wasserleichen von Aalen angefressen werden. Wie weit das stimmt entzieht sich aber meiner Kenntniss.

  • Hab nochmal zu diesem Thema im Internet gesucht.
    Es ist scho sehr ungewöhnlich was man da alles eigenartiges findet.


    Aalaufstieg in Pisa anno 1667
    Aus Pisa wird berichtet, daß dort innerhalb von 5 Stunden etwa 3Millionen Pfund Steigaal im Arno gefangen wurden, was einer Stückzahl von einer halben Milliarde entsprechen würde


    Aalaufstieg in Bannyshannon/Irland - Autor unbekannt
    In der Nähe eines Wasserfalles war der Fluß getrübt von Millionen kleiner Aale, die fortwährend den nassen Felsen zu erklimmen versuchten und dabei zu Tausenden umkamen; aber ihre feuchten schlüpfrigen Leiber dienten den übrigen als Leiter, um den Weg fortzusetzen. ich sah sie sogar senkrechte Felsen erklimmen; sie wanden sich durch das feuchte Moos oder hielten sich an die Leiber anderer an, die bei dem Versuch den Tod gefunden hatten. Ihre Ausdauer war so groß, daß sie noch in ungeheuren Mengen ihren Weg bis zum see Arno erzwangen


    Aalaufstieg in der Elbe Ende Juni (Ehlers)
    ... es ergab sich daß der dunkle Steifen von einer Unmenge kleiner Aale gebildet wurde, welche dicht an der Oberfläche des Flusses stromaufwärts zogen und sich dabei stets so nahe und unmittelbar am Ufer hielten, daß sie alle Krümmungen und Ausbuchtungen einhielten. Die Breite des Streifens mochte etwa 30cm betragen, die Mächtigkeit nach unten, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden. So dicht gedrängt aber schwammen die jungen Aale, daß man bei jedem Zuge, welche man mit einem Gefäß durch das Wasser tat, eine namhafte Menge der Fische erhielt und diese für die Anwohner der Elbe insofern lästig wurden, als letztere, solange der Fischzug dauerte, kein wasser aus der Elbe schöpfen konnten, welches nicht mit kleinen Fischen angefüllt gewesen wäre. Der Zug dauerte ununterbrochen den ganzen Tag und setzte sich auch am folgenden fort; am Morgen des dritten Tages war aber nirgends mehr einer der jungen Aale zu sehen.


    Der Aal ein Aasfresser?
    Immer wieder hören und lesen wir Berichte, daß Aale selbst menschliche Leichen nicht verschmähen. Obwohl der Nachweis noch aussteht, werden solche Geschichten immer wieder erzählt. Es kann zwar vorkommen, daß Aale aus Körperöffnungen von Leichen und Tierkadavern kriechen, aber es wurden noch nie Reste davon in den Därmen der Aale gefunden. Es ist anzunehmen, daß sie lediglich als Versteck dienten, genauso wie alte Autoreifen oder Eimer


    Die Legende vom Aal der Erbsen frißt I (Albertus Magnus 1193-1280)
    Der Aal soll auch ettwan des nachtsz aus dem wasser schliefen auf dem feldt, da er linsen, erbsen oder bonen gesehet sind


    Die Legende vom Aal der Erbsen frißt II (Lübecker Schenkwirt Stahr)
    ...es war im Sommer 1844, als ich mit einem anderen Knecht eines Morgens gegen 3Uhr zum Melken der im Felde weidenden Kühe ging. wir kamen an dem erbsenfeld vorüber und bemerkten in dem teils in blüte, teils in Frucht stehenden Erbsen mehrere Aale. Schnell lief ich nach Hause und benachrichtigte den Knecht, welcher mit dem Pflug längs des Feldes in der Wiese am See 3 Furchen pflügte. wir fingen in den Furchen alsdann eine Menge Aale.


