Hallo Leute,
ORF.at berichtet heute, dass durch die Einwanderung der Schwarzmeegrundel im Bodensee eine Fischplage (Anm. durch die Grundeln) droht.
Ich selbst verfolge die Entwicklungen schon länger und wage mich nicht abzuschätzen, wie es genau weiter geht.
Allerdings glaube ich, dass trotz aller Vorsichts- und Abwehrmaßnahmen die Schwarzmeergrundeln früher
oder später einfallen werden.
Genauso wie viele andere invasive Arten zuvor auch schon.
Wie sind da die Erfahrungswerte der Donaufischer?
Wie lange hat es bei euch gedauert, vom invasiven Einwandern bis zum Zeitpunkt, dass die Grundeln selbst zur Nahrung wurden?
Schönen Gruß
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Hier noch der Link zum Bericht in ORF.at:
LINK zum Bericht
Und hier der zitierte Bericht:
Fischplage im Bodensee befürchtet
Schweizer Politiker warnen vor einer Invasion der gefürchteten „Schwarzmeergrundel“ in den Bodensee. Diese Fischart breite sich vom Schwarzen Meer über den Rhein-Main-Donau-Kanal aus und könne heimischen Fischen gefährlich werden.
Die Invasion der "Schwarzmeergrundel in den Bodensee werde derzeit nur durch ein Flusskraftwerk bei Basel gestoppt, warnen Schweizer Politiker. Aus dem Thurgauer Grossen Rat werden Abwehrmassnahmen verlangt. In Basel stellte man zuletzt einen Rückgang der heimischen Fischbestände fest.
Türöffner für den Austausch von Wassertieren zwischen dem Schwarzen Meer und dem Bodensee ist die direkte Verbindung durch den 1993 eröffneten Rhein-Main-Donau-Kanal. So gelangte bereits die „Gefleckte Schwebegarnele“, die „Donau-Schwebegarnele“ oder die „Quagga-Muschel“ bis in den Bodensee.
Die „Schwarzmeergrundel“ könnte nun die nächste Bedrohung sein. Sie hat eine Art Saugnapf statt einer Bauchflosse und ernährt er sich unter anderem vom Laich einheimischer Fische. Die Fischart vermehrt sich sehr rasch. 2017 wurde der Fisch in der Schweiz auf die Liste der invasiven Arten gesetzt. Die Kanton sind verpflichtet, Massnahmen gegen die Ausbreitung zu treffen.
Kraftwerk verhindert Einwanderung
Bisher stoppt vor allem das Flusskraftwerk Rheinfelden eine massive Einwanderung rheinaufwärts in Richtung Bodensee. Nun warnt Kantonsrat Reto Lagler (CVP), eine Ausbreitung der Fischart am Bodensee hätte „unschätzbare Folgen für die einheimischen Fischarten“ bis zu einer völligen Verdrängung einzelner Sorten. Ein solches Desaster gelte es mit allen Mitteln zu verhindern, so Lagler.
Maßnahmen gesucht
Lagler will von der Regierung wissen, welche Massnahmen sie ergriffen habe, um diese ernsthafte Bedrohung abzuwenden. Weiter fragt er nach, ob es ausreichende gesetzliche Grundlagen und genügend finanzielle Mittel für Präventionsmassnahmen gebe.
Die „Schwarzmeergrundel“ beschäftigt allerdings nicht nur die Thurgauer Politik: Die Universität Basel hat 2012 eine Forschungsgruppe - Taskforce Grundel - ins Leben gerufen, die sich mit der Ausbreitung der Fische und allfälligen Gegenmassnahmen beschäftigt.
Unerklärter Einbruch
Ende November hat nun das Forscherteam Berichte von Fischern bestätigt, wonach die Ausbreitung der „Schwarzmeergrundeln“ in diesem Sommer gestoppt worden sei. Es wurden deutlich weniger Exemplare aus dem Rhein gefischt als im Jahr zuvor. Zudem wiesen viele der kleinen Fische Verletzungen auf, die auf eine Krankheit hindeuten.
Als mögliche Gründe für die unerwartete Entwicklung nannte Biologieprofessorin Patricia Holm gegenüber dem Regionaljournal Basel die sehr hohen sommerlichen Wassertemperaturen oder auch Bauarbeiten im Rhein. Das Rätsel ist allerdings noch nicht gelöst.
Zu möglichen Abwehrmassnahmen gehören Vorrichtungen an Flusskraftwerken, die speziell auf Grundeln ausgelegt sind: Der Fisch, der sich vor allem am Grund bewegt, ist kein sehr guter Schwimmer. Er könnte gestoppt werden, wenn die Gegenströmung stark ist. Helfen würden auch Filter für Ballastwasser, das von Schiffen mitgeführt wird. Darin wird oft auch Laich von Grundeln transportiert.
red, (APA)
Publiziert am 07.12.2018
Zitat Ende, Quelle: ORF.at, 07.12.2018