Purismus pur

  • Hallo Leute!


    Ich wollte mal fragen, ob ihr für euch, aber natürlich auch für uns, an einem Experiment "teinehmen" würdet bzw ob ihr glaubt, es würde euch was bringen, im Sinne von vorwärts bringen.


    Ich bin am überlegen, heuer einfach mal beinhart Trockenfliegen/Nassfliegen Purist zu werden oder zumindest mit einer vorgeschriebene Mindesttagesanzahl an Trockenfliegenfischtagen mich zu "beschränken" um dadurch besser in diesem aufregenden Kapitel der Ficherei zu werden.


    Was haltet ihr von so einer Idee?
    Kann sowas einen wirklich bereichern oder doch eher beschränken.
    Sicherlich sollte man immer generell die Fischerei an die Verhältnisse anpassen,
    aber ich merke bei mir, dass ich sehr gern in die Richtung "Hauptsache fangen", abstolpere, vielleicht liegts an der Tatsache, dass ich noch nicht so lange Fliegenfische, vielleicht auch daran dass ich heuer kaum am Wasser war und somit die Zeit nützen wollte und nicht bereit war für große Experimente und die Erfolge sich beim Streamer usw sich eher einstellten.


    Grüße

  • hallo Christian !


    wie das bei euch Fliagnwachlern ist weiß ich leider nicht ! ob es möglich ist eine saison nur bestimmte Gewässer nur mit "Trockener" zu befischen !


    wir machen das beim Stecker- oder Feederangeln auch oft dass wir sagen wir angeln jetzt diese Monat nur mit "dem Futter" in "dieser Farbe" und nur mit Maden als Köder ! (Beispiel) und welche Montage ?? langes Vorfach oder kurz ?


    alleine nur um rauszufinden was wann die beste Methode ist !!
    wir tun uns vielleicht ein bisschen leichter da wir 3 oder mehr Leute an einer Strecke sitzen und so sehr viel austesten können !!


    aber probieren geht über studieren ! ich glaub schon das es möglich ist !


    nur bin ich mir eben nicht sicher ob es bei euch an den Fliegenstrecken geht nur Trocken zu angeln ??


    ja was misch ich mich da ein :D gibt ja genug Fliagnwachler hier die mit dir testen und experimentieren können !!
    Aber eine sehr interessante Frage ! *eRwArs

  • Hallo Christian!


    Du hast schon recht: mit der trockenen fische zu fangen (auf sicht) ist eine extrem geile sache. Ich persönlich möchte mich aber nicht nur auf trocken bzw. nassfliegen beschränken weil mir dadurch die mögliche vielfalt des fliegenfischens fehlen würde. So finde ich z.b. dass nymphenfischen (effektives bzw. Effizientes um präziser zu sein) noch bei weitem anspruchsvoller ist als mit der trockenen zu fischen wo ich in den meisten fällen ja sehe was die fliege "tut" nachdem ich sie präsentiert habe. Ich möchte mich in meinen fischreilichen fähigkeiten und erfahrungen außerdem kontinuierlich weiterbilden bzw. verbessern.


    Außerdem würde ich mir mit einem trocken/nass only einige fischereiliche gustostücke verwehren, die ich aber nicht missen möchte, z.b. Huchenfischen im winter, salzwasser fliegenfischen, stealhead fischen, etc... Gewisse fische bleiben damit auch unfangbar.
    In meinem revier habe ich aber ohnehin auch einen dry fly only abschnitt (den ich sehr gerne befische) und bin dort somit schon puristisch unterwegs.


    Lg,
    Matt


  • Das mitn dryflyonly zonen finde ich cool. Es geht nicht darum dass man komplett drauf verzichtet, ich würd meinen, dass man wenn man mehr reviere hat, zum Beispiel bei einem verstärkt oder ausschließlich Trocken fischt... So wars gemeind. oder auch jemand nur Nympht bzw. für sich.


    Ich werd mal heuer darüber verstärkt nachdenken und versuchen sehr oft die Trockene zu bringen!
    Kommt halt auch drauf an welches Revier es heuer werden wird.


    Grüße

  • Ich bin kein Purist, muß aber ehrlich sagen, dass meine erste Wahl wenn ich kann, die Trockenfliege ist.
    Natürlich gibt es Verhältnisse und Jahreszeiten, wo das nicht geht und ich froh bin, dass mir auch die anderen Varianten wie Nass zur Verfügung stehen, aber als erstes versuche ich immer die Trockene.
    Früher als totaler Anfänger hatte ich wohl noch nicht so viel Vertrauen in das und "rollte" einfach mein Nympherl in den Gumpen, aber so viele Fische habe ich zum Steigen animieren können, die vielleicht durch ein Goldkopfnympherl verscheucht worden wären, dass ich wirklich wenn ich kann, am liebsten trocken fische.
    Aber selber beschränken tu ich mich da sicher nicht.
    Auch habe ich Gewässer, wo beispielsweise eine Rieselstrecke ist, wo die Fische gerne "schwapp" auf die Trockene machen, und dann kommt ein tieferer Gumpen mit eher weichem Grund, wo die Fische vorwiegend "nymphen" und ich eben dann genau das anbiete.
    Aber wirklich: Am schönsten ist für mich das Gefühl, einen sauberen Wurf zu präsentieren und ein adresses "Muckerl" aufzusetzen und damit auf flossentragendes Publikum zu wirken.
    Manchmal fische ich auch mit einem kleinen Streamer, wenn am Anfang der Saison Bachforellen eher räuberisch eingestellt sind. Aber ich bin kein großer Streamerfischer, sondern eher ein Leichtgewichtler, das heißt nicht, dass ich da Purist bin, sondern ich wachle die Dinger nicht so gut und als Universalist kann ich mich auch nicht total "zersprageln".

