Fliegenfischen am See

  • Hi Leute,


    da ich mich in der kommenden Saison mit der Fliegenrute auch am See versuchen will, wollte ich nach eueren Erfahrungen diesbezüglich fragen. Hab ihr das schon gemacht, mit welchem Tackle? Worauf soll man dabei (Köderführung zB) besonders achten? Ich weiß, dass Saiblinge in der Tiefe mit Nymphen gefangen werden, und mit einer Vertikalrute. Aber nehmen sie auch die Trockene? Und wenn ja, wann, zu welcher Jahres- und Tageszeit? Für jeden Tipp bin ich sehr dankbar. Als Inspiration hänge ich zwei Fotos an; Lunzer See (Tageskarte 60 Euro) und Toplitzsee (das mit dem "Häuschen", Tageskarte 17 Euro), wobei am Toplitzsee nur mit der Fliege gefischt werden darf. Ich glaub sogar nur mit der Trockenen.

  • Hallo Emir!
    Ich habe schon an eingen Seen mit der Fliege gefischt. In der lezten Zeit am Stausee Wienerbruck vom Boot oder Bellyboot aus. Trocken habe ich noch am wenigsten gefangen. Eher noch mit Muster die Tief im Film hängen, zb Emerger. Allgemein haben die Fische mehr Zeit unsere Fliegen zu begutachten. Würde zu feinen, etwas kleineren, dezenten Mustern raten. Das Vorfach möglichst lange wählen.Nassfliegen sind auch oft recht fängig. Ein wenig Wind kann auch nicht schaden.Streamer und Sinkschnur ist natürlich auch sehr fängig. Wolley Buger mit den atmenden Schwanzfedern ist natürlichauch unglaublich fängig. Beste Farbe wird wohl schwarz sein. Würde ihn aber nur ganz leicht beschwert fischen , die Sinkschnur bringt ihn auf tiefe und dann kann man ihn langsamführen.
    Lg Willi

  • Guten Morgen!


    Den stausee wienerbruck habe ich auch in guter erinnerung von einer belly boat partie: sowohl mit nymphe als auch mit trockenfliege (royal coachman) ist es sehr gut gegangen. Wichtig im stillwasser ist meiner meinung nach in erster linie längere vorfächer als im fluss zu verwenden und noch mehr darauf zu achten dass die ersten 10-15cm nach der fliege wirklich entfettet sind, also in den oberflächenfilm einsinken anstatt aufzuschwimmen. Von "köderführung" braucht man nur im falle von streamern sprechen denke ich. Trockene bzw. Nymphen präsentiere ich dorthin wo die fische stehen (so ich sie sehe ;)).
    Ich will in 2013 auch verstärkt das stillwasser befischen (mit meinem belly boat), insbesondere auch auf hecht (z.b. Irrsee).


    Lg,
    Matt

  • Hallo Emerson,
    Stillwasserfischen mit Fliege hat schon seinen reiz, aber auch seine Tücken :-)
    Zuerst muss ich mir mal Gedanken über den Fischbestand und das Wasser machen(wie groß, welche Arten, Sichtigkeit usw.). Darf ich vom Boot bzw Belly Boat aus fischen oder nur vom Ufer...........fragen über fragen.......
    Wenn nur Fische bis zu einer gewissen Größe vorkommen, dann werde ich wohl eine 5er Rute mit einer Clear Line, Clear Tip, Sink Tip oder Floating Line bestückt nehmen. Damit decke ich dann eigentlich alle Anforderungen zum leichten Fischen ab. Fischen kannst du damit trocken, nass, streamern(kleine),Nymphen. Sind größere Fische zu erwarten(regelmässig), dann würde ich zu kräftigerem Gerät greifen(7-8) mit Sinktip und Streamer zb Woolley Bugger mit Conehead. Diese mit Spey Hechel und Marabou Schwänzchen gebundene Streamer spielen großartig und locken so manche Großforelle aus der Reserve oder die Bobby Fly, die ist unbeschwert und am Kopf sind kleine Auftriebskugeln eingebunden, damit sie schwimmt. Diese mit langer Sinktip und kurzem Vorfach(~1,0mt 0,25mm)gefischt,sorgt immer wieder für freudige Überraschung. Oder du fischt mit einer 7er Rute, schwimmende Schnur, 2,5-3,0mt Vorfach(nicht unter 0,22mm) mit großen Stimulatoren oder Tschernobyl Ant's an der Oberfläche und strippst diese schnell und furchenziehend ein, dann haben die Fische keine zeit zum Überlegen sondern der Jagdinstinkt übernimmt das Kommando *eRwArs
    Schau mal auf Youtube rein unter Stillwater Flyfishing, da findest genug für einen laaangen Kinoabend zuhause ;)

  • Am Toplitzsee hatte ich in den 70er Jahren sogar angefangen, fliegenzufischen. Allerdings war er damals noch als Kombikarte mit dem Grundlsee per Wochen- Monats - oder Saisonkarte zu befischen. Vom Boot, wenn man die teurere "Schleppkarte" hatte.
    Mein Haupttätigkeitsgebiet war eigentlich das Schleppfischen, aber immer wenn am Abend Forellen stiegen, fischte ich gerne mit der Fliege. Ich bin dort praktisch mit der Angelrute in der Hand aufgewachsen.
    Heute kann ich den See nicht mehr so empfehlen. Scheint aber anderen auch so zu gehen, denn es ist ganz selten, dass man einen Angler dort sieht.

