Eine skurille Vereinsteich-Geschichte

  • Freude, Ihr habt mich wieder zu einer Geschichte inspiriert. Als wir über Anfüttern und Teiche diskutierten, und ich nur so spontan eine „Teich-Erfahrung“ meiner Jugend einwebte, merkte ich, dass die Pointe gut ankam.
    Deshalb will ich Euch auch nichts vorenthalten und hier ist die ganze Geschichte, die Wahrheit und nichts als die Wahrheit !

    ERSTER TEIL :


    Wir schrieben das Jahr 1978. Ich hatte durch Gelder, die ich von Eltern und Verwandten als '“Zuckerl“ für meine Matura bekommen hatte, sowie irgendeinem abgelaufenen für mich angelegten Prämiensparbuch mehr Geld als üblich, und wollte es fürs Angeln verprassen.


    Irgendjemand hatte mir einen Karpfenteich ganz im südlichen NÖ nahegelegt, wo nur ganz wenige fischen, und es nicht das übliche Gerangel um die Plätze gibt wie an den Wiener Stadtrevieren mit ihrer damals noch recht häufigen „Rang – und Hackordnung“.


    Der Karpfen war für mich damals die absolute Nummer 1 der Fische. Hätte es damals schon Carp-Hunting gegeben, ich wäre der ideale Kandidat gewesen. Ich ging höchstens mal im Herbst mit einem Köderl oder einem Blinker auf einen „Rauber“, und warf bloß in der 1 Woche Salzkammergut im Sommer die Fliege oder das Meppsblinkerl nach Forellen und Saiblingen aus, und ansonsten hatte ich schon Entzugserscheinungen, wenn ich 1 Woche nicht Karpfenfischen konnte.


    Wie gesagt: Ich hatte eine Infoquelle, wonach ein „Miniverein mit gepachtetem Teich und gutem Karpfenbestand noch eine freie Karte zur Verfügung hatte“.


    Ich kontaktierte also diesen Miniverein, er bestand aus so einem Dutzend oder 15 Mitgliedern, und ich wurde zu ihrer „Jahresversammlung“ in irgendeinem Wiener Vorstadtwirtshaus eingeladen.
    Als ich hinkam, saßen die Herren und 2 Damen bereits an dem langen Tisch. Einer war der „Obmann“, seine Gattin war „Obmann-Stellvertreter“ . Dann gab es noch einen „Schriftführer“, einen „Kassier,“ und 5 oder 6 anwesende „Lizenznehmer“.


    Unter den Lizenznehmern war mir gleich ein älterer Herr aufgefallen, weil er so richtig nach Jahrzehntelangem „2 Doppler“ pro Tag aussah (für Nichtösterreicher: Doppler ist eine 2-Literflasche Wein“ )
    Lauter violette geplatze Äderchen im Gesicht , besonders auf der löchrigen Knollennase, offensichtlich schon etwas illuminiert, ein Viertel Wein nach dem anderen trinkend, eher zittrige Hände, mit denen er mit der Zigarette herumwachelte und immer schön die Asche auf der weißen Tischdecke verteilte, begleitet vom besorgten Blick seiner ziemlich verhärmt aussehenden Gattin, die daneben saß.(„Franzi, host ned scho langsam gnua g´hobt ?“) ....

    Na gut, die „Generalversammlung“ fing an:


    Lobhudeleien des Obmannes, bekräftigendes Nicken und erhobener Zeigefinger seiner Gattin, der Obmann-Stellvertreterin, und die übliche Leier …....
    „wir haben das erreicht, wir haben jenes erreicht, wir hätten gar nicht mehr erreichen können...... usw. und so fort......


    Irgendwann wurde der Monolog vom „Säufer“ unterbrochen.


    Es entspann sich folgender Dialog:


    Säufer: „Alles a Schaaaaas, wo ihr do derzählts, geht’s hört´s ma auf........“


    Obmann (in spitzem Ton) : „Bitte wie meinen?“


    Säufer: Na, wäu des alles a Schaaas is, wos Du do erzählst. Ihr glaubts alle, wia saan deppat, aber i bin ned deppat, de andern san vielleicht deppat, aber i ned (und er deutete mit kreisenden Bewegungen auf sich selbst), mich könnt´s ned für deppat verkaufen“.


    Obmann: (in noch spitzerem Ton) „wie meinen ?“
    Obmann-Gattin : „jaaaa genau, das muss er jetzt erklären !“


    Säufer: „ Ihr sogts uns nix , und ich waas, das da auch RAUBER (Raubfische) drin san.....“


    Obmann (mit kühlem Tonfall) : „Wie kommen Sie da drauf? “


    Säufer. „Da san´d Rauber drin und es sagts uns nix!“


    Obmann: „Wie kommt einer auf die absurde Idee , dass bei uns Raubfische drin sind ?“


    Säufer: „I sag nur aaans: I waaaas wos i waaaas“ (typische Trinker-Logik „ich weiß was ich weiß)....


    Säufer weiter : „waun i sag i waas wos, daun waaas i wos, und da könnts Euch Euren ganzen Verein in Arsch schieben“


    Gattin des Säufers : „Franzi, gib doch a Ruah, was is denn des scho wieder, kaunst Du nie an Frieden geben, und vielleicht solltst ned so vüi saufen so kurz nach der Magen-OP“.
    Säufer zur Gattin: Hoid de Goschn, oide Schabrackn, wäu sunst.......“


    So ging es hin und her. Der Säufer blieb bei seiner These, dass im Teich auch Raubfische seien, und der Verein die Mitglieder darüber nicht informiert hätte, weil er den Teich als reines Karpfenwasser deklariert hat.


    Wie wird es weitergehen. Haben sie den Säufer rausgeschmissen, oder hatte der Säufer recht, und wie ging das Ganze mit der Fischerei dann weiter ?
    FORTSETZUNG FOLGT.

  • Fast "Live aufzunehmender Super - Auftakt" der sofort
    Ungeduld hinsichtlich der Fortsetzung aufkommen läßt... kL$


    LG aus Lt.


    Manfred

    "Jeder Tag der vergeht, ohne das ich etwas; sei es auch noch so klein, gelernt habe, ist ein verlorener Tag."

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