Unterwasserdschungel

  • Hallo Alle....


    ...konnte nach recht langer Zeit mal wieder einen Sonntagnachmittag mit Freunden
    an unserem kleinen See geniessen.......Kleine Herrenrunde bei schönem Wetter mit
    guter "Allroundversorgung"....;-D


    Als ich nach meinen Standardköderplätzen gesucht habe, hats mich fast hingehauen.


    Vormals waren dort Krautzonen mit Seerosen und dazwischen freie Plätze.


    Nun nada....Alles so weit das Auge reicht komplett zugewachsen: Unten Gras/Kraut dann vom
    Grund bis an die Oberfläche reichende "Plflanzentürme" die wie Aquamax aussehen,
    jedoch nur einstielig sind...weiss der Geier was das ist.


    An Grundangeln war nicht zu denken und Spinnen mit hochlaufenden KöFis mit obenliegendem
    Haken und selbst Krautblinker brachten nur Unmengen von Salat zurück.


    Ich habe dann 3 Posenruten mit Mais und Maden für meine Gäste fertiggemacht und die hatten
    richtig Spaß.....Jede Menge kleine Weiße und ein paar ordentliche Barsche zwischen 15cm und knapp über 30cm.


    Sind in der Suppe gelandet.


    Der Fischbestand ist imho sehr in Ordnung. Habe weiter weg sonnenbadende, große Karpfen ausmachen können,
    der Brutling- und Kleinfischbestand in den flacheren Zonen ist sehr gut und vor kurzem hat ein "Wilderer" an unserem
    Gewässer einen Hecht von 12,7kg gefangen und war so "nett" dieses in der Regionalzeitung zu veröffentlichen....


    Wir waren jetzt so nett, dieses den Behörden mitzuteilen...Wird wohl zwischen ein und 3 Monatsgehältern kosten....;-D


    Nun zu meiner Frage:


    Sollte ich alles so lassen und abwarten oder partiell entkrauten?


    Brachialere Maßnahmen möchte ich dem Gewässer und seinen Anwohnern (Die Familie Biber und Weißkopfseeadler)
    eigentlich nicht zumuten.


    LG aus Lt..


    Manfred

    "Jeder Tag der vergeht, ohne das ich etwas; sei es auch noch so klein, gelernt habe, ist ein verlorener Tag."

  • Hallo Manfred. Ich fürchte, das Krautproblem, die sogenannten Makrophyten sind ein überall an stehenden stagnierenden Gewässern auftauchendes Problem. In Jahren wie dieses Jahr ist es umso schlimmer.


    Man sollte so wenig wie möglich in die Natur eingreifen, aber wenn die Befürchtung besteht, dass im Herbst das faulende Zeug den Sauerstoff zu stark vermindet, kann man versuchen, an einigen Stellen etwas zu lichten.


    Ansonsten würde ich nur empfehlen, einzelne Angelplätze diskret freizumachen.
    Du als Schleienfischer musst ja auch wissen, dass man total verkrautetes Wasser mal einen zwei Tage vor dem Fischen ein bisschen mit einer Harke aussäubern kann, eben nur eine kleine ufernahe Stelle. Das bringt zusätzlich Futterstoffe, lockt Schleien magisch an, und ist diskret und zerstört nicht groß die Natur.

  • Also ich würde dort, wo man Karpfen beobachten kann, 2-3 Stellen entkrauten und den Rest für die Natur lassen. Außer wie der der Gerhard schon schrieb, wenn Du die Befürchtung hast, daß das Gewässer unter Sauerstoffmangel leidet, dann würde ich soviel Kraut wie möglich hinausholen .....

  • Hallo Manfred!


    Je mehr Kraut, desto besser können sich die Fische vermehren ;) Ist halt immer eine Frage ob man das auch so will.
    Ich würde es aber genauso handhaben wie es Gerhard beschrieben hat. Die Angelstellen etwas "ausmähen" und es mal dabei belassen.


    LG
    Toni

  • Hallo,


    danke sehr für die Tips....


    Werde das noch einmal genauer inspizieren und dann Euren Vorschlägen ensprechend vorgehen.


    LG aus Lt.


    Manfred

    "Jeder Tag der vergeht, ohne das ich etwas; sei es auch noch so klein, gelernt habe, ist ein verlorener Tag."

  • Du könntest auch Amure einsetzen, die lieben das Kraut auch! Einziges Problem, wenn der Teich klein ist, und das Kraut ist weg, solltest du sie füttern!

  • wenn ich für einen möglichst naturnahen Teich verantwortlich wäre, würde ich vor Amur-Besatz abraten. Auch wenn sich die Fische nicht vermehren, läuft das sehr große Gefahr, Eigendynamik zu entwickeln. Man kann nicht wissen, was für Veränderungen für das Bodensubstrat des sowieso stagnierenden Gewässers der zusätzliche Kot der Amurs bedeuten kann. Ich würde es mich nicht trauen, selbst wenn es mein eigenes Gewässer wäre.

  • wenn ich für einen möglichst naturnahen Teich verantwortlich wäre, würde ich vor Amur-Besatz abraten. Auch wenn sich die Fische nicht vermehren, läuft das sehr große Gefahr, Eigendynamik zu entwickeln. Man kann nicht wissen, was für Veränderungen für das Bodensubstrat des sowieso stagnierenden Gewässers der zusätzliche Kot der Amurs bedeuten kann. Ich würde es mich nicht trauen, selbst wenn es mein eigenes Gewässer wäre.



    Meines bescheidenen Wissens fressen die Tolstolob den Kot des Amur, oder irre ich da ?

  • Rudolf : Ich hab auch gehört, dass wenn man der Amurs nicht mehr Herr wird, als zusätzlicher Fremdling der Tolstolob eingesetzt wird, um entweder die Sch... vom Amur zu fressen oder das trübende Plankton zu vertilgen.


    Mich erinnert das nur an eines, nämlich eine Geschichte von Jaroslav Haşek, dem Autor vom braven Soldaten Schwejk:


    Ein Bub wollte einen Hamster, der Vater war dagegen. Der Bub verkaufte seinen Schulatlas und kaufte einen Hamster. Daheim erzählte er die Schule hätte ersucht, ein Freiwilliger unter den Schülern möge es für biologische Beobachtungszwecke betreuen. Die Eltern dachten sich gut, kann er sich einweimplern bei seinen Lehrern.


    Der Hamster fraß ein Loch in das Wohnzimmersofa und war nicht mehr rauszukriegen, es kam nur nach und nach die Strohfülle vom Sofa raus.
    Da kam dem Schwiegersohn die Idee, Meerschweinchen zum Hamster reinzusetzen, die stinken, und das will der Hamster nicht und kommt raus.
    Die Meerschweinchen stanken fürchterlich, aber den Hamster störte es nicht.
    Da kam die Idee, Frettchen einzusetzen, die werden zur Hamsterjagd verwendet. Die Frettchen waren Pazifisten und verstanden sich großartig mit dem Hamster und den Meerschweinchen.
    Dann sagte der kluge Schwiegersohn, ein Igel muss her, der hat Stacheln und sticht, und dann wird's den anderen ungemütlich und sie kommen raus.
    Der Igel war ein Melancholiker und rollte sich ein und stach niemanden.
    Und zum Schluss gabs zum Hochzeitsessen der großen Schwester gebratenen Hamster, Frettchen in Meerettichsauce, Meerschweinchenragout und Igelpastete.......


    So geht's also, wenn man sich ein unliebsames Tier einsetzt und es versucht, mit anderen Tieren zu bekämpfen......

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