    Aalblut ist giftig
    Aalblut enthält tatsächlich einen Giftstoff, der jedoch beim kochen oder räuchern zerstört wird


    Aale haben einen ausgeprägten Geruchssinn
    Laborversuche haben erwiesen, daß Aale den Duft von Rosenöl noch wahrnehmen können, wenn man einen Fingerhut voll in der 58-fachen Wassermenge des Bodensees verdünnt. Dies erlaubt es dem Aal auch bei absoluter Dunkelheit seine Beute anzusteuern


    Aalvermehrung nach Aristoteles
    Aale entstehen weder durch Begattung noch pflanzen sie sich durch Eier fort.; auch ist niemals ein Aal mit Eiern oder Samenflüssigkeit gefangen worden, und an aufgeschnittenen Tieren findet man innen weder Samengänge noch Eierstöcke; vielmehr entsteht die Sippe von Bluttieren weder durch Begattung noch aus Eiern. Dies ergibt sich daraus, daß in versumpften Seen, wenn alles Wassr ausgeschöpft und der Schlamm abgetrocknet war, die Aale wieder erschienen, sobald sich von neuem Regenwasser darin angesammelt hatte; dagegen werden sie bei trockenem Wetter und in Seen, die stets mit Wasser angefüllt sind, nicht gefunden. Denn sie leben und ernähren sich von Regenwasser. Sie entstehen durch Regenwürmer, die sich von selbst im schlamm und in der feuchten Erde bilden. .........


    Aalvermehrung nach Hexenmeister Tackius
    Nimm zu beliebiger Zeit 2-3 Aale, koche sie zu Mus, wirf sie in einen pflanzenreichen Teich und innerhalb von 8 Tagen wird eine unzählige Menge Aale darinnen sein.


    Aalvermehrung nach Siebold 1863
    In seinem Buch “Die Süßwasserfische Europas” heißt es, daß Aale das Produkt eines Generationswechsels zwischen Aalen und Flußgrundeln seien. Den Beweis hierfür glaubte er in den kleinen Eingeweidewürmern der Grundeln, die er für Aale hielt, gefunden zu haben


    Monster-Aale
    Der schwedische Kryptozoologe Jan-Ove Sundberg meint, „Nessie" sei mit einem „Monster-Aal" verwandt. Er vermutet im Loch Ness etwa 30 solcher Tiere. Manche Augenzeugen wollen dort weiße Aale mit Mähnen gesehen haben. Kryptozoologen glauben, es gebe in manchen Gewässern mehr als 30 Meter lange Riesenaale, seit 1930 das Forschungsschiff „Dana" eine ungewöhnlich große Aallarve entdeckt hat. Riesige aalähnliche Seemonster wurden im Loch Suaninbhal in Schottland und im Lough Graney in Irland gesichtet.


    Hab auch nach Fotos von Aalen in Tierköpfen oder Wasserleichen gesucht. Aber nix gefunden <- sind wohl doch nur Geschichten/Legenden


    Gruß Joggl

  • Hi Jörg


    zu deinen ersten beiden Punkten die du aufgezählt hast ,kann ich nur sagen das ich sie auch so erzählt bekommen habe, nur gesehen habe ich es nicht mit eigenen Augen.Aber der Aal ist auch ein Aasfresser und deswegen kann ich es mir schon gut vorstellen das da was wahres dran ist mit den Tierköpfen.


    Zum dritten Punkt,mir ist zwar bewußt das sie ins Sargassomeer abwandern zum laichen.Nur die Story,dass wir es dem versunkenen Inselreich Atlantis zu verdanken haben das es bei uns jetzt Aale gibt ist mir neu /KoPf.

  • Zitat

    Original von Natural
    Hi Jörg


    zu deinen ersten beiden Punkten die du aufgezählt hast ,kann ich nur sagen das ich sie auch so erzählt bekommen habe, nur gesehen habe ich es nicht mit eigenen Augen.Aber der Aal ist auch ein Aasfresser und deswegen kann ich es mir schon gut vorstellen das da was wahres dran ist mit den Tierköpfen.


    Zum dritten Punkt,mir ist zwar bewußt das sie ins Sargassomeer abwandern zum laichen.Nur die Story,dass wir es dem versunkenen Inselreich Atlantis zu verdanken haben das es bei uns jetzt Aale gibt ist mir neu /KoPf.