  • Christian,ich bin auch kein Purist,fische ich doch zwischendurch auch konventionell ohne Fliege.


    Doch gibt es so Stimmungen und Situationen,wo die Trockenfliegenfischerei einfach das höchste der Gefühle ist(und dann auch alles andere schlägt)


    Doch Purismus ist finde ich sowieso eine öde Bezeichnung,die sich etabliert hat.


    Passionierter Trockenfliegenfischer nämlich mit Leidenschaft klingt viel besser.


    Wie Matt es bereits erwähnt hat,finde ich auch,daß Nymphenfischen in vielen Situationen(ja die liebe Mur!) viel,viel schwieriger sein kann.

  • Ich fische Wahnsinnig gerne mit der Nymphe. Aber auch gerne mit der Trockenen.
    Ich mach das was mir gerade Spaß macht. Doch fällt die Gewichtigkeit zumindest 65:35 zu günsten der Nymphe.


    Puristisch veranglagt bin ich trotzdem. fische zu 95% Upstream...
    ... Und es kommt zu maximal 0,7% ein Streamer ans Band.
    (Huchensaison ausgenommen)


    Aber ja, mir gehts (jetzt mal Hand aufs Herz) auch ums Fangen.

  • Hallo,
    hoffe ich darf als Anfänger auch meinen Senf dazu geben :O


    Also ich muss sagen ich bin ja relativ unvoreingenommen zur Fliegenfischerei gekommen. Kein Lehrer, kein Mentor, nur die Erinnerung an ferne Jungentage am Almfluss in OÖ und das bisl Forumsgeplappere (damals noch im anderen Forum).
    Meine Intention überhaupt zur Fliegenrute zu greifen waren die großen, alten, listigen Aiteln. Und da kam nur die Trockene in Frage.
    Und jetzt wedle ich schon 2 Jahre herum, ohne Stil und mit all meinen großen Fehlern im Wurf usw., aber eines kann ich mit Sicherheit sagen: vom GEFÜHL her ist nur Trockenfliegenfischen das "echte" Fleigenfischen für mich.
    Klar, Nymphenfischen hat auch was, aber es zieht mich nicht so in den Bann, ich freue mich nur halb über einen Nymphenfisch. Vom schweren Streamerfischen ganz abgesehen - bringt zwar super Fische, ist für mich aber nicht recht viel mehr als unpraktisches Spinnfischen - gefühlsmäßig.
    Das Miterleben des Bisses, die Sicht auf die Fliege, im Idealfall die Sicht auf den Fisch, machen für mich einen großen Teil des Reizes aus. Schon vorher wars mir am liebsten im glasklaren Wasser zu fischen, auf Sicht. Also auch auf Karpfen, Hecht usw. In trüben Wassern oder großen Tiefen zu fischen ist mir bis heute seltsamerweise irgendwie suspekt...


    Naja, jedefalls kann ich mir Purismus am geeigneten Wasser sehr gut vorstellen. Irgendwann in der Zukunft.
    Selbstgebundene Fliegen, eine eigenhändig handgefertigte Bambusrute, .. das was "DryFly" halt macht. Finde ich sehr anstrebenswert, und ich behalte das auf jeden Fall im Kopf.

  • Hallo Christian,


    ein Freund von mir fischt ausschließlich mit der Trockenen und hat meinen vollen Respekt. Weil er es auch an den Tagen durchzieht wenn alle anderen am Wasser mit Nymphen und Streamern fangen, er aber leer ausgeht. Ich würde das nicht aushalten :-) Seine Einstellung dazu: Wenn ich den Fisch nicht zum Steigen animieret habe, dann habe ich ihn auch nicht verdient. Und der Fisch wiederum verdient in Ruhe gelassen zu werden. Muss jeder für sich wissen! Und da ist halt seine Philosophie. Was mir aufgefallen ist: er ist immer total entspannt und macht sich nie den Druck unbedingt was fangen zu müssen. Wenn die Trockene nicht geht, dann setzt er sich ans Ufer, trinkt seinen Kaffe, erzählt Witze und genießt die Umgebung. Hat natürlich auch was :-)


    Lg, Emir

  • Hallo Emir!


    Mußte lachen,denn das ist witzigerweise das blanke Gegenteil von mir. ;)


    Ich fische mit Allem,
    wirke aber nie entspannt, /wItz


    Denn für mich ist die Aufregung um den Fang des Fisches mein Elixier und man möchte es nicht glauben, auch mein Streßabbau,so komisch das klingt.


    Dieser "schöne,gute Streß",der ist ja auch in einem spannenden Tennismatch enthalten ......
    "Eustreß"


    Eigenartigerweise gehen die Kollegen trotzdem gerne mit mir fischen,weil es lustig sein soll? /KoPf
    (ich frag mich nur warum wenn ich da nervös und aufgeregt wie ein kleiner Junge herumhüpfe und kauderwelsche)


    Trotzdem genieße ich jeden Augenblick umso mehr,mache viele Natur-und Detailaufnahmen zwischendurch und wenn ich nichts fange(was derzeit fast immer so ist)fahre ich trotzdem abends entspannt und zufrieden nachhause.


    (Natürlich wenn der Meterhuchen endlich kommt siehts mental noch drei Stufen besser aus)


    Die zwei verschiedenen "Typen" trifft man immer und überall.
    Wichtig ist,das beide durchs Fischen ausgeglichen werden.
    Jeder findet so zu seinem Freizeitglück und vor allem,jeder soll es so machen wie er es gerne tut.

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