Ausrüstung Fliegenfischen

  • Hallo


    Weil doch immer wieder die Frage nach der Grundausrüstung zum Fliegenfischen kommt, habe ich etwas zusammengefasst.
    Das sind aber nicht die unabänderlichen Zehn Gebote und alle Fliegenfischenden Kollegen sind herzlich eingeladen ihre Erfahrungswerte einzubringen und so dem einen oder anderen den Einstieg zu erleichtern.



    Rutenklassen: Klassen nach AFTMA 0 bis 3 in Längen zwischen 6,5 und 8 Fuß für die extrafeine Fischerei auf Äschen und Forellen, Klassen 4 bis 6 in Längen zwischen 7,0 und 9,5 Fuß sind die Standartklassen für die Fischerei auf Forellen, Äschen und Friedfische in unseren Flüssen


    Rutenaktion: Hier gibt es langsam, medium, schnell, aber letztlich muss ein jeder selbst die Fliegenrute mit der zu ihm passenden Aktion finden, mit der er am besten klarkommt. Genauso sieht es mit der Teilung aus: inzwischen ist von der Einteiligen bis zur zehnteiligen ist alles zu bekommen, es arbeiten alle gleich gut, Geschmacksache.


    Die Fliegenrolle: Ist in der Regel einfach konzipiert und dient nur zum Aufnehmen und "Speichern" der Fliegenschnur. Sie sitzt am unteren Ende der Rute und hat eine wichtige Funktion zum Ausbalancieren der Fliegenrute beim Wurf. Sie sollte auf jeden Fall von der Klasse (AFTMA) zur Rute passen.
    Die Rolle besteht im Regelfall aus dem Gehäuse und einer wechselbaren Spule.


    Bremssysteme: bei manchen Modellen verhindert eine einfache sogenannte Klickerbremse (Zahnrad und Stahlfeder mit Ritzel) das "Überlaufen" der Spule, bei anderen Modellen tut eine ausgereifte und fein regulierbare Scheibenbremse ihren Dienst. Die Art der Bremse ist - zumindest bei der Forellen- und Äschenfischerei - reine Geschmacksache. Auch bei den Rollen erfolgt die Einteilung in die oben erwähnten AFTMA-Klassen. Sehr beliebt sind derzeit sogenannte Großkern-(Large Arbor-)Rollen. Durch den großen Spulenkern-Durchmesser dieser Rollen neigt die Fliegenschnur weniger zum Kringeln (Memory-Effekt)


    Fliegenschnur: Diese besteht heutzutage in den meisten Fällen aus einer kunststoffummantelten, multifilen Nylonseele. Es gibt keulenförmige(WF) und doppelt verjüngte(DT), schwimmende(Float), sinkende Schnüre(Sink) und Schussköpfe, auch hier erfolgt die Einteilung in die verschiedenen AFTMA-Klassen für die verschiedenen Rutenklassen und Fischereiarten.
    Ich halte DT- Schnüre für völligen Unfug, kein Mensch dreht sie jemals um weil sie „abgefischt“ ist, sie ist nur etwas für Puristen die mit der Gespließten an irgendwelchen Kleinstbächen Trocken fischen(meine Meinung!!!!). Für einen Anfänger auf keinen Fall die Erste Wahl.


    Vorfach: Die Verjüngung dient zum sauberen Wurf-Ablegen und zum ordentlichen Abrollen des Vorfaches. Es gibt sie konisch gezogen, geflochten und verdrallt im Handel. Was das beste ist richtet sich nach erfahrungswerten und Gewässer. Die Länge des Vorfaches richtet sich nach der Rute und nach der Art der Fliegenfischerei. Beim normalen Äschen- und Forellenfischen ist das Vorfach im Schnitt anderthalb mal Rutenlänge und die Vorfachspitze endet in 0,16 oder 0,14mm Monofil. Zur Verbindung von Fliegenschnur und Vorfach gibt es verschiedene Möglichkeiten.
    Heute werden fast alle Fliegenschnüre mit bereits montierten Schlaufen geliefert (sogenannte Loops). Falls das nicht der Fall sein sollte empfehle ich zum Beispiel Minicon Loop, die sind aus Geflecht und können ganz einfach an der Spitze der Flugschnur montiert werden.


    Backing (Nachschnur): Das Backing dient in erster Linie als Garantie, falls wirklich 'mal ein Großer die gesamte Fliegenschnur abzieht und es nun an die Reserven geht und das der Rollenkern größer wird, dadurch wird ein zu starkes kringeln der Flugschnur vermieden.