    Hab zum Thema Atlantis noch mal gegoogelt und bin fündig gewurden:




    Der Aal: Aale und der Mythos von Atlantis


    Seit dem Fund einer im heutigen DIN A4 Format wohl 20 Seiten langen Papyrusrolle des griechischen Philosophen Platon (427-347 v. Chr.) sind Forscher auf der Suche nach dem sagenumwobenen Stadtstaat, der nach Platons Angaben innerhalb von 2 Minuten im Meer verschwunden sein soll. Es gibt Forscher die behaupten, Atlantis hat es nie gegeben und Platon hätte sich das alles vor ca. 2.400 Jahren nur ausgedacht. Dagegen spricht, dass Platon Märchen hasste wie die Pest, schließlich war er Wissenschaftler und immerhin der erste der behauptete die Erde sei Rund, es aber nicht beweisen konnte und deshalb lange Zeit als Märchentante abgetan wurde. Eine solche Geschichte über ein Land, fruchtbar wie der Garten Eden, reich an Bodenschätzen, Gold und Edelsteinen, dank dem Golf von Mexiko in einem Klima, welches 2 Ernten im Jahr erlaubte, mit Häusern und Palästen die alles Bisherige und sogar einiges Zukünftige in den Schatten stellten. So eine Geschichte, wenn sie ausgedacht wäre, passte nicht zu Platons übriger Arbeit.


    Andere Forscher glauben ihm, sehen aber
    unterschiedliche Ursachen für das verschwinden der Insel um 11.500 v. Chr.. Ein Vulkanausbruch, eine Flutwelle oder ein Asteroid sind die häufigsten Vermutungen und für alle gibt es verschiedene Hinweise, die diese Vermutungen jeweils stützen. Noch verwirrender sieht es mit der Lage von Atlantis aus.


    Einmal wird behauptet Atlantis ist Lanzerote, mal wird behauptet Atlantis liegt im Mittelmeer, mal sagt man es liegt auf dem Grund des Bermudadreiecks andere behaupten der Stadtstaat lag in der Sahara, bei Helgoland oder im Kaukasus. Bei den mehr als 30 bisher vermuteten Stellen, die in mehr als 30.000 Publikationen veröffentlicht worden sind, ist eine dabei, wo sich kaum jemand hin traut. Das berüchtigte Bermudadreieck oder wie wir Aalfreunde sagen würden: die Sargassosee vor den Bermudainseln. Dieses unheilvolle Gebiet im Westatlantik wurde wohl auch von Platon als ursprüngliche Lage des Inselstaates angedeutet. Heute verdichten sich die Hinweise, dass es dort evtl. doch eine Insel von ca. 400.000 Km² gegeben haben könnte. Einen ersten Hinweis gibt schon der Name. Atlantis wie auch Atlantic, stammt offenbar aus dem mexikanischen Wortschatz der dortigen Indianerstämme, antlan tico, und bedeutet soviel wie das Land hinter dem großen Wasser. Viele sehen auch in der ungeheuren Nahrungsvielfalt der Sargassosee, welche auch als Speisekammer des Atlantiks bezeichnet wird, einen Hinweis. Es gibt verschiedene Berichte von Vogelschwärmen, die immer wieder offenbar verwirrt über dem Gebiet Kreisen, als ob sie dort Landen wollten, wo kein Land ist. Die häufig spurlos verschwundenen Schiffe und Flugzeuge in diesem Bereich haben dazu geführt, dass das Bermudadreieck von Menschen nach Möglichkeit gemieden wird. In der einen Minute ist das Wasser Spiegelglatt im nächsten Moment tobt ein Sturm, die riesigen Tangwälder, die unbeschreibliche Tiefe von 7000 m, ja selbst das Ende der Eiszeit in Europa durch den Golfstrom seit 11.500 v. Chr. unterstützen die Theorie von Atlantis auf dem Grunde vor der Sargassosee, der in einer sog. Berlitz-Theorie auch als Brutbucht auf Atlantis bezeichnet wird. Auch der Aal wird zur Stützung dieser Theorie herangezogen. Man kann sich einfach nicht vorstellen, dass ein von der Evolution erfundenes Tier freiwillig solche Strapazen auf sich nimmt, zum Golfstrom schwimmt und dann ihm über Tausende Kilometer folgt um dann auch noch gegen ihn wieder zurück zu schwimmen. Wäre Atlantis an der vermuteten Stelle heute noch zu finden, gäbe es wahrscheinlich keine europäischen Aale, weil diese riesige Insel als eine Sperre im Golf von Mexiko fungieren würde. Es wäre ein perfekter kleiner Kreislauf, der die Aale nicht nur an die Küste spülen würde, sondern diese auch wieder zurück in die Sargassosee treiben würde. Wenn die Insel dort gelegen hätte, würde auch das von Platon beschriebene Klima dort vorherrschen. Da die Sperrinsel aber verschwand, wurden nun die Aale bis auf den europäischen Kontinentalsockel gespült, wo sie erstmals wieder Flussmündungen vorfanden in die sie bis heute aufsteigen. Warum änderte der Aal aber nicht einfach sein Verhalten und stieg in die näher gelegenen Westindischen Flusssysteme auf? Die Forscher meinen, der Aal wäre ein evolutionärer Blindgänger, der notorisch seinen genetisch vorgegeben Wasserlauf verfolgt, obwohl es wesentlich einfachere Wege gibt. Ebenso geht es wohl auch den Vögeln, die mitten im Wasser nach Land suchen, wo keines ist.