  • Gerhard, stimmt, am Tooplitzsee habe ich auch keine Angler gesehen, und ich war mit meiner Frau oefters am See. Aber Fische gibt es im See, besonders dort wo das Wasser vom Kammersee in den Toplitzsee muendet - wir haben eine Bootsfahrt unternommen, vom Boot aus sieht man sie gut.


    Allen danke ich vielmals fuer den Austausch. Laengere Vorfaecher, entfettet, und eintauchende Emerger und Nassfliegen - an das werde ich denken! Ansonsten Sinkschnur, Woollys und Streamer. Werde mir noch ein wenig Tackle zulegen muessen, eine staerkere Streamerrute fehlt mir. So eine 7er eventuell, wie sie DerWagg vorschlaegt.


    Vom Stausee Wienerbruck habe ich tolle Fotos gesehen. Belly Booot muss ueberhaupt super sein. Irsee werde ich mir noch anschauen, aber Wienerbruck geht nur in Verbindung mit der Oefg-Generallizenz glaube ich.


    Danke nochmals fuer die Tipps und viel Petri fuer das kommende Jahr!


    Lg, Emir

  • Was Saiblinge betrifft, kann ich dir nur sagen dass sie in den warmen Monaten (außer es handelt sich um einen sehr weit oben gelegenen Hochgebirgssee handelt) mit der Fliege unfangbar sind, weil sie halt am Grund des Gewässers stehen. Kurz nach Ende und kurz vor Beginn der Schonzeit kann man sie auch mit der Fliege fangen, da sind sie im seichteren oder Oberwasser anzutreffen. Sobald sich die obere Wasserschicht erwärmt kommen sie nicht mehr hoch, auch nicht zum Abend hin. Habe im Sommer Saiblinge bei Einbruch der Dunkelheit auf 20m Tiefe gefangen...

  • Zitat

    Original von emerson
    Gerhard, stimmt, am Tooplitzsee habe ich auch keine Angler gesehen, und ich war mit meiner Frau oefters am See. Aber Fische gibt es im See, besonders dort wo das Wasser vom Kammersee in den Toplitzsee muendet - wir haben eine Bootsfahrt unternommen, vom Boot aus sieht man sie gut.


    99 % der Fische, die man im Toplitzsee noch sieht, sind Grusi-Trouts (Aiteln). Der See ist einfach ruiniert worden, als von irgendwo Hechte eingeschleppt wurden. Den Rest gaben ganze Horden von Barschen.
    So wie ich den See kannte, war die ideale Nahrungspyramide: An den Ufern gab es Unmengen von Elritzen, und für ganz große Seeforellen gab es in der Seemitte große Schwärme an Seelauben (alburnus mento). Das war ein Schauspiel, wenn es einen Tuscher machte und die immerhin doch auch im Schnitt 25cm langen Seelauben auseinanderspritzten.


    Als ich noch fischte, gab es an den seichten Stellen am Seeanfang viele kleine Holzruderboote der einheimischen Fischer.
    Seesaiblinge, stimmt, die brachte man nie an die Fliege. Die fingen wir mit selbstgebastelten Schlepp-Rollen. Eben die übliche Schleppangelei in der tiefe auf Saiblinge. Wobei zu sagen ist, dass der Toplitzsee ja ab spätestens 15 m keinen Sauerstoff mehr hat. Ich habe fast noch nie einen Fisch dort tiefer als 12 m gefangen.


    Ich bin jedes Jahr mindestens eine Woche dort, aber ganz sicher nicht zum Fischen. Beim Auslauf vom Toplitzsee siehst Du manchmal ein zwei halbwüchsige Forellern beim Wehr stehen. Keine Eritzen mehr, gar nichts.
    Und unterhalb im Bach, der ja Schongebiet ist, sieht man in dem Traumgumpen auch praktisch nur die "Grusi-Trouts".


    Auch die Renaturierung des Toplitzbaches hat scheinbar keine Wunder bewirkt. Ich geh da oft entlang. Da siehst Du die Traumstellen wo Du Dir bei jedem Mal denkst, dort MUSS doch ein Fisch stehen, aber praktisch nichts......

  • toplitzbach und toplitzsee sind wirklich wunderschoen! im bach habe ich eine forelle gesichtet. sie war so ca 25 cm lang. aber das wars dann auch. schon traurig die entwicklung, die du beschreibst lupus.

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