Hallo liebe Forianer! 
Es ist schon wieder über eine Woche her, doch ich bin leider nicht früher dazu gekommen.
Es ging für mich und einen Freund für 3 Nächte in die schöne Steiermark. Am Donnertag, 28.03.24 ging es endlich los! Die Sachen packte ich am Vorabend schon in das Auto und die Vorfreude war natürlich gross. Gegen 02:00 Uhr klingelte der Wecker, denn ich natürlich sofort hörte! Wenn es zur Arbeit geht höre ich ihn nie, oder will ihn nicht hören! 
Die Strecke verlief ohne Probleme, so waren wir gegen ca. 09:00 Uhr am Wasser. Wir waren die einzigen am See, erst am nächsten Tag sollten 2 weitere Fischer kommen. Langsam packten wir unsere Sachen aus und pumpten das Schlauchboot auf. Nach guten 2 Stunden war alles bereit und wir konnten das erste mal auf den See, um diesen zu erkunden und Spots zu suchen. Wir fanden ziemlich schnell einige interessante Stellen für uns. Das Ziel war es die Ruten sinnvoll zu staffeln und so die verschiedenen Tiefen und Strukturen abzufischen. Wir markierten unsere Spots und fuhren wieder zurück ans Ufer. Dort angekommen machten wir unsere Ruten und die Köder bereit. Leider schlug das Wetter innerhalb weniger Minuten total um und es wurde ziemlich stürmisch. Der Wind machte es uns wirklich sehr schwer die Ruten sauber zu legen und das Schlauchboot sinnvoll zu lenken. Trotz allem legten wir unsere Ruten auf die markierten Spots und ein wenig Futter drüber. Wir entschieden uns am Anfang für sehr wenig Futter, da der Aufseher meinte, das der See vor kurzem noch gefroren war und die Fische noch nicht richtig in Fahrt sind.
Jetzt war alles bereit und das warten konnte beginnen. 
Wir genossen die Ruhe am Wasser und machten uns was feines zum essen. Ich rechnete mit der Nacht und war ziemlich sicher das der erste gleich in der ersten Nacht einsteigen wird. Gegen Abend kam ein kräftiger Regen mit extrem Wind dazu, so verkrochen wir uns in unsere Liegen. Es ging nicht lange, da war ich im Land der Träume. Total erschöpft von der Fahrt und dem ganzen Aufbau, schlief ich wie ein Baby. Im Sonnenaufgang erwachte ich und die Bissanzeiger gaben keinen einzige Ton von sich! Ich schnappte mir den Stuhl und setzte mich mit einem Kaffee direkt ans Wasser. Nach einer guten Stunde zeigte sich endlich der erste Fisch, doch leider an einem anderen Spot. Bis kurz vor Mittag blieben die Ruten noch drinnen, doch leider tat sich nichts.
Der Wind war nicht mehr da, so konnten wir unsere Ruten neu beködern und schön ablegen. Die Spots veränderten wir nicht, ausser das ich eine Rute von mir dorthin versetzte wo sich der Fisch am frühen Morgen gezeigt hat. Futter kam kein zusätzliches mehr dazu, da sich die ganze Nacht nichts tat. Ein herrlicher, sonniger Tag verging und es wurde langsam dunkel. Die Bissanzeiger noch immer stumm! 
Wie soll es auch anders sein, es wurde dunkel und der Wind nahm wieder volle Fahrt auf! Die nächste Nacht verlief genauso ruhig wie die erste und kein Fisch weit und breit! Ich spazierte mit meinem Kaffee zum anderen Platz und sprach dort mit den anderen Anglern wo am Vorabend gekommen sind. Bei ihnen ging in der ersten Nacht genauso wenig wie bei uns... Ich starrte mit leerem Blick auf den See und lies mir die ganze Situation durch den Kopf gehen. Mit so einer Situation habe ich nicht gerechnet, doch das ist fischen und gehört dazu!
Ich bemerkte wie sich die anderen zwei Angler mit dem Boot auf dem Wasser bewegten und entschied mich genau das Gegenteil zu machen und die Ruten liegen zu lassen. Ich wusste das die Ruten perfekt liegen und wir alle Ruten sinnvoll verteilt haben auf verschiedene Tiefen, somit wollte ich nicht unnötig einen Lärm auf dem Wasser machen.
Die Zeit verflog und es war schon Nachmittag, als ich auf meiner rechten Rute einen Fallbiss bekam. Zuerst konnte ich es nicht fassen und starrte dir Rute an, bis mir klar wurde da ist ein Fisch dran. Es war die Rute wo sich der Fisch am Tag davor gezeigt hat. Ich nahm die Rute auf und musste zuerst einige Meter Schnur aufspulen, da der Fisch mir entgegen kam. Ab aufs Boot und der Drill konnte beginnen. Mit gekrümmter Rute stand ich auf meinem Schlauchboot mitten auf dem See, was für ein Gefühl endlich! Der Fisch kämpfte wirklich sehr gut! Mit meinen Gedanken war ich aber nur: So schnell wie möglich in den Kescher! Endlich kam der Fisch hoch und legte sich auf die Seite. Was für eine wunderschöne Flanke der hatte. Mensch war ich froh, als ich den Kescher unter den Fisch schob und die Maschen den Fisch umschlungen haben. Endlich!!! Was für eine Erleichterung! Der Fisch wurde schön fotografiert und gewogen. Die Waage blieb bei 18.5kg stehen. Was ein toller Fisch, alles was jetzt noch kommen sollte ist Bonus! Ich war zufrieden.
Ich war sehr positiv gestimmt das noch was geht! Eine Nacht hatte wir ja noch vor uns!
Es wurde langsam dunkel, als sich bei meinem Freund der Bissanzeiger meldete. Es war die Rute am anderen Ufer die sich meldete. Einzelne Piepser und der Bobbin sprang auf und ab. Ich sah schon schwarz und ging von einer Brachse oder Schleie aus, doch es kam ein kleiner Wels zum Vorschein. Dieser wurde schnell fotografiert und durfte wieder zurück ins Wasser. Es frischte wieder auf und wir begaben uns in die letzte Nacht. Leider blieb auch diese Nacht ohne jegliche Aktion oder Fisch.
Am frühen Morgen packten wir unsere Sachen und es ging wieder zurück nach Vorarlberg! Es waren wunderschöne und erholsame Tage unter Freunden. Ich persönlich habe mehr erwartet, doch am Ende war ich trotzdem zufrieden, wenigstens einen Zielfisch gefangen zu haben.
Ich befinde mich gerade schon wieder in der nächsten Vorbereitung! Im Mai geht es für 3 Nächte nach Italien, an einen See mit sehr viel Kraut, Totholz und wild verwachsen. Dort werde ich vermutlich auch einiges mit Umlenkern machen müssen, da ich sonst viele Spots nicht befischen kann. Eine ganz neue Erfahrung wird es sein, da meine Tochter das erste mal mit ins Ausland kommt. Das erste mal 3 Nächte im Zelt schlafen. 
Ihr hört und liest von mir!
LG Ermin
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