    Ein weiterer echter Beweis, dass es dort etwas gegeben haben muss, ist der Fund eines Tachlyts, eines großen Lavabrockens, den man bei Reparaturarbeiten am Transatlantikkabel aus der Tiefe bergen konnte. Soweit nichts besonderes, schließlich gibt es auch Unterwasservulkane die Lava ausspucken. Komisch ist aber, dass diese Strukturen aufweisen, die durch das schnelle abkühlen im Wasser entstehen. Aber der geborgene Brocken ist nach wissenschaftlichen Untersuchungen definitiv an der Luft abgekühlt!?! Obwohl es weit und breit kein Land gibt!!! Weitere Untersuchungen haben ergeben, dass der Brocken ca. 13.500 Jahre alt ist, was wieder mit Platons Angaben übereinstimmt, der diesen Zeitpunkt als Untergang der Insel beschreibt. Kurz darauf begannen in Europa die Gletscher zurück zu gehen, weil offenbar nun der warme Golfstrom ungehindert bis nach Europa seinen Weg fortsetzen konnte.


    Ist letztlich an der Tuckertheorie doch etwas dran und es gibt keine europäischen Aale, weil es sich in Wahrheit nur um verirrte amerikanische Aale handelt? Könnte es sein, dass fast 15.000 Jahre Wanderung über Tausende Kilometer, die ursprünglich von der Natur nicht vorgesehen waren, eine geringe genetische Veränderung bei den Aalen hervorgerufen hat, und dass diese Aale heute wegen dieser geringen Unterschiede als eigenständige Art, einer europäischen Art, in der Wissenschaft geführt werden??? Ist der europäische Aal eine evolutionäre Weiterentwicklung bzw. Anpassung des amerikanischen Aals an die veränderten Lebens- bzw. Wanderbedingungen und somit doch kein evolutionärer Blindgänger???


    Vielleicht ist es ja ein Aalforscher, der auf der Suche nach dem Geheimnis der Fortpflanzung und Herkunft der Aale irgendwann die reiche sagenumwobene vom Meer verschlungene Insel im Atlantik quasi Nebenbei entdeckt, wie Columbus, auf der Suche nach dem Weg nach Indien, Amerika......

  • Ich war wieder im Internet unterwegs um Ungewöhnliches zum Thema Aal zu finden:



    Der Aal
    Anguilla spec.
    Anguillidae (Aalfische)


    Dieser ungewöhnliche Fisch ist mit verschiedenem Aberglauben umgeben. Seine Körperform erinnert an die Schlange, ein spätestens seit Adam und Evas Sündenfall berüchtigtes Tier.


    Hinzu kommt die Lebensweise des Aals. Gelegentlich, wie es heißt besonders in finsteren, mondlosen Nächten, verläßt er das Wasser und soll, folgt man dem Latein der Jünger Petri, bevorzugt Erbsenfelder aufsuchen.


    Ein Rätsel ist die Fortpflanzung der Aale, hat man sie doch in heimischen Gewässern niemals beim Laichgeschäft beobachtet. In geschlachteten Tieren ist, anders als bei anderen Fischen, weder Milch noch Rogen zu finden.
    So meinte man, die Aale enständen aus Schlamm, den Juni/Juli die Sonne erwärmt. Dieser Vorgang ist aus der Antike als Zeusgeburt bekannt. Francis Bacon ging davon aus, daß die Aale sich alle zehn Jahre zu neuen Geschöpfen regenieren (WALTON, 135f.), ähnlich der sich regelmäßig häutenden und darum für unsterblich gehaltenen Schlange.


