Steckbrief Brachse

  • Hier werden sämtliche Details - gesammelt in einem Beitrag - des BRACHSEN angeführt.
    Der aktuelle Beitrag entsprang aus eine Paarung von meinem persönlichen Wissen bzw. meiner persönlichen Erfahrung, als auch einigen Details, die man so im Netz findet.
    Anregungen, Ergänzungen oder Nachahmung bei anderen Weißfischarten ERWÜNSCHT!!!



    Allgemeines
    Die Brachse, Brasse, Bresen, Pliete oder Blei genannt, ist eine Fischart aus der Familie der Karpfenfische.
    Viele Angler nennen sie auch liebevoll "Klodeckel"!



    Vorkommen
    In langsam fließenden Gewässern mit schlammigem Untergrund, als auch in Seen mit schlammigem Untergrund, in der nach ihr benannten Brachsenregion.



    Merkmale
    - seitlich stark abgeflacht
    - hochrückige Körperform
    - stumpfes Maul, leicht unterständig und vorstülpbar
    - ihr Körper ist mit mittelgroßen, sehr schleimigen Schuppen besetzt, entlang des Seitenlinienorgans hat sie 51 bis 56 Schuppen
    - ihre Färbung reicht von grau/bleiern bis goldbraun oder grünlich
    - der Bauch heller gefärbt und kann bis ins Weißliche gehen
    - Jungbrachsen weisen eine silberne Färbung auf
    - die Brustflossen reichen angelegt bis zum Ansatz der Bauchflossen, was ein Unterscheidungsmerkmal zur Güster ist.



    Größe und Gewicht und Alter
    Die Durchschnittsgröße von ausgewachsenen Brachsen liegt je nach Gewässer bei 55-65 cm bei ca. 3 bis 3,5 kg. Ausnahmefische können auch um die 80-85 cm mit etwa 8 kg erreichen. Die Brachsen erreichen ein Alter von etwa 16-20 Jahren.



    Besonderheiten

    Die Brachse ist ein Schwarmfisch und bietet einen nicht allzu spannenden Drill. Oft lassen sich auch große Exemplare kampflos nach dem Biss ans Ufer befördern. Auch nach dem zurücksetzen benötigen sie oft einige Zeit, um wieder abzutauchen, und verweilen oft mehrere Minuten scheinbar regungslos an der Oberfläche.
    Es empfiehlt sich die Brachse mit etwas „Schwung“ zurückzusetzen, damit sie gleich abtauchen.



    Fortpflanzung
    Die Laichzeit der Brachsen liegt zwischen April und Juli und dauert etwa zwei Wochen. Die Geschlechtsreife wird mit etwa 3 Jahren erreicht. Ab einer Temperatur von 15ºC beginnen die Brachsen mit dem Ablaichen. Der Milchner bildet einen deutlich erkennbaren Laichausschlag in Form von kleinen Knötchen am Kopf und der vorderen Rumpfpartie aus. Der Rogner legt zwischen 150 000 und 300 000 Eier an Wasserpflanzen, Wurzeln, Steinen oder im Wasser liegenden Ästen ab.
    Wegen der annähernd gleichen Laichzeit mit anderen Cypriniden kommt es häufig zur Bastardisierung untereinander. Die Zuordnung der Elterntiere kann sich dabei im Einzelfall als sehr schwierig erweisen, und z.T. nur durch die Schlundzähne oder entsprechende Gentests abschließend geklärt werden.
    Es kommt bei den Brachsen wie bei einigen anderen Fischarten, regelmäßig vor, dass ganze Jahrgänge ausfallen, was bei den Brassen wohl v.a. daran liegt, dass der erste Winter aufgrund Nahrungsmangel und schlechter Kondition nicht überstanden wird. Dies ist allerdings nicht ungewöhnlich und wird durch das hohe Vermehrungspotential der Art in aller Regel wieder ausgeglichen.



    Nahrung
    Muscheln, Schnecken, Zuckmückenlarven, Wasserpflanzen, Plankton und Schlammröhrenwürmer
    Die Typischen Köder beim Angeln sind: Maden, Mais, Wurm, Teig, Boilies, Pellets, Frolic



    Krankheiten & Parasiten
    Bei Unterernährung kann es zur Bildung eines sogenannten „Messerrücken“ kommen. Dieser ist dann besonders und merklich schmal gegenüber einem gut ernährten Tier.
    Brachsen können von Ankerwürmern befallen werden, welche sich am Fisch festsetzen und ihr Blut saugen. Dies führt zwar nicht zum Tod, jedoch wird der Fisch dadurch anfälliger auf Krankheiten oder Pilzbefall.



    Gefährdung
    Gemäß Weltnaturschutzunion IUCN gilt die Brachse aktuell als nicht gefährdet.

  • Hallo Toni !


    Ich liebe Brachsen. Eine meiner Geschichten ist ja eh diesem majestätischen Fisch gewidmet.


