Revier Donau-Oder-Kanal II

  • Hallo Petrijünger!
    Da sich das Jahr nun zu Ende neigt, überlegt der Ein oder Andere eventuell einen Revierwechsel (wie auch ich!). Deshalb möchte ich euch hier das Revier vorstellen, welches ich im abgelaufenen Jahr befischt habe, den Donau-Oder-Kanal II. Vielleicht interessiert´s bzw. gefällt´s ja einem Unentschlossenem.


    Revierbeschreibung laut VÖAFV: [url=http://www.fischundwasser.at/index.php?mact=reviere,cntnt01,default,0&cntnt01what=revier&cntnt01alias=Donau-Oder-Kanal-II&cntnt01returnid=94]DOK II[/url]


    Zur Lage:
    Das DOK II liegt im Naturschutzgebiet der Lobau in Wien. Es gibt zwei Möglichkeiten, dieses Gewässer zu erreichen. Möglichkeit 1 ist die Zufahrt aus Grossenzersdorf über die Lobaustrasse. Am Ende der Strasse befindet sich ein Gasthaus, dort parken und zu Fuss ans Nordufer wandern. Die Alternative ist über die Raffineriestrasse bis zur Ölraffinerie Lobau mit dem Auto, dann über eine Forststrasse bis zum Gewässer spazieren. Bei beiden Anfahrtsmöglichkeiten muss ein Fussmarsch von ca. 15 Minuten eingeplant werden.


    Das Gewässer:
    Der Kanal erstreckt sich von der Ölraffinerie bis nach Grossenzersdorf über eine Länge von 1,6km. Die Gewässerbreite liegt offiziell zwischen 80-120m, ich würde sie etwas geringer einschätzen, so in etwa 60-100m. Die durchschnittliche Tiefe liegt bei 4-5m, es gibt aber durchaus tiefere Stellen. Vor allem hängt der Wasserstand von der Jahreszeit ab, so liegt dieser im Herbst etwa 1-2m unter der Sommertiefe!


    Die Bestimmungen:
    Kurz zusammengefasst:
    · Nachtfischen verboten
    · Boilie verboten
    · Anfüttern verboten
    · Spinnfischen ab 01.09 erlaubt
    · Fischen nur vom Ufer


    Nachfolgend habe ich die Revierbestimmungen für euch eingescannt.


    Die Preise:
    Tageskarten kosten für Mitglieder des VÖAFV €17,-, für Nichtmitglieder €27,-. Eine Jahreslizenz ist um €140,- (Erwachsene) bzw. €71,- (Jugendliche) im Büro des VÖAFV in der Lenaugasse erhältlich. Lizenzbeschränkungen gibt es keine.


    Vorkommende Fischarten:
    Karpfen, Hecht, Schleie, Wels, Zander, Aal, Brachse, Barsch, Laube, Rotauge, Rotfeder, Schied
    Diese Auflistung findet ihr auf der Homepage des VÖAFV. Ich konnte Karpfen, Schlei, Hecht, Rotauge/-feder und Sonnenbarsch fangen. Man hörte auch von einigen Welsen, die ihr „Unwesen“ treiben sollen, aber das sind nur Erzählungen.


    Die Fischerei:
    Also dieses Gewässer ist bestimmt nicht einfach zu befischen. Hauptgrund dafür ist das dichte Kraut, welches den Gewässerboden nahezu durchgehend bedeckt. Als Karpfenfischer hat man es besonders schwer, da sowohl Anfüttern, als auch der Einsatz der ach so geliebten Boilies untersagt ist. Raubfischfans sollten beachten, dass die Saison erst im Juni los geht (siehe Schonzeiten!), Spinnfischer müssen sich bis September gedulden und werden dann ihre Sünden abbüssen. Da der Wasserspiegel in Herbst und Winter gesenkt wird, ragt das Kraut (im Sommer etwa 1m unter der Oberfläche) bis an die Oberfläche.
    An den wärmeren Tagen kann man recht ufernahe schön auf Rotaugen angeln. Einfach mit der Pose ein Wurmstück oder Made und ruck zuck taucht der Schwimmer ab. Auch mit Brotflocken konnte ich gute Erfolge erzielen. Aber Achtung, nicht zu nahe am Ufer angeln sonst klebt euch alle paar Sekunden ein Sonnenbarsch am Haken! Karpfen konnte ich eigentlich bei jedem Ansitz überlisten, die durchschnittliche Grösse lag zwischen 3-4kg, den Grössten konnte ein Freund von mir mit knapp 10kg in die Linse halten. Also trotz der Einschränkungen lohnt sich ein Versuch auf jeden Fall. Der zuverlässigste Köder, übrigens auch auf Schleien, war Frolic am Haar. Recht mässig ging´s auf Mais, mit den übrigen Ködern (Kartoffel, Tigernuss, Kichererbsen, ...) konnte ich keinen Karpfen fangen. Als beste Fangzeiten im Sommer konnte ich die Morgenstunden bis in den Vormittag hinein ausmachen, also zwischen ca. 8-11h. Der Grund dafür liegt eindeutig in den Besuchern des DOK´s. Zahlreiche Spaziergänger mit Hund, Kind und Kegel, einige Badegäste (bis in den November!!! Hinein). In der kühleren Jahreszeit fiel mir keine bestimmte Fangzeit auf.
    Petrijünger trifft man nicht allzu oft, ab und zu kann man einen Kollegen ausmachen, Platzmangel herrscht aber keiner.


    Wer das Fischen mitten in der Natur liebt, ist hier absolut richtig. Ich konnte einige traumhafte Tage am DOK II verbringen. Glasklares Wasser, zahlreiche Tiere (neben Wassertieren beobachtete ich Vögel, Wildschweine, Schlangen, etc.) und viel Grün sorgen für erholsame Tage, speziell im Sommer, wo man dann auch mal den Sprung ins kühle Nass wagt. In den Wintermonaten ist das Fischen leider so gut wie unmöglich, da das Gewässer recht schnell zufriert.


    Resümee:
    + Natur pur in der Grossstadt
    + Naturschutzgebiet/Top Wasserqualität und die Fische traumhaft schön
    - Beschwerliche Anreise (keine Öffi´s, langer Fussmarsch)
    - Gelsen!!!
    - Unendlich viel Kraut, das speziell beim Spinnen zur Verzweiflung treibt


    Ich werde auf jeden Fall wieder am DOK II fischen, nur nicht im nächsten Jahr, da ich in einer Experimentierphase bin und auch im Donaustrom angeln möchte. Ich würde dieses Revier durchaus weiterempfehlen (für Friedfischangler) mit dem Hinweis: Giganten fängt man wohl keine und auch die Massen wird man nicht rausziehen. Dafür kann man die Seele baumeln lassen in Mitten Mutter Natur.


    Zum Abschluss noch ein paar Impressionen
    Mfg Hömal






  • wallerkarpfenhecht,


    das Wasser friert immer sehr schnell zu (steht aber auch in der obigen Beschreibung) und Tageskarten gibt es nur bis Ende September.


    Hömal


    Super Beschreibung!! Io)


    Kenne das Revier nur vom vorbeigehen, habe nähmlich dieses Jahr am Strom gefischt (Mühlleiten). DOK II hätte mich auch interessiert, war mir aber dann wegen dem vielen Kraut unsicher.



    Lg