    Der Aberglaube rät: „Um Aale zu erzeugen, und damit einen Teich zu besetzen, schneidet man von einer Haselstaude einen Sprossen, sticht dann ein Stück Waasen aus, welches umgekehrt auf die Erde gelegt wird und legt die Haselsprosse darauf; auf dieses lege man ein gleiches Stück Waasen, so daß die beiden unteren erdigen Teile einander berühren und die Haselsprosse dazwischen liegt. Nach wenigen Tagen nimmt man den oberen Waasen ab, und wenn sich viele kleine blaue Würmlein an der Sprosse zeigen, so deckt man den abgenommenen Waasen wieder darauf, bindet beide mit einer Schnur zusammen und wirft das ganze in einen Teich, wovon selbiger mit einer Menge Aalen besetzt wird, obwohl vorher niemals welche darin waren.” (Das 6. und 7. Buch Mose, 41)


    Tatsächlich zieht es die erwachsenen Europäischen Aale aus den Flüssen wie magisch zum Meer hin. Soweit es sie in geschlossene Gewässer verschlagen hat, werden die Aale dabei sicherlich auch ein Stück über Land wandern. Denn ihr Ziel ist die Sargassosee/Karibik, ein warmes „Tangmeer”, wo sie in großer Tiefe laichen und danach in Erfüllung ihres Lebens absterben.


    Mit dem Golfstrom treiben die Jungaale während dreier Jahre gemächlich nach Europa, wobei sie zunächst eher wie ein Blatt aussehen und keinerlei Ähnlichkeit mit ihren Eltern haben. Ihre amerikanische Verwandtschaft hingegen zieht westwärts an die Küsten des amerikanischen Kontinents.
    Erreichen sie die Küsten, haben sie sich in durchscheinende Glasaale verwandelt, die in gewaltigen Mengen die Flüsse heraufziehen - jedenfalls in früheren Jahren, denn heute ist ihr Bestand durch Zerstörung der Lebensräume und Überfischung gefährdet.


    Warum die Aale solch merkwürdige Sitte pflegen, ob die Aalwanderung irgendeinen Sinn für die Erhaltung der Art hat, ist ungewiß. Viele Tiere kehren zur Hochzeit an den Ort ihrer Geburt zurück, von den Fischen zum Beispiel die Lachse, soweit ist die Aalwanderung besonders ungewöhnlich nicht. Einzig Entfernung und Ziel geben Rätsel auf.
    Einer — allerdings nicht von allen Forschern ernsthaft in Erwägung gezogenen — Theorie folgend ziehen die Aale kaum anders als Lachse zum Laichen in ihre Heimatgewässer, der Unterschied ist allein, daß es von ihrer Heimat nur noch das Sargassomeer gebe, der Rest sei die untergangene Insel Atlantis gewesen.
    Diese habe etwa im Gebiet der Azoren mitten im Atlantik gelegen und sei demnach nicht übermäßig von der Kinderstube der Aale entfernt gewesen.
    Weil die Golfströmung bei Vorhandensein einer solchen Großinsel anders verlaufen sei als heute — als ein Quirl inmitten des Atlantik — hätten die Aale ganz bequem mit der warmen Strömung zum Laichen schwimmen können, die Jungaale wären ähnlich komfortabel zur Insel Atlantis getrieben (MUCK, 130ff.).


    Die Form des Fisches läßt den Schluß zu, daß der Genuß seines Fleisches der Fruchtbarkeit bzw. der Libido förderlich ist. Das giftige Blut der Aale verwendete man gegen Hühneraugen, Warzen und Leibschmerz (WEHR, 9).


