Ein paar Fragen [Lebendköder?, Fische aneignen, Fische ausnehmen]

Zitat von Phil1819

Tagchen,
da ich gleich ein paar Fragen habe, damit alles richtig und waidgerecht abläuft, wollte ich nicht für jede Frage einen Thread aufmachen.
Ich hoffe das passt also so.
1. Frage:
In Österreich sind Lebendköder an sich soweit ich weiß verboten. Dennoch seh ich immer wieder, dass lebende Würmer oder Maden als Köder verwendet werden. Ist das in Ordnung? Lebende Kleinfische fürs Raubfischangeln ist auf jeden Fall verboten. Aber Würmer und co?
Im Zuge dessen wollte ich fragen ob es OK ist, kleine Fische (auch gedacht fürs Raubfischangeln) waidgerecht zu töten und anschließend eben tot als Köder zu verwenden, und wenn ja ob das gut funktioniert bzw. überhaupt sinnvoll ist.

Ich möchte hier nur erggänzend sagen, dass ich selbst aktuell auf keine Raubfische aus bin. Die Thematik interessiert mich aber.
2. Frage:
Soweit ich es sehe bietet nicht jedes Fischerrevier gleich "Ausnehmstationen" an. Sprich Equipment oder Vorrichtungen wo ich angeeignete Fische fachgerecht entnehmen darf und die Innerein auch vernünfitg entsorge. Wie macht man das also wenn so etwas NICHT vorhanden ist. Wenn man beispielsweise an einem Bach/Fluss angelt und ihr wollt den Fisch gleich ausnehmen. Wohin mit den Innerein? Einfach liegen lassen oder zurückschmeißen darf man es ja nicht (vielleicht kann mir an dieser Stelle jemand sagen wieso eig. nicht?). Darf man die Innerein vergraben?
3. Frage:
Wenn ihr euch Fische aneignet, müssen die gemeldet werden. So will ich mich erinnern bei meiner Fischerkartenprüfung. Hand aufs Herz. meldet ihr die wirklich immer? Manche Reviere geben ja sowieso eine maximal im Jahr verfügbare Menge an Fischen an, die man sich mitnehmen darf. Aber dennoch. Wie ernst macht ihr das, und wie ernst ist das generell zu beachten? Gerade dann wenn es ein Fluss/Bach ist und kein geschlossenes Gewässer.

Vielen Dank im Vorraus für eure Anworten!
LG Philipp

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Hallo Phil !

Ad 1) Lebende Wirbeltiere sind zum Glück als Köder verboten.
Würmer und Maden sind selbstverständlich erlaubt, aber niemals an einem anständigen Forellengewässer, denn es gilt schon seit Jahrhunderten als unwaidgerecht, Salmoniden mit Naturködern zu fangen. Lies mal meinen Fangbericht von gerade eben.

Am Nicht-Salmonidengewässer dagegen sind Würmer und Maden sehr gute Köder. Maden würde ich unbedingt für Weißfische nehmen, damit fängst Du jede Menge Rotaugen, Rotfedern, Brassen, und sogar eine gute Schleie oder gar ein speisefähiger Karpfen können beissen.

Würmer sind auch sehr gut, allerdings nehme ich Würmer lieber im Frühjahr.

Willst Du mit totem Köderfisch angeln ist es selbstverständlich erlaubt und sogar geboten, dass Du den Köderfisch erst tötest und dann anköderst. Ich machte das früher auch, aber eigentlich war für den Raubfisch mein Herz immer für die Spinnangel und sitzen tu ich heute nur mehr auf Friedfisch.

Ad 2. Mir wär´s grad noch recht, wenn am Wasser eine "Ausnehmstation" existierte. Ich will in der Natur angeln und nicht beim Revier gleich einen "Schlachthof" dazu haben.

Wenn ich mir einen Fisch aneigne, dann schuppe ich ihn im Hof und nehme ihn aus und portioniere ihn und frier die Portionen in Gefriersackln ein. Fische ich in der kühleren Jahreszeit von Oktober bis April, kann ich ihn auch schon mal in einem feuchten Tuch im Schatten so liegen lassen, aber normalerweise mach ich persönlich es so, dass ich wenn ich einen Fisch entnehme, das Fischen für den Tag beende.

Außer am Salmonidenrevier. Du fahrst nicht 1,5 Stunden in die Rax/Schneeberg-Gegend oder in´s Ötscherland, um dann nach einer Forelle wieder aufzuhören. An diesen sauberen Alpenflüssen aber spricht nichts dagegen, das bissl Eingeweide, was eine Portionsforelle hat, die Strömung runtertreiben zu lassen. Das wird ur-schnell gefressen. Die Forelle wickle ich dann in ein nasses Tuch ein und halte sie im Weidenkörbchen während des Fischens, damit sie immer genug Luftigkeit hat und so ist sie auch am Abend noch frisch.