    Watbekleidung:
    Grundsätzlich sollte die Regel gelten: Weniger waten ist mehr!
    Fischt man an einem kleinen Fluss, sind in der Regel Hüftstiefel absolut ausreichend. An größeren Gewässern, wo häufiges und tiefes Waten erforderlich ist, leisten atmungsaktive (Goretex etc.) Wathosen sehr gute Dienste. Ob man nun ein Modell mit angesetzten Stiefeln oder mit Füßlingen für das Tragen von Watschuhen bevorzugt, ist Geschmacksache. Für die Modelle mit den separaten Watschuhen sprechen ganz klar der bessere Stand im Gewässer und die besseren Laufeigenschaften.


    Zubehör:
    wasserdichte Kopfbedeckung
    Hochwertige Polarisationsbrille.
    Fliegenweste
    Ausziehrollen (in modernen Westen integriert)
    Hakenlöser (Aterienklemme)
    Schnurclip
    Fliegendosen
    Fliegen
    Fliegenfett
    Schnurentfetter
    Schnurreiniger
    Vorfachschnüre( Tippets 0,14-0,22 Fluocarbon oder Monofil)
    Bandmaß
    Bissanzeiger für das Nymphenfischen,
    Fischtöter
    Messer
    Flypatch (Fliegenhalterung aussen an der Weste)
    Kescher
    Fischkorb, wenn man Fische mitnehmen möchte.


    Tight Lines
    Christian

  • Hallo Christian, zumindest einen Teil der Ausrüstung hat man als Angler... was kostet eine gute Rute mit Spule und Schnur?? Mittleres Preissegment.. damit meine ich eine Ausrüstung für die ersten - Jahre, bis einen der Wahnsinn erwischt hat :D

  • Zitat

    Original von salito
    Hallo Christian, zumindest einen Teil der Ausrüstung hat man als Angler... was kostet eine gute Rute mit Spule und Schnur?? Mittleres Preissegment.. damit meine ich eine Ausrüstung für die ersten - Jahre, bis einen der Wahnsinn erwischt hat :D


    Hallo Gerald


    Das kommt drauf an wieviel Zeit du im Net verbringen willst :D na, spaß beiseite zwischen 200 und 250 Euronen bist schon in einem guten Segment angesiedelt wo du nicht mehr viel nachjustieren mußt, damit meine ich das entweder die Rute oder Rolle für dich passt und du tauscht nurmehr das was nicht passt.
    Ich hab letztes Jahr lange im Net gesucht und das Ergebniss war bei enem Englischen Händler ein Hardy Demon set, Rute Rolle Schnur um 280€, normal incl Schnur ca 620€ und das ist ein Set das bis an sein Lebensende behält.


    lg
    Christian

  • Servus Willi


    Bei den meisten Kursen sollte man schon eine eigene Fliegenausrüstung mitbringen. Man kann aber vorher z.B. bei Hurch in Salzburg oder Bei Hiki in Kemmelbach einkaufen und da hat man natürlich sehr gute Beratung. Dort kann ich dann auch gleich den Kurs buchen.


    Hurch.eu



    Lg. Peter

  • Zitat

    Original von Willy68
    Frage:Ist es nicht besser wenn ich die Ausrüstug bei einem Kurs Einkaufe und die Beratung habe an Ort und Stelle ?


    Hallo Willy


    Das ist natürlich ein sehr guter Weg sich seine Ausrüstung zusammen zu stellen.
    Die Veranstalter haben meistens die verschiedensten Materialien mit da kann man schon einiges testen, außerdem gibt es immer wieder nette Kursteilnehmer von denen man die Sachen auch ausprobieren darf.
    Somit hast du schon ein breites Spektrum abgedeckt und muss nicht einem Verkäufer (ob gut oder schlecht ausgebildet) vertrauen.
    und wenn dir am kurs garnichts von dem Material gefällt, kann der Veranstalter aufgrund deiner Wurftechnik sicher auch weiterhelfen.
    Es bleibt wie es ist nur das Zeug das man selbst ausprobiert hat passt dann auch und es erspart einiges an Geld, ganz erlich wer hat nicht schon einmal einem Prospekt oder Verkäufer blind vertraut und hat sich dann grün und blau geärgert.
    Grade beim fliegenfischen wo man das Gerät den ganzen Tag in der Hand hat und wirft muß es passen sonst wird es zur Qual und verdirbt einem die Freude am Hobby.
    Ich tue mir natürlich leichter weil ich immer wieder Fliegenfischer treffe und ihr material ausprobieren kann und wenns passt kaufe ich es mir erst.


    Noch was: Ich greife hier nicht die kompetenz von Verkäufern an aber bei einem dynamischen Sport wie der Fligenfischerei sollten die Sachen ausprobiert werden bevor man sie kauft. Jeder läufer der stunden lang in seinen laufschuhen steckt wird das auch machen.


    Grüße
    Christian