    In der germanischen Welt ist der Aal auch Unglücksbote. Im Jadebusen waren dereinst sieben reiche Kirchspiele, deren Bewohner derartig übermütig wurden, daß sie spaßeshalber ein Schwein in ein Bett legten und einen Pfarrer herbeiriefen, damit der dem angeblich sterbenden Christenmenschen das Nachtmahl reiche. Als der Gottesmann das Zimmer betrat sah er, wie ein Aal aus dem Kaminfeuer kroch. Darin erkannte er eine heraufziehende Katastrophe und eilte so schnell er konnte von hinnen. Kurz darauf versanken die Kirchspiele in der See („Untergegangene Dörfer bei Heppens”, KUHN u. SCHWARTZ, 293f.). Das Motiv mit dem Schwein ist auch aus der Rungholt-Sage bekannt.


    In Brandenburg soll man mit dem abgeschnittenen, noch lebenden Kopf eines Aals Warzen bestrichen, alsdann den Kopf begraben haben. Davon sollten die Warzen verschwinden (Praktika des täglichen Lebens, 310).


    Im Schwabenland soll man Säufern einen Wein zu trinken gegeben haben, in dem zuvor ein Aal ertrunken war. Der Trinker, dem man von der Behandlung nichts sagen durfte, sollte davon seiner Trunksucht ledig werden. (ebd.)
    Außerdem verordnete man Aalgalle in Wein als Mittel gegen Schlaflosigkeit. (ebd.)


    Fieber soll man loswerden, indem man es einem Aal verschreibt und das Papier ins Wasser wirft. Sobald ein Aal die Notiz gefressen hat, sei man geheilt (Das sechste und siebente Buch Mosis, 299).


    Gegen Schwerhörigkeit gewann man einen Absud aus der Galle eines Aals oder einer Forelle. Den erwärme man und träufle davon an drei Tagen je drei Tropfen in das zu behandelnde Ohr. Daß das helfe, glaubte man in der Steyermark. (Praktika des täglichen Lebens, 309f.)


    Außerdem hab i auch drei Sagen zum Aal gefunden:


    Die Sage vom Tolkemiter Aal -> http://www.aefl.de/ordld/Sagen/westpreussensagen_01.htm


    GRAF ISANG -> http://www.sagen.at/texte/sage…achsen/div/grafisang.html


    Aal und Rauch -> http://www.bad-zwischenahn-tou…ckung-des-smoortaals.html

  • Man findet scho viel eigenartiges zu diesem Thema, diese Geschichte ist auch lesenswert ->


    Auszug aus:


    Die Wolfsschanze


    Von Artur Becker



    Wusste er überhaupt, dass er sich in diesen Wäldern auf dem heiligem Territorium der Pruzzen befand? Der Heiden, die die Bäume und Seen angebetet, als wären sie Götter, und die sich von dem Schwert des Deutschen Kreuzritterordens nicht ohne Kampf bekehren hatten lassen? Moorleichen, Ertrunkene und dreimeterlange Welse verkündeten den Einheimischen in ihren Träumen Glück oder Unglück. Hitler, der deutsche Imperator, muss des Öfteren spät in der Nacht oder am frühen Morgen schweißgebadet erwacht sein, zitternd vor Schreck, weil er in seinen Alpträumen Aale erblickte, die Aasfresser, die die Seen sauber halten. Bekanntlich sind Aale große Überlebenskünstler, wie die Schlangen. Man sagt, der Teufel habe diese Kreaturen geschaffen. Die Aale brauchen lediglich eine feuchte Wiese oder feuchtes Moos, um durch den Wald zum nächsten Gewässer zu gelangen. Und manchmal regnet es in Masuren in Strömen, wochenlang, so auch damals, während jenes Septembers, als er, der deutsche Imperator, sich seit dem Sommer in seinem Hauptquartier aufhielt. Einmal, im Bunker stand das Wasser nach heftigen Regenfällen zwei Zentimeter hoch, obwohl die Pumpen pausenlos liefen, mit einem Riesenlärm, schnaufend und keuchend wie Tiere, gelangten nachts zwei, drei Aale in sein Zimmer. Und er konnte nicht mehr zwischen Traum und Wirklichkeit, Hallizunationen und Eingebung unterscheiden. Er war vor langer Zeit ertrunken und hatte es nicht einmal gemerkt. Engelsstimmen glaubte er zu hören. Diktate aus der Hölle.




    Die komplette Geschichte findet ihr hier -> http://www.arturbecker.de/Varia/artikel/varia010.htm

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