Der invertierte Zug

  • Hallo Freunde,


    hab seit langem wieder mal eine - sagen wir mal - unübliche Montage gefischt.
    Ich nenns einfach mal "Invertierter Zug".
    Zug ist in meiner Gegend eine verbreitete Bezeichnung für eine Hegene.


    Das Ganze ist so aufgebaut:


    ++ Laufbleimontage(am besten mit anti-tangle-boom)
    ++ Zug (bzw. Einer oder Zweierpaternoster) am unteren Ende eingehängt
    ++ Kristallschwimmer oben am Zug eingehängt



    Die Montage lässt sich gut werfen, sobald das Blei am Grund liegt, kann die Montage gespannt werden.


    Hier mal eine einfache Skizze, einmal mit untergetauchtem Schimmer und einmal aufschwimmend.
    01_201608 invzug.jpg



    Das ist übrigens ein Kristallschwimmer:
    02_Kristallpose.jpg
    Quelle: http://www.hiki.at



    Ich geh dabei so vor:
    Spannen bis der Schwimmer gerade noch sichtbar ist und dann in die gewünschte Tiefe ziehen (oder das Wellenspiel an der Oberfläche nutzen...)


    An der Feederrute lassen sich die Bisse auch bei untergetauchtem Schwimmer super erkennen.


    03_201608 Feeder.jpg



    Ein gewisser Selbsthakeffekt erfolgt beim Zug des Fisches sowohl nach oben als auch nach unten, weil Bleie um 30 Gr. und mehr problemlos sind und der Kristall-Schwimmer auch relativ groß gewählt werden kann - ich verwende welche mit 12 Gr. Tragkraft.




    Interessant auch, was da alles einsteigt.
    Hier eine kleine Auswahl:


    04_201608 Blicke.jpg


    05_201608 BA.jpg


    06_201608 Schlei.jpg



    Daneben hab ich gerade auch noch einen PB mit der Montage geknackt.
    Für viele vielleicht unspektakulär, aber ich hab mich sehr darüber gefreut:
    Eine Laube mit sage und schreibe 18 cm und der Biss war mehr als deutlich.




    Schönen Gruß

  • Nachdem ich, was die Zahl der Haken betrifft sehr stark beschränkt bin, philosphiere ich gerade über die Sinnhaftigkeit/den Nutzen der Montage mit nur einem Haken und glaube eine Option gefunden zu haben.


    In leichter Strömung könnte die Montage interessant sein (wobei ich eher schon bei 50g+ ansetzen würde) - auch wenn ich nur einen Haken verwenden darf. Denn gerade wenn wir zu zweit oder zu dritt "am Spitz" angeln wollen (der Spitz ist eine kleine Bucht mit einer Mündung) "streiten" wir uns um die genau eine Stelle, an der der Schwimmer nicht in irgendeine Richtung abgetrieben wird, sondern "stabil" stehen bleibt. Wir haben nämlich alle einen ziemlichen Faible für Schwimmer, der uns bei Strömung ein bisserl zu schaffen macht. /hAha


    "Sie wissen nicht, dass sie nur die Jagd und nicht die Beute suchen" (Blaise Pascal)

  • Die könnt ich auch noch testen - wobei es ja so ist, dass die Verwirbelungen dort recht "kryptisch" zu deuten sind - da kann ein Meter weiter links oder rechts beim Auswurf eine komplette Änderung der Abriftrichtung bedeuten. Dachte die würden ihre Wirkung eher bei einer "linearen" Strömung entwickeln (dafür möchte ich mir nämlich wirklich solche zulegen)


    "Sie wissen nicht, dass sie nur die Jagd und nicht die Beute suchen" (Blaise Pascal)

  • Hallo Jürgen ,


    Danke für die tolle Beschreibung einer deiner Montagen. Io)


    derHK


    Ich habe so eine ähnliche Montage auch schon in einer leichten Strömung geangelt.


    Habe dazu den Haken an der Hauptschnur (im Bereich des unteren Hakens von Jürgens Zeichnung) mit einem Seitenarm (ca. 70cm) montiert.


    Statt der Pose habe ich einen Korkenstoppel (Weinflasche) zu einer Tropfenform geschliffen und im oberen Bereich ein Balsablättchen seitlich eingeklebt.
    Das "Blättchen" hat eine Stabilisierende Funktion unter Wasser , damit sich der Stoppel nicht zu drehen beginnt !!
    Ist nicht so lustig wenn die gesamte Montage sich zu einen Kneuel verwirbelt.
    Trotzdem habe ich noch zusätzlich einen Wirbel in den Korken geklebt.
    Warum den Korken statt der Pose??
    Weil die rote ,gelbe oder grüne Farbe eine "Scheuwirkung" dargestellt hatte und ein brauner Korken deutlich unauffälliger ist.


    mfg
    Gerhard

  • Nachdem ich, was die Zahl der Haken betrifft sehr stark beschränkt bin, philosphiere ich gerade über die Sinnhaftigkeit/den Nutzen der Montage mit nur einem Haken und glaube eine Option gefunden zu haben.


    In leichter Strömung könnte die Montage interessant sein (wobei ich eher schon bei 50g+ ansetzen würde) - auch wenn ich nur einen Haken verwenden darf. Denn gerade wenn wir zu zweit oder zu dritt "am Spitz" angeln wollen (der Spitz ist eine kleine Bucht mit einer Mündung) "streiten" wir uns um die genau eine Stelle, an der der Schwimmer nicht in irgendeine Richtung abgetrieben wird, sondern "stabil" stehen bleibt. Wir haben nämlich alle einen ziemlichen Faible für Schwimmer, der uns bei Strömung ein bisserl zu schaffen macht. /hAha


    Hallo Andreas,
    freut mich, dass zumindest eine Anregung brauchen kannst.
    Im Grunde ist es vollkommen egal, ob ein oder zwei Springer.
    Ich verwends auch um bei leichter Strömung, Wind oder Seegang stationär zu fischen und
    das ist die Grundidee des Systems.
    Bleigewicht soll natürlich den Strömungsbedingungen angepasst werden sowie auch der Schwimmer.
    Geht übrigens auch mit kleinen Gummiködern auf Barsch und Salmoniden.
    Viel Erfolg.



    Danke für den Tipp, und bei der Schleie lacht mein Schleienherz


    Nicht nur deins Gerhard.
    Hoffe dass mich die gold-grüne Freundin wieder mal beehrt.
    Übrigens bei der Schleie hier war ein Mistwürmchen am Seitenarm.



    Hallo Jürgen ,
    Danke für die tolle Beschreibung einer deiner Montagen. Io)


    Danke!




    Interessant, ich konnte mit dem Kristallschwimmern keine Scheuchwirkung feststellen.
    Allerdings hab ich die Korkvariante auch schon probiert und der hat mir zu sehr rumgeeiert.
    Muss aber auch sagen, dass ich den Stoppel nur mit dem Taschenmesser etwas in (un)Form gebracht hab und
    nicht so wie du geschliffen.
    Den Springer mach ich aber nicht länger als 5 bis 10 cm
    weil es mir sonst schon üble Wickel gab.



    Schönen Gruß