Ad 3) Na, überall wo ich bis jetzt gefischt habe, und das ist schon ewig lang, ist der entnommene Fisch auf der Lizenz in der entsprechenden Spalte einzutragen. Der Bewirtschafter muss doch die Ausfänge am Jahresende kennen, um an Gewässern mit Besatz nachzubesetzen und an Gewässern ohne Besatz (sind mir die liebsten) die Fischbestände jährlich evaluieren. Ist doch im Interesse des wahren waidgerechten Fischers.

Für mich ist das das Ernsthafteste überhaupt. Ich fische viel an Gewässern, wo sogar die Anzahl der Fischtage pro Jahr oder Monat beschränkt sind, weil das einfach dann ruhige Gewässer sind, und das erste wenn ich am Revier ankomme ist, das Datum eintragen.
Dort wo ich 365 Tage im Jahr fischen kann, wird sofort nach dem Aneignen eines Fisches dieser in der entsprechenden Statistikspalte der Lizenz eingetragen. Und das ist am Jahresende abzugeben.

Der Gerhard hats eh schon gut erklärt.
Mit einem Punkt gehe ich nicht mit mit dem Gerhard. Ich finde nicht das es unwaidgerecht ist mit Würmern oder Maden auf Forellen zu angeln. Mache ich zwar nicht aber aus welchen Grund bitte verbindest du das mit waidgerechtigkeit?
Ganz ehrlich jemand der mit Wurm auf Forellen fischt, will diesen Fisch dann höchstwahrscheinlich entnehmen und das finde ich 100 mal waidgerecht er als wenn wir fliegenfischer mit der fliegen einen Fisch fangen und dann wieder releasen. Forellen fressen in ihren Gewässern genauso Würmer wenn diese vom Regen z. B. In das Gewässer gespült werden.

Das wäre das gleiche wenn ich jetzt sage OK auf karpfen mit Maden finde ich nicht waidgerecht weil die gehören mit boilies gefangen.

LG. P.

Zitat von Pabru

Der Gerhard hats eh schon gut erklärt.
Mit einem Punkt gehe ich nicht mit mit dem Gerhard. Ich finde nicht das es unwaidgerecht ist mit Würmern oder Maden auf Forellen zu angeln. Mache ich zwar nicht aber aus welchen Grund bitte verbindest du das mit waidgerechtigkeit?
Ganz ehrlich jemand der mit Wurm auf Forellen fischt, will diesen Fisch dann höchstwahrscheinlich entnehmen und das finde ich 100 mal waidgerecht er als wenn wir fliegenfischer mit der fliegen einen Fisch fangen und dann wieder releasen. Forellen fressen in ihren Gewässern genauso Würmer wenn diese vom Regen z. B. In das Gewässer gespült werden.

Das wäre das gleiche wenn ich jetzt sage OK auf karpfen mit Maden finde ich nicht waidgerecht weil die gehören mit boilies gefangen.

LG. P.

Also ich bin damit so aufgewachsen, sowohl in der Praxis als auch in der Literatur. Forellen schlucken einen Wurm sehr schnell und ich kenne wirklich kein vernünftiges Salmonidengewässer, wo Würmer als Köder erlaubt sind. Und in den Angelbüchern, die ich damals las und die aber auch schon alt waren, wurden Fischer, die Forellen mit dem Wurm zuleibe rücken, fast emphatisch verdammt.

Und Fliege ist ja nicht Fliege, das reicht von Trockenfliege über Nassfliege, Nymphe, Streamer für alles, was Forellen fressen. Aber ich glaube, auch bei Euch in Oberösterreich ist das so. Okay, ich kenne nicht die Bäche, die vielleicht als Mischgewässer declariert sind, normalerweise sind die aber auch nicht in den Angel-tourismus-Gegenden. Also wenn ich an OÖ und Forelle denke, denke ich an Traun, Steyr und wie sie alle heißen. Natürlich ist es nicht unmöglich, dass in den ganz unteren Teilen der Traun, wo der nach Erholung suchende Wiener nicht hinkommt, dass dort wegen Mischgewässer auch andere Köder als Fliege erlaubt sind.

Bei mir in Wien nicht, denn ich "hab" noch den Wienfluss so nebenher dabei, weil er limitiert ist und ich ihn zumindest mal im Winter auf Weißfische aufsuche, aber da auch dort ein paar Forellen vorkommen, ist auch dort der Wurm und die Made verboten.

Klar sind bei uns richtige Salmoniden Gewässer auch auf das Fliegenfischen limitiert!
Das hat aber nichts mit waidgerechtigkeit zu tun und auf das wollte ich hinweisen.

Auch ein Döbel z. B. Nimmt den Wurm unter Umständen tief und wie gesagt ich finde es OK und gut das es fly only reviere gibt aber das wort waidgerecht dürfen uns wir fliegenfischer nicht unbedingt auf die Brust schreiben.

LG. P.

Ja der Gerhard hat es eh schon gut erklärt .

Zum Fliegenfischen :

Da ist es so, die meisten Fliegenfischer wollen an einem Tag so viele wie möglich Forellen fangen ,aber wen überhaupt nur ein zwei Entnehmen.

Genauso wie die Karpfenangler die nur mit Bolis Angeln die entnehmen auch nur selten einen Karpfen.

Und da bei den meisten Forellengewässern die Tageskarte recht teuer sind ,erwarten die Fliegenfischer auch das da auch ein gutes aufkommen von Forellen gibt .

Hi Philipp,
zu 1) bezieht sich auch Wirbeltiere - insbesondere Fische.
Würmer, Maden usw. sind kein Problem und gute Köder.
Tote Köderfische sind oftmals erlaubt, aber nicht überall --> siehe Bestimmungen im jeweiligen Revier

zu2) "Ausnehmstationen" findest du glaub ich NUR an Angelanlagen, an denen es ausschließlich um den Ausfang geht.
An natürlichen Gewässern wär mir das nicht bekannt.
Mir ist es sehr wichtig, den AUSFang unmittelbar auch auszunehmen.
Ich führe Plastiksackerl mit, Eingeweide rein, dicht verknoten und zuhause entsorgen.
Manchmal - wenn erlaubt oder geduldet (!) - hinterlasse ich es auch am Gewässer.
Diese Aussage ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, da hier Begleitumstände erfüllt sein müssen!
Wenn dich das tiefer interessiert, dann gerne per PN.

zu 3) Ja werden eingetragen, genauso wie jeder Angeltag und zwar wie vorgeschrieben VOR Beginn des Angelns.
Dies korrekt zu führen ist m.E. eine essentielle Plicht eines verantwortungsbewussten Anglers.
Sonst kann ich doch gleich auf alles scheißen - was viele ohnehin tun.
Das macht dann den guten Ruf der Angler aus - wenn du verstehst was ich meine...

Schönen Gruß

3 Frage !
Es ist überaus wichtig den Gefangen/Angeeigneten Fisch sofort einzuschreiben ,denn wenn dich einer Erwischt , kann Gleich Jahreskarte usw eingezogen werden !
Kleines Beispiel vom Donaukanal : Da wurden Forellen nachbesetzt , und die fängt man teilweise wie die Grundeln anfangs , hab sicher an den Tag 10 Gefangen , und die Größeren dann entnommen und sfort eingeschrieben !!
Und das war auch sehr gut für mich , denn ohne das ich es wusste , beobachtete ein Aufseher das Treiben am anderen Ufer Versteckt mit den Fernglas , und Plötzlich standen sie auch schon vor mir !!
Habe ihnen dann alles gezeigt , Fische und Fangbuch , und im Grunde alles ok , dann fragten sie mich wo die anderen Forellen sein , ich meinte wieder im Wasser , dann haben sie die Büsche abgesucht , nichts gefunden und verdutzt geschaut , ich zückte noch meinen Autoschlüssel , und meinte , sie dürfen gerne mein Auto durchsuchen , das war das eine mal wo ich richtig Kontrollierd wurde , und sie sich anscheinend gedacht haben , den brauchma eh nimmer Kontrollieren , der hält sich an die Regeln !
Will damit nur sagen : Immer an die Regeln halten , dann hast immer deine Ruhe !!

Junger Mann, denk nicht so kompliziert!

Du hast i.d.R. eine Lizenz und eine Fangstatistik.
Fisch fachgerecht abmurksen, nächster Schritt in die Fangstatistik eintragen und gut ist.

Was eingetragen werden muss, ist zumindest in meinen Hauswassern revierabhängig.
Immer Datum & Fischart, manchmal Länge, manchmal Gewicht, manchmal Revierabschnitt.

Und wenn du den Eintrag unmittelbar machst, kann jederzeit eine Kontrolle kommen und du bist immer am aktuellen Stand.
Bei Jahreslizenz wird am Ende der Saison oder des Jahres die Fangstatistik abgegeben (in meinen Fällen in Postkasten eingeworfen oder per Post dahin geschickt).

That's it.

Schönen Gruß