Hallo Freunde !
Inspiriert durch den Vorstellungsthread unser neuen Userin, wo wir schon ein bissl über den Grundlsee geplaudert haben, möchte ich ein bisschen in meinen Erinnerungen kramen über diesen See.
Dass ich dort ja quasi mit der Angelrute in der Hand aufgewachsen wurde und einen großen Teil meines fischereilichen Handwerkszeuges dort gelernt habe (worüber ich in einer anderen Geschichte schreiben werde), möchte ich ein wenig Rückblick halten:
Ich habe ja noch die Glanzzeiten erlebt, kann also sagen, was der See einmal war und eigentlich wieder werden sollte:
Bevor durch einen krassen Fehlbesatz oder irgendsowas Hechte in den See eingeschleppt wurden, waren die Hauptangelfische Forellen und Saiblinge. Zumindest für die Einheimischen oder Ortskundigen, denn die „Piefke“ fischten meistens vom Ufer und fingen hauptsächlich Aiteln , die wir regional dort „ Alt´n“ nennen, oder „Piefkeforelle“.
Schöne Zeiten waren das, und es wurde viel vom Boot mit der Schleppangel gefischt. Eine Schleppkarte kostete für einen Monat glaube ich 600 Schilling, denn am Ufer war eh nicht viel zu „reissen“, ausser die Bachmündungen waren ganz gut. Bei der Toplitzbachmündung oder Stimitzbachmündung ging oft was, wenn sich eine schöne Forelle „zuwig´stellt“ hat.
Ich könnte viel über Erlebnisse und lustige Begebenheiten von damals schreiben, denke aber dass ich das in einer anderen Geschichte machen werde.
Nun, ganz übel wurde es, als zu den eingeschleppten Hechten, die jeder gerne wieder losgeworden wäre, auch Barsche kamen, die sich in Hülle und Fülle vermehrten, sodass man für Kinder „Barschkarten“ ausgab, und für jeden bei der Fischerei bei der Klausn abgelieferten toten Bersch bekam das Kind 50 Groschen. Meine Buam fingen mit meiner Anleitung bis zu 90 Bersch am Tag, ich musste am nächsten Tag die stinkerten Leichen immer zum Fischmeister bringen und das Geld kassieren, was meine stolzen hoffnungsvollen Jünglinge schon mit noch nicht ganz 14 glaube ich in Tschicks und Bier umsetzten .
Seit Jahren darf man nur mehr vom Ufer auf hecht fischen, oder eben die Kinder auf Barsch. Und die besten Stellen, nämlich die Bachmündungen sind ganzjährig Schongebiet.
Ich finde Schongebiete schon gut, aber doch nicht im Sommer, wo eh keine Forelle laicht. Aber wie auch immer.
Man versucht jetzt hoffentlich mit Erfolg, den See wieder zu einem guten Forellen/Saiblingswasser zu machen. Werden wir sehen, was es bringt.
Meiner Meinung nach fehlt ein bisschen die Nahrungskette. Früher waren als Nahrung für Forellen Unmengen „Pfründln“ (Pfrillen/Elritzen), die wahrscheinlich von den Barschen großteils vertilgt wurden.
Ein weiterer wichtiger Futterfisch für die riesigen Seeforellen waren die „Weissfische“ (Seelaube !). Infolge einer Verpilzungserkrankung sind die fast ganz weg gekommen, aber langsam erholt sich wieder der Bestand. Denn eine richtige große Seeforelle schießt in einen Weissfischschwarm hinein, dass es nur so scheppert auf der Oberfläche.
Ich weiß nicht, ob die „Renaturierung“ vom Toplitzbach so gut war. Viele Forellen sieht man nicht dort stehen. Bevor sie das alles neu gestaltet haben, war viel mehr bemoostes Holz, wo sich die Fische unterstellten. Jetzt ist es ´halt ein Trampelpfad entlang den Bach für die „Fremden“, aber was soll´s .
Die Frage nach anderen Fischen im See. Schleien waren wohl deshalb vereinzelt, weil sie wer zusammen mit Köderfischen für Hecht mitgebracht hat und ausgesetzt hat. Ist aber kein Wasser für Schleien oder Karpfen, der See.
Aalrutten gab es viele. Wir fingen sie bei Einbruch der Dunkelheit meistens drüben beim Weanern wo der Gipsbach reinfließt, auf Grund mit Wurm. Schiache Viecher, aber gut zum essen.
So, mehr fällt mir auf Anhieb nicht ein.