Beiträge von Hömal

    Nachdem der Frühsommer sehr zäh verlief und ohne Karpfen blieb, geht es nach der Urlaubszeit mit neuem Schwung in die zweite Jahreshälfte. Der erste Ansitz wird zu einer wahren Tortur, was die Bedingungen betrifft. Unsagbar heiss, auch in der Nacht annähernd 30°, extremes Niedrigwasser und absolut kein Luftzug lassen die Hoffnung auf Fangerfolg doch schwinden. Um halb 11 abends erbarmt sich dann aber doch ein kleiner Spiegler und ich kann mich entschneidern. Immerhin der erste Karpfen seit über 2 Monaten. Der Hunger ist damit aber nicht gestillt und so geht´s wenige Tage später wieder ans Wasser.

    Ganz ähnliche Bedingungen verheissen zunächst nichts Gutes. Allerorts wird von Gewittern berichtet doch wir sieden in der Sommerhitze dahin. Am Abend zieht aber dann starker Wind auf, wir haben aber Glück und das Gewitter streift uns nur. Im Wasser bleibt es dafür ruhig. Um Mitternacht dann aus dem Nichts ein schöner Run, mein Kollege verliert den Fisch aber recht früh im Drill. Bis halb 2h halten wir durch, ehe wir unseren Augen eine Pause gönnen, Gott sei Dank nicht allzu lange. Gegen halb 3h der nächste Run und mein Bruder kann einen 4kg Schuppi anlanden. Dem Schneider von der Schippe zu springen ist bei so niedrigem Wasserstand tatsächlich das vorrangige Ziel. Im Morgengrauen lässt mich dann ein herrlicher Vollrun aufschrecken. Geweckt werde ich nur vom Spulengeräusch, der Bissanzeiger versagt. Schnell Kontakt aufgenommen spüre ich anständige Gegenwehr. Der Fisch zieht von links nach rechts und wieder zurück, es gelingt mir aber ihn von den anderen Schnüren fern zu halten. Am Ufer kommt es dann wie´s kommen muss, das Blei verhakt sich in den Steinpackungen. Gefühlvoll versuche ich das Blei zu lösen, doch keine Verrenkung hilft und auch der Fisch kann sich nicht befreien. Plötzlich ein Ruck, Montage wieder frei und der Fisch schiesst sofort ins Krautfeld unmittelbar am Ufer. Jetzt hängt er richtig und nichts geht mehr - super )Oh . Längst habe ich den Kontakt verloren und die Montage hängt bombemfest. Abreissen geht nicht (schon aus Prinzip), also rein ins Wasser. Vorsichtig tänzel ich über die rutschigen Steine in die Donau und finde endlich guten Halt vorm Krautfeld. Per Hand hebe ich den Teppich hoch und schaue Plötzlich in ein freundliches Karpfengesicht. Das Adrenalin ist sofort da, denn der Fisch hängt noch und ist noch dazu ein Guter. Schnell den Kescher zur Hand und Fisch mitsamt den Krautfladen eingenetzt. Die Erleichterung war wirklich riesig und die Laune hat sich binnen Sekunden um 180° gedreht. Die Abwaage ergibt punkt genau 11kg, mein persönlich Grösster aus der Donau. Ja) Nachdem der Fisch zurückgesetzt ist geht die nächste Rute ab, doch mein Kollege hat diesmal kein Glück und auch dieser Fisch rutsch ihm vom Haken. Danach war schon Schluss, denn die Pflicht, sprich Arbeit ruft schon.


    Jetzt haben wir Blut geleckt, denn wir gewinnen die Erkenntnis, dass auch bei vermeintlich schlechten Bedingungen die Karpfen zumindest etwas laufen. Also in der Folgewoche wieder angesessen. Wieder zu dritt und auch diesmal dauert es lange bis zur ersten Aktivität. Schon davor steht der Ansitz unter keinem guten Stern, denn beim Auswerfen bricht meine Lieblingsrute )gR . Um 22h dann ein Run, wie ihn sich jeder Karpfenangler wünscht. Mein Bruder an der Rute stellt gleich mal fest, das ist ein wirklich starker Karpfen. Nachdem er ein paar Meter Schnur gewinnt, reist ihm der Fisch diese gleich wieder von der Rolle und ich muss gestehen, dass ich das beim Karpfenangeln in der Form noch nicht kannte. Jeder Meter war ein hin und her und als die Hälfte der Strecke gewonnen war passiert es: Widerstand weg, die muschelsichere Schlagschnur sauber durchgeschnitten. Das Wort mit Sch war nun allgewärtig im Wiener Donauraum und die Rute meines Bruders stark gefährdet, das gleiche Schicksal wie die Meinige zu erleiden. Zahlreiche Kraftausdrücke später kehrt Besinnung ein und die Rute wird wieder startklar gemacht. Kurz vor Mitternacht pfeifft bei mir der Bissanzeiger und völlig unspektakulär lande ich eine Schuppi mit knapp 4,5kg. Gegen 5h erwischt mein Bruder dann noch einen kleinen Spiegel/-zeilenkarpfen und danach war wieder Schluss.




    Hoffe der Bericht ist euch nicht zu lang zum Lesen aber lieber so als einen Zweizeiler :D . Heute geht´s wieder ans Wasser, schauen wir mal was die Nacht bringt.
    ]pEtri