Italien Südtirol Teil 2

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    Nach einer Woche Arco wird das Zelt zusammengepackt und es geht weiter in die Heimat meines Vaters, nach Ridnaun.
    Ich war sehr gespannt, nach 36 Jahren wieder mal dort hin zu kommen, früher mit meinem Vater war das unser jährliches Urlaubsziel.
    Tja was soll ich sagen, Südtirol (Ridnauntal) ist noch immer ein Traum und fast unverändert, abgesehen von ein paar neuen Häusern, wie in meiner Kindheit.
    Landschaftlich einfach der Hammer.


    Die Ortschaft Ridaun liegt auf ca 1400m, eingekreist von 2500-3000m hohen Bergen, der Traum für Bergwanderer wie mich. Überall wunderbar gepflegte Almen und Hütten. Die höchste Hütte liegt auf 3195m Seehöhe, die Tour haben wir mit den Kindern nicht geschafft.
    Aber bis auf 2113 zur Moarerbergalm haben sie tapfer durchgehalten.


    Genug des wanderns, zur Fischerei, wer Südtirol kennt weiß das dort aus fast jedem Stein ein Bach entspringt, da gibt es Bäche und Flüsse da bleibt einem fast die Spucke weg.
    AAAAAAAber leider, gab es eine Woche zuvor schwere Unwetter und Murenabgänge, noch dazu gibt es zur Zeit aufgrund der hohen Tagestemperaturen eine sehr starke Schneeschmelze. Dementsprechend haben auch die Gewässer die ich befischen wollte ausgesehen, Passer, Etsch, Eisack und Nebengewässer hoch, grauweiß, unbefischbar.


    So habe ich ein paar Abende damit verbracht das Web zu dursuchen und mit vielen Aufsichtsfischern zu telefonieren.
    Gefunden habe ich dann die Rienz 167 in Kiens, ist zwar nicht um die Ecke aber befischbar.
    Also auf um 8:00 und ab nach Kiens zum „Happy Snack Grill“ direkt an der Straße in Kiens um die Karte zu kaufen.


    Preis der Tageskarte: € 30 (reines C&R Gewässer)
    Die zu befischende Strecke ist 3 Kilometer lang.


    Leider öffnen die erst um 10:00, fürs nächste mal bin ich klüger und regle das davor.
    Am Wasser angekommen, denke ich mir, na servas, sehr hoch sehr schnell und auch eher milchig.
    Pfuhhh, wie soll ich da fischen, da steht plötzlich ein Südtiroler Fliegenfischer neben mir.


    Ich: Griaß di, geht da was bei dem Wasser?


    Er: A geh freilich des isch fast bis Ende August so bei uns, da musst halt schwer genug fischn, du werst schon schaugn, grinst.


    Noch ein bissl Smalltalk über fischreiliche Erlebnisse und dann such ich mir ein schönes Platzerl zum anfangen.
    Da steh ich jetzt mit meiner Urlaubsnotausrüstung, eine Fliegendose und nicht wirklich schweres drinnen, aber was wird schon gehen, langes Vorfach weit vorlegen, irgendwann wird’s schon runterkommen…..
    Also meine letzte Red Tag mit Tungstenkopf angeknüpft und raus damit.
    Biss, was jetzt schon, ahhhh verschlafen, nochmal und zack wieder, hab sie.
    Kurze Flucht fast keine Gegenwehr, komischer Fisch, ich zieh den Fisch zu mir und dann seh ichs, ich glaub i wer narrisch, eine Marmorata, meine erste(echte).
    Ca. 35-40 cm, eine eine Schönheit!
    Verdammt wo ist die Kamera (die Fische dürfen dort ausnahmslos nur im Wasser fotografiert werden), im Rucksack, der liegt hinter mir, hoffentlich kommt sie nicht ab derweil.
    Sch…. Fummlerei, schnell ein Foto, 3 Fotos (bin kein guter Fotograf) später hab ichs geschafft und lasse sie ziehen.
    Mein Tag ist gerettet, egal ob ich jetzt noch einen Fisch fange oder nicht.


    Trotzdem geht’s weiter, 2 Würfe später verabschiedet sich meine einzige Tungsten.
    Das einzig schwere das ich noch habe ist eine wirklich kreischpinke Nymphe mit Messingkopf also rein damit.
    Und sie funktioniert, ich fange noch einige Regenbogen zwischen 20 und wirklich spektakulären 60 damit, bis sie sich auch unter einem Stein verabschiedet, dann ist es wirklich vorbei.


    Von den Regenbogen gigt es keine Fotos, das war mir zuviel Stress und wäre es auch für die Fische gewesen, alleine ists halt immer schwierig und bei der Strömung mit der 5er Rute sind die Fische in der Größe eh völlig erschöpft, da muss ich nicht noch mit der Kamera herumwursteln.
    Ich fotografier eh lieber statische Objekte, paßt auch besser zu meiner persönlichen Geschwindigkeit


    Fazit, dieses Gewässer wird spätesten nächstes Jahr im September wieder aufgesucht.
    Kein Gewässer für Fliegenfischernovizen, oder Leuter die nicht absolut sicher auf den Beinen sind.
    Auch kein Gewässer für übermütige, oberhalb der Strecke gibt es kraftwerke mit Schwellbetrieb, also sollte man jederzeit einen Notausstieg im Auge haben. Laut dem Einheimischen Fischer geht’s da recht schnell mit einem halben Meter Wasser mehr.


    Hier wieder ein Paar Eindrücke und die Fotoserie der Marmorata bis ich sie so halbwegs am Bild Hatte:













    Lg
    Christian

  • Servus Christian!


    Wau, was für ein schöner Fisch...


    Gratuliere Dir zum Glück, eine echte Marmorata überlistet zu haben kL$
    Danke für Deine inhaltlich erlebnisreichen und interessanten Beiträgen, sowie den Fangberichten mit den schönen Fotos der Rienz und der Sarca.


    LG Rudolf

  • Servus Christian,


    Danke für den Bericht deiner Urlaubsangelei in Italien und Südtirol kL$... dickes ]pEtri zu deinen Fängen ... besonders zu dener ersten Marmorata


    habe das Lesen der beiden Teile und des Epilogs wirklich genossen und war quasi live dabei )Hu ... wenn ich mal etwas geübter bin will ich mich auch mal an ein etwas größeres Wasser wagen .... Südtirol scheint da einen Ausflug schon wert zu sein

  • Sehr fein, Marmorata sieht man selten hier.
    Herzliches Petri zu dem besonderen Fangerlebnis,
    wobei "einige Regenbogen" und "bis 60cm" schon auch starke Attribute sind.
    Io)


    Schönen Gruß

  • Ein Herrlicher Bericht!!
    Südtirol ist wirklich ein feines "Fleckerl".
    Mit Familie und Freunden sind wir schon seit Jahren über Silvester in Innervillgraten/Osttirol-
    Von dort aus steuern wir meistens Ziele in Südtirol an:)

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