Die Enns im NP Gesäuse

    Liebe Leute,


    weiß jemand von Euch, was da eigentlich los ist mit der steirischen Enns, konkret mit dem Teil im NP Gesäuse? Über Ostern waren wir in der Gegend wandern und wir haben in unserer Pension um nur einige Tage einen Vortrag verpasst, zum Thema welche Maßnahmen gesetzt werden sollten, damit sich der Bestand in der Enns wieder erholt. Der Fluss soll angebliche leer sein und es ist nicht ganz klar was mehr dazu beigetragen hat, Kormoran und Fischotter oder die Kraftwerke. Wisst ihr mehr darüber? Unser Gastgeber, der Pensionsbesitzer, konnte nicht viel Infos dazu geben, was bei dem Vortrag alles gesagt wurde und auch nicht wer ihn gehalten hat, aber der Aushang hat mich neugierig gemacht. Der Fluss ist in dem Bereich ja wunderschön (anbei einige Fotos) und eigentlich unvorstellbar, dass eine solche Schönheit ohne Fische sein soll. Sichten konnte ich jedenfalls keine (will aber nichts heißen), auch im Johnsbach nicht, der in Gstatterboden in die Enns mündet.


    LG
    Emir









    ein wirklich sehr schönes Wasser ... ich kenne die Gegend nur von einigen Motorrad-Touren die uns fast immer durch das Gesäuse führen ... und wenn wir an einem schattigen Platzerl dort Pause machen habe ich immer diesen teilweise sehr wilden und unberührten Abschnitt der Enns bewundert ... nur ein paar Rafting-Touristen "stören" diese Idylle wenn sie ihren Kick in den wilden Abschnitten der Enns suchen


    ich kann mir eigentlich auch nicht vorstellen, dass dieses Wasser wirklich "fischleer" sein soll ... bin schon gespannt, ob jemand nähere Infos dazu hat

    Ich kenne die Gegend um die Enns nicht gut, weswegen mein Post nur ein reiner Erfahrungsbericht ist,
    aber ich habe des öfteren gehört, dass es in den kleineren Flüßen nörlich der Donau, vor allem meine ich
    hier das Wardviertel und die angrenzenden Regionen, erhebliche Probleme mit Fischottern geben soll!


    Anscheinend wurden die wieder neu eingesetzt, oder kamen aus Tschechien, weiß das jetzt nicht genau,
    aber sie sind angeblich zur Plage geworden.


    Ich hab auch vereinzelt von welchen in der unteren Traisen gehört. Bestätigen kann ich, trotz meiner
    intensiven Zeit an der Traisen, die Theorie zwar nicht, aber ich könnte mir schon vereinzelnde Gruppen
    von Fischottern an gewissen Stellen vorstellen.

    kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Wasser "fischleer" wird. Kenne auch die Hintergründe nicht. Aber aussehen tuts traumhaft. Aber hat nicht mal ein ehemaliges Forumsmitglied (hessi glaub ich hieß er, in der Enns gefischt und immer wieder Fangfotos gebracht?).

    Hab mich ein wenig erkundigt, es war ein Workshop sämtlicher Kapazunder der verschiedensten Bereiche und es ging angefangen um die geschützten Prädatoren bis zur Menge des Restwassers....

    Hallo lieber Emir!


    Ich war bei dieser Veranstaltung am 18.3.leider im Ausland,Clemens Ratschan einer der Vortragenden hatte mich zuvor informiert.


    Also ich kann als " interessierter Salmofuchs" über die Abschnitte schon ein bisserl was sagen,habe sogar mehrmals im Gesäuseeingang vor etwa 4 Jahren "probegefischt",da ein kurzer wunderschöner Abschnitt damals zur Pacht für einen relativen Spottpreis frei war und es mich und zwei Freunde gereizt hat.


