Manchester + London

  • Ich war letzte Woche geschäftlich in England unterwegs, und wie immer war meine Reiserute dabei... Da ich aber nur in Manchester + London unterwegs war, mit begrenzter Zeit musste ich mich auf das "Streetfishing" konzentrieren. Ausserdem sind in England die Raubfische in den Seen + Flüssen sowieso gesperrt (closed season) von 15.3.-15.6. Somit blieben nur die Kanäle übrig die ganzjährig befischt werden dürfen. In Manchester ist dies sogar gratis - man muss sich nur bei den Salford Friendly Anglers einschreiben. Top! Für die sonstigen Kanäle (auch die in London) wird eine Waterways Permit benötigt - die kostet 20 Pfund fürs ganze Jahr. Nach dem letzten Termin hatte ich an einem Tag um 16:00 "frei" und bin sofort ins Hotel, die Rute geschnappt, und ab an den Kanal in Manchester. Zuerst etwas Ernüchterung als ich Wasser angekommen bin - ziemlich monoton, leicht trübes Wasser, einiges an Abfall das herumschwimmt, zwei besoffene Penner die auf einer Bank lungerten und mich belachten, und keinerlei Anzeichen auf Fisch. In Manchester östlich der Piccadily Station, gibt es mehrere Verzweigungen, Einläufe und Hafenbecken, immer wieder stehen kleine Schiffe am Rand. Wenn man von den Hauptplätzen ein paar Minuten geht, erreicht man durchaus nette Stellen. Alle paar hundert Meter gibt es eine Staustufe. Jedenfalls hatte ich nach 5 Würfen schon den ersten Nachläufer! Wow. Ein ca 60cm Hecht folgte bis vor meine Füße. Ich war noch gar nicht parat - sondern habe mich noch orientiert in welche Richtung ich weitergehen werde - ob Leute aus den Häusern zusehen, und ob überhaupt ein Sinn besteht hier zu angeln!? Jetzt war ich motiviert - Fische sind da - obwohl nur es nur ca. 70cm tief ist und kaum Struktur oder Pflanzen. Der Hecht lies sich nicht überlisten - also ging es weiter. Schon im nächsten Becken hatte ich zwei Minibarsche als Synchronschwimmer. Leider auch ohne Biss. Eine Stunde und ca. 2km weiter hatte ich dann den ersten Biss - ein schöner und kämpferischer Hecht mit ca. 60cm. Leider ging er genau 1 Sekunde vor der Landung flöten. Kurz darauf biss noch ein kleiner Barsch der aber auch nur 2 mal geschüttelt hat und wieder weg war. Zwei kleinere Hechte folgten den Ködern wieder bis zum Rand und waren dann aber weg... Ich fische generell ohne Widerhaken, daher verliere ich auch immer wieder mal einen Fisch - aber das macht mir nichts aus! Zum Abschluss konnte ich dann noch einen 65cm Hecht fangen, und auch landen :). Mehrere Passanten und Nachbarn konnten es kaum glauben das solche Fische in dem Kanal sind :) Für 2,5 Stunden angeln war das gar nicht schlecht. Io)
    Köder war ein Duo Spybait bzw. Sebile Magic Swimmer Soft. Beide weit zu werfen und flach zu führen - ideal für diese Kanäle.


    In London war es dann ein anderes Bild - hier habe ich den Grand Union Kanal befischt - Stadtauswärts von Paddington - hier ist leider etwas mehr Abfall auszumachen - was mich immer wieder aufregt - und viele Stellen sind komplett mit Booten vollgestellt. Ausserdem stark verkrautet! Ich konnte mehrere große Karpfen beobachten, aber leider ausser einem 20cm Barsch keinen Fisch fangen, und auch sonst keinerlei Nachläufer oder Bisse. Leider hatte ich hier nur gut 1 Stunde Zeit. Am Abreisetag bin ich dann noch etwas im Bereich "Little Venice" und Regent Canal spaziert - ohne Rute, hier hätte ich einige schöne Stellen gesehen, aber auch viele Passanten, Schiffe, und auch wieder Abfall... Trau:
    Aber trotzdem war es sehr interessant, London mal entlang den Kanälen zu begehen.


    Freu mich jedenfalls schon auf die nächste Reise nach England, hoffentlich dann außerhalb der Schonzeit, die Flüsse und Seen sind sicher reizvoller, und da die meisten Engländer Friedfischer sind, herrscht hier auch weniger Angeldruck.

  • Wow, das ist mal ein Bericht der seltenen Art.


    England war für uns Angler der älteren Generation immer ein Vorbildland punkto Angeln. In der Zeit lange vor dem Internet waren Angelbücher die "source of inspiration" und da gab es diese kleinen Büchlein vom Paul Parey Verlag (Gelbe Reihe "So fängt man....") und die waren alle aus dem Englischen übersetzt. "So fängt man Hechte", "So fängt man Karpfen", usw und so fort......


    Jedenfalls ist es schon eine beachtliche Leistung, einen schönen 65er Hecht als gänzlich Ortsunkundiger noch dazu in einem Ballungsgebiet und einem Land wo sehr viel gefischt wird, zu fangen.


    Punkto Abkommen von Hechten besonders bei widerhakenfreiem Angeln halte ich es beim Hecht immer so, dass ich ihn möglichst durch sanften seitlichen Zug drille und dadurch bemüht bin, ihn nicht zum Springen und Schütteln zu animieren. Der Drill ist dadurch zwar weniger spektatulär, aber der Hecht kann sich weniger leicht abschütteln.

  • Schöner Bericht Dominik!! Stelle mir jetzt gerade vor wie das wohl für mich sein würde , in Kanälen mitten in der Stadt zu fischen . Ich glaube für mich wäre das nichts ! Ich brauche beim angeln meine Ruhe und die würde ich da nicht bekommen )jAaa !!
    Auf jedenfall Petri zum Hecht Io)

  • Schöner Bericht Dominik!! Stelle mir jetzt gerade vor wie das wohl für mich sein würde , in Kanälen mitten in der Stadt zu fischen . Ich glaube für mich wäre das nichts ! Ich brauche beim angeln meine Ruhe und die würde ich da nicht bekommen )jAaa !!
    Auf jedenfall Petri zum Hecht Io)


    Ja das geht mir eigentlich gleich - aber der "Drang" ein bischen zu fischen war dann doch stärker )jAja
    Bin froh das meine Angelgewässer in herrlicher Natur liegen, wobei "sind hier denn Fische drinnen" Passanten gibts bei uns auch immer wieder...