Glückliche Zufallsfänge oder Strategie?

  • Hallo,

    ein bisschen Glück gehört beim Angeln natürlich immer dazu, aber mich würde mal eure Meinung interessieren wie ihr zum Thema "Zufallsfang" steht und wie experimentierfreudig ihr seid? Grundsätzlich würde ich mich selber Beschreiben, als gut Vorbereitet und strategisch an die Fischerei heranzugehen. Das ist für mich schon grundsätzlich wichtig, da ich seit Jahren nur mehr eingeschränkt Zeit zum Angeln habe. Das bedeutet für mich aber nicht stur an einem Lehrbuch-Plan festzuhalten. Das entscheidende für mich ist, sich den aktuellen Bedingungen am Gewässer bestmöglich anzupassen und ggf. durch experimentieren, systematisch zum erhofften Erfolg zu kommen. Dabei schrecke ich auch nicht vor vermeintlich unüblichen Dingen zurück, egal ob es der Angelplatz ist, Köder, .. wenn ich am Gewässer entsprechende Indizien sehe die mir erfolgsversprechend(er) aussehen. Diese Fänge werden dann gerne als "Zufallsfang" bezeichnet, auch (oder vielleicht gerade deswegen) wenn die "Kollegen" mitunter sogar als Schneider nach Hause gehen müssen. Es geht aber oft nicht darum überhaupt etwas zu fangen, sondern besser zu fangen. Ob ich dann belächelt werde ist mir egal.


    Hier 2 Geschichten, die noch heute gerne für Gelächter bei meinen Kollegen sorgen..


    Da ich früher gerne mit dem 2-Rad angeln fuhr und nur begrenzt Ausrüstung mitnehmen konnte, haben meine spontanen Posenmontagen gerne für Verwunderung gesorgt. Angefangen hat es vor vielen, vielen Jahren eigentlich mit einem Spinnfisch-Tag. Als ich mit mäßigem Erfolg bei Angelfreunden einen Stopp einlegte und dort ein großer Rapfen vor unserer Nase sich eine nach der anderen Laube einverleibt hat, nur nicht jene die wir ihm ihm angeboten habe, auch nicht irgendein anderer Köder aus meiner Köderbox. Eher aus Spaß habe ich mir dann aus einem überlangen Strohhalm und etwas Styropor, das am Ufer lag einen Mini-Knochen wie man ihn auch vom Wallerangeln kennt gebastelt und die verbliebene tote Laube ~ 10cm unter der Oberfläche angeboten. Die Gelächter mit meiner Knochen-Montage waren groß, zumindest solange bis der Fisch 20 Minuten später gebissen hat. Bis heute war dies mein größter Rapfen mit knapp 80cm. Angespornt von diesem Einzelfall mussten später auch gerne auch Plastikflaschen, Äste oÄ herhalten.

    Eine andere Episode war bei einem Norwegen-Urlaub. Natürlich wurde auch etwas geangelt. Zur Abwechslung vom kleinen Boot, hatten wir eine Kutterfahrt gebucht. Zuvor noch den größten Pilker gekauft den ich im lokalen Anglerladen bekommen konnte, wo ich schon vom Verkäufer ein sattes Grinsen ob der Tour die wir vorhatten, kassiert habe. Am Spot angekommen, fingen wir massenweise, aber eher kleine Fische. Niemand kam mit seinen Ködern durch den Schwarm und immer schwerere Köder wurden montiert. Mein Neu-Erwerb wurde ausgefasst und ich hing sogar noch einen 2ten Pilker in Serie. Dieser schaffte es dann durch den Schwarm bis an den Grund. Die Arme schmerzten und nach 5 Minuten dachte ich am felsigen Grund zu hängen und meinen Neuerwerb schon wieder verabschieden zu müssen. Doch dann merkte ich da Klopft es am anderen Ende. 45 Minuten später konnten wir einen Leng mit knapp 1,2m in das Boot hieven.

    Natürlich kann man diese 2 Geschichten auch als Zufallsfänge bezeichnen. Für mich waren es aber Beispiele wie diese ein Ansporn mutiger beim Experimentieren zu sein. Gerne fische ich heute an nicht immer ganz so offensichtlichen