    Ich muss auch immer ein bisschen um Verständnis für meinen Tick bitten, dass ich bei diesem Fisch immer ein bisschen "preussisch" werde, weil mein erste Leseeindruck über die Atmosphäre des Brachsenangelns einem ur ur ur alten Büchlein von 1924 stammt, wo eine Geschichte bei Potsdam mit einem schrulligen kleinen Herrn stattfindet, der einen Anfänger in das Brachsenfischen einweist und wie sie im Morgengrauen mit dem Boot rausfahren und der "Anfänger" einen Biss (Heber) bekommt, sagt der Meister "Nu aber man bloss nich´ trampeln, dass da drüben bei Ihnen is en Blei. Nu schlagen Sie mal an, nich´ zu doll, bloß so ´nen jantz kleenen Ruck, jaaaa so isses richtig. Nu sehn se man , das iss en hübscher Zweipfünder"..........


    Seitdem wenn ich einen heber habe, murmle ich immer "nu man bloß nich trampeln, das iss en Blei....." /wItz

  • Danke Toni für die vorbildliche Beschreibung.


    Ich hab Brachsen sehr oft auch als Beifang beim Fischen mit der Hegene gehabt.
    An dem Feinen Gerät machen die großen Brachsen den Drill schon sehr spannend und
    man kann die parabolische Rutenaktion bis in den Griff beobachten...


    Ich schätze die Brachsen aber auch, wenn sie die eine oder andere Beißflaute des Zielfisches unterbrechen.
    Beim Karpfenfischen sind sicher viele unglücklich, wenn ein Brassenschwarm über den Karpfenplatz herfällt.
    Mir wurden sie bisher nie wirklich lästig, da ich sie entweder gezielt befischt habe oder sie untypische seltene Beifänge waren.


    Schönen Gruß

  • Gerhard, super Geschichte - da hast du ja fast ein Trauma davongetragen ;)


    Jürgen, da gebe ich dir absolut Recht. Die Brachse ist wohl einer der unbeliebtesten Fische unter jenen, die gezielt Karpfen befischen wollen. Bei diversen Bewerben auf der Donau sind sie mehr als willkommen! So unterschiedlich kann das sein...


    Die Brachse ist für mich ein toller Fisch - wie eigentlich jeder Fisch - jedoch aufgrund der Schleimigkeit als auch der Kampflosigkeit im Drill gehört sie für mich nicht zu meinen persönlichen Topfavoriten, wenn es um den Fischfang geht.

  • Gerhard, super Geschichte - da hast du ja fast ein Trauma davongetragen ;)


    Jürgen, da gebe ich dir absolut Recht. Die Brachse ist wohl einer der unbeliebtesten Fische unter jenen, die gezielt Karpfen befischen wollen. Bei diversen Bewerben auf der Donau sind sie mehr als willkommen! So unterschiedlich kann das sein...


    Die Brachse ist für mich ein toller Fisch - wie eigentlich jeder Fisch - jedoch aufgrund der Schleimigkeit als auch der Kampflosigkeit im Drill gehört sie für mich nicht zu meinen persönlichen Topfavoriten, wenn es um den Fischfang geht.

    Stimmt , wenns Größer sind , und man muß sie Keschern , hat man immer Große Freude , wenn das Netz Versaut ist !!

  • Da fällt mir meine erste Brachse ein (zumindest an die ich mich erinnern kann).
    Ich war 6 oder 7 Jahre alt und mit meinem Vater fischen irgendwo in den "Kastln" bei Hainburg. Ein Freund von ihm kam auch dazu (ein sehr ambitionierter Fischer). Irgendwie lief bei dem aber alles schief. Hänger, Mankler, Abriss,... Was halt so passieren kann. In meiner kindlichen Naivität fragte ich den Mann dann irgendwann, ob er denn das erste Mal fischen sei, was diesem die Verblüffung und meinem Vater die Tränen in die Augen trieb (die Geschichte erzählt er heute noch gerne).
    Jedenfalls als der wieder mal seine Rute neu aufbauen wollte ging bei mir ein Fisch dran. Nach dem einholen (voller Freude) hob ich den Fisch sofort aus dem Wasser, wie ich das sonst vom Köderangeln kannte. Nur hatte dieser Fisch etwas mehr Schwungmasse (eine Brachse mit 30 bis 35 cm schätze ich) und schwang deshalb an mir vorbei und klatschte dem hinter mir sitzenden Freund meines Vaters quer auf die Brust. Der Schleimer hinterließ einen Abdruck auf dessen t-shirt, das sah aus wie ein gewollter Aufdruck.
    Mein Vater kippte vor lachen um und sein Freund meine nur: "Fritz gib zu du hast deine Kinder darauf abgerichtet mich fertig zu machen."


    Am Abend wurde die Brachse gegrillt und am Lagerfeuer gesessen. In einem kleinen indoor Zelt haben wir zu 4. übernachtet (meine Schwester war auch dabei). Die Füße meines Vaters und unseres Gastes mussten beim Eingang rausschauen, so klein war das Zelt.
    Jedenfalls war das einer der schönsten (Angel)tage in meinem Leben und beschert mir bis heute auch eine eigene Beziehung zu den Schleimern.


    LG
    Simon

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    VOKS
    Vice President
    Technical Director, Product Manager

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