    Ich habe also damals 5 oder 6 Mal in diesem Traumabschnitt gefischt und bei Traumbedingungen sage und schreibe einen Fisch gefangen,ein einziger Biß,auf Fliege gar nichts.
    Das war zwar eine große Regenbognerin mit etwa 2kg,aber wenn Du dort im Fluß stehst,mdenkst Du dass du gleich 20 Fische fangen wirts,vor allem auch weil ja so gut wie niemand mehr dort fischt!


    Es ist so,dass ein Großteil der Ennsabschnitte im steirischen Teil ,sogar pachtmäßig freistehen,weil sie eben so schlecht sind.


    Die Hauptschuld tragen tatsächlich die schweren Kormoraneinfälle in den frühen 90igern.


    Die Enns hatte zuvor hervorragende Bestände an Äschen und auch Forellen,die seitdem um 90 oder gar 95 % eingebrochen sind!.


    Zudem kommen dann sicher auch noch Ottervorkommen und andere Faktoren dazu,sicher auch Fehlwirtschaft wie fangfähiger und minderwertiger und vor allem auch zu wenig gscheiter Besatz.
    Der Teil,den Hesi befischt hat war Großreifling Active Fishing,glaube ich,das ist einhervorragend bewirtschaftetes Zwischenstück an der oö und st Grenze.


    Ich probiere,soweit es mein schlechtes Netz zulässt,schnell noch die zwei wissenschaftlichen Arbeiten rauszugoogeln,die ich damals durchgeackert hatte....


    Die Enns ist wunderschön,aber ziemlich tot,leider ein brachliegendes Juwel......


    einen link hab ich noch gefunden:


    https://www.google.at/url?sa=t…XVxTKYyGk7lni-yuC9un1TRpQ


    Liebe Grüße Bernhard

    Danke Leute, danke lieber Bernhard für den wertvollen Beitrag. Zufällig habe ich heute auch die Boku-HP durchforstet, die von dir angehängte Master-Arbeit allerdings nicht gefunden. Nona. Die werde ich mir genauer anschauen, so ich Zeit dafür finde. Die Boku hat schon eine tolle HP, sowie auch das NP Gesäuse. Da sind wirklich viele interessante Beiträge und ich komme da auf tausend Ideen, was ich noch alles machen will; wander-, fotografie- und fischereitechnisch. In dem anderen Forum hat es auch einen interessanten Beitrag gegeben zum Thema Enns (finds grad ein wenig schade, dass die Diskussion und Unterhaltung über das Thema nicht gesammelt und an einem virtuellen Ort statt finden kann, aber gut, es ist wie es ist) - ein Kollege berichtet, dass die Enns ab Gstatterboden absolut tot ist und nur noch eine Rinne. Weil das Wasser für die Kraftwerke abgezapft wird. Enns Krippau von Active Fishing ist schon etwas anderes, auch ich habe da schon gefischt (auch mit Hesi) und es ist ein großartiges Wasser. Mit vielen guten Fischen! Aber ein Abschnitt zwischen zwei Kraftwerken. Das Gesäuse kommt mir ansonsten sehr verkabelt vor und überall sind Pipelines zu sehen, und auch in der Master-Arbeit ist davon die Rede, allerdings habe ich sie eben nur überflogen. Ich frage mich was da jetzt bezüglich Enns zu machen ist und ob da überhaupt etwas gemacht wird? Oder hat man sich mit einem brachliegendem Juwel abgefunden?

    Obowohl ich ja nichts mit diesem Fluß zu tun habe tut einem das schon ein
    wenig im Herzen weh! So ein Juwel, und anscheinend so leer... Das kann es
    doch nicht sein!?


    Im Grunde kann es doch nicht nur an den Kormoranen und den Ottern liegen,
    vor allem nicht wenn der Fluß wirklich so lange schon leer ist! Die Kormorane
    ziehen doch nicht mehr in leere Flüße, und selbst der Foschotter würde ja
    verhungern wenn dort nichts drinnen ist, weswegen diese also eigentlich schon
    weggezogen sein müssen, also warum erholen sich die Bestände nicht langsam?

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