Fliegenfischen in Tschechien

  • Servus liebe Forianer!
    Da ich mir nun die 10 Jahres Lizenz für Tschechien geholt habe weil es demnächst an den Lipno geht , dachte ich mir ich frag mal so in die Runde, ob denn jemand einen guten Bach oder Fluß kennt in Tschechien wo ich nächstes Jahr so Tagesausflüge zum Fliegenfischen machen könnte...
    Wäre super wenn wer was kennt.
    Lg.P.

  • Grüß dich Patrick !



    Eine Frage am Anfang ! Hast du nur die 10 Jahreslizenz oder bist du auch Mitglied des
    Tschechischen Anglerverbands (Cesky Rybarsky Svaz ) Wenn ja, dann kannst du eine Bündelkarte für Forellengewässer in Südböhmen kaufen, die gar nicht so arg teuer ist. Gewässer sind z. B. die Moldau vom Lipno abwärts bis Krumau und sogar etwas weiter -allerdings reines C&R-und die Maltsch von der Grenze weg bis weit über Kaplitz hinaus und eine Reihe recht kleiner Bachln.


    Auch ein paar Teiche gehören dazu, z. B. der ca. 8 ha große Kvetonov bei Kaplitz- hier haben die Tschechen schon einmal die Weltmeisterschaft im Fliegenfischen und auch eine Europameisterschaft abgehalten- natürlich neben anderen Revieren wie der Moldau.



    Für den Lipno wünsch ich dir ein großes Petri - du wirst ja dann sicher auch etwas posten !

  • Nö eigentlich nur die Lizenz. Die habe ich mir geholt das ich eben endlich mal am lipno stausee fahren kann. Die Mitgliedschaft von der du redest die muss ich wohl mal genauer unter die Lupe nehmen. Hört sich recht interessant an....c&r würde mir eigentlich nix ausmachen, will einfach nur nächstes jahr ein paar verschiedene Reviere mit der Fliege befischen um das ganze etwas besser zu lernen.
    Wegen dem Bericht da hoffe ich das es etwas geben wird zu berichten - so nen schneiderbericht schreib ich eher nicht )jAaa
    Aber jetzt muß erst mal der Ausflug zu Stande kommen, hängt nur noch an meinem Kumpel ob er frei bekommt....
    Danke dir mal Stefan (hab eh gehofft du meldest dich Io) )
    LG. P.

  • Ja natürlich, ist doch eh klar Patrick !



    Also ich denke, dass speziell die Moldau interessant und leicht erreichbar sein würde.


    Bei der Beschaffung der Mitgliedschaft würde ich dir sicher gern behilflich sein-geht eh erst ab Jänner .


    Ich persönlich hab ja immer nur die sogenannte "Nichtforellenrevierskarte" gelöst- du weißt, ich bin ein gemütlicher "Sitzer".


    ..und heuer hab ich mir die Forellenreviere dazugenommen, was für mich aber nichts war, denn ich bin ja kein Fliegenfischer und so fallen die schönsten und größten- wie die Moldau und die Maltsch oder der Kvetonov oder Zumberk weg.
    Mit dem Blinker hab ich es ein paarmal ein bisschen probiert, war aber nur recht mäßig erfolgreich.
    ..und dann hab ich mir beim Herumkräuln gleich einen Zeck eingefangen und das war`s dann für mich.
    Es sind diese tschechischen Bäche natürlich keineswegs glasklare Gebirgsflüsse wie bei uns im Voralpengebiet, sondern eisenhältig braun und sie beinhalten -so glaube ich wenigstens- hauptsächlich Rebos, der Anglerverband betreibt ja auch eine Reihe von Zuchtanstalten oder Schongebieten.



    Übrigens, einmal habe ich erlebt, wie ein Fischer eine Rebo im Lipno gefangen hat-die war meiner Schätzung nach über 60 cm und extrem wohlgenährt.



    Bis du die zur Zeit gut 50 Forellenreviere in Südböhmen wirklich kennen kannst, da bist auch du wahrscheinlich ein älterer Herr ! )jAja/hAha


    LG von Stefan

  • Das eisenhaltig braune Wasser oder "bernsteinfarbene Wasser" ist mir auch bestens bekannt aus unseren Bächen und Flüsschen nördlich der Donau. Sie sind kühl, und haben meistens einen sehr schönen farbfrohen aber recht kleinwüchsigen Bachforellenstamm, wie zum Beispiel in OÖ die "Mühlviertler Urforelle". Wunderhübsch zum anschauen und so richtig wilde kleine Teufelchen an der leichten Fliegenrute.
    Bei uns ist man sehr darauf bedacht, solche kleinen "Schätze" zu erhalten und um Gottes Willen nicht mit anderen Gen-Material zu vermischen.
    Auch Regenbogenforellenbesatz wäre äußerst kontraproduktiv in solchen gut funktionierenden natürlichen Kreisläufen.


    Auch die Äsche kommt interessanterweise streckenweise in solchen braunfarbigen Gewässern vor.

  • Grüß dich Gerhard !


    Also ich weiß ja nicht wirklich, was sich da an Forellen in den tschechischen Bächen und Flüssen so tummelt !
    ..bei meinen kümmerlichen Versuchen waren es eben zwei Rebos , die ich überwältigen konnte.


    Allerdings gibt es mittlerweile in Tschechien eine sehr rührige Fliegenfischerszene, die auch sehr ökologisch denkt und beispielsweise Schutzgebiete für die Flussperlmuschel geschaffen hat- "Füschen" strengstens verboten !!


    Könnt mir durchaus vorstellen, dass die auch die Bachforelle sehr forcieren.



    ...dem steht allerdings entgegen, dass diese Gewässer sicher wärmer als ein Gebirgsbacherl sind- und euer vielgerühmtes "Bernsteinbachl" ist da wahrscheinlich auch eine Ausnahme.
    Die Moldau beispielsweise wird sich im fast 50 km² großen Lipnostausee schon einigermaßen erwärmen, bevor sie wieder zur Moldau wird. Glaub ich halt.


    LG von Stefan

  • Hallo Pabru !


    Da wirst Du sicher Freude haben bei der Mühlviertler Urforelle. Sie ist recht zutraulich und kann ohne größere Kunst mit der Nymphe oder bei guten Verhältnissen natürlich auch mit der Trockenfliege gefangen werden. Sie ist von der Farbe her einfach bezaubernd.


    Die Bachforellen im Waldviertel, die ich auch gelegentlich befische, sind ganz ähnlich.


    Hallo Stefan!
    Ich kann nicht sagen, ob unterhalb eines Stausees das Wasser wirklich wärmer ist: Im Kamp zum Beispiel, den hab ich unterhalb des Ottensteinerstausees gesehen und eigentlich eher als Mischwasser vermutet, bis mir ortskundige Aufsichtsfischer erklärten, dass durch das kalte Unterwasser, welches dann eben wieder rauskommt, der Fluss quasi in die Forellenregion "zurückfällt".


    Auch ein weiteres Beispiel dürfte die Thaya sein. Die fließt doch teilweise durch die Tschechoslowakei und da ist ein riesiger Stausee, der Vranov oder wie er heißt. Und unterhalb davon, wo sie wieder in Österreich fließt (Drosendorf) ist sie eben aus diesem Grunde wieder viel kälter als oberhalb und kommt auch die Forelle vor.


    Es hängt eben davon ab, ob aus einem Stausee das warme Oberflächenwasser oder das kalte Tiefenwasser rausgeht.
    Bei natürlichen Seen ist´s eigentlich klar. Durchfließt ein Fluss einen See, dann ist er unterhalb davon wohl wärmer. Oft hat man dann oberhalb mehr die Bachforelle, und unterhalb des Sees überwiegt die Regenbogenforelle und die Äsche.

  • Ja Gerhard, da hast du natürlich sicher recht !


    Wenn aus einem Stausee das Tiefenwasser abfließt-und eigentlich muss es das ja auch- wird das Wasser insgesamt sicher wieder um einiges kälter. Allerdings vermute ich auch, dass das Tiefenwasser eher sauerstoffarm ist. Ich glaube, es kommt ganz darauf an wie der Staudamm gebaut ist und das nachfolgende Krafthaus.


    Aber als Zuschauer aus der Ferne ist alles ein bisschen Spekulation.


    Ja der Vranov, da pilgern die Wallerfischer hin, angeblich gibt es dort echte Ungetüme. Einmal war ich dort-nur als interessierter Schauer, wie ich es halt gern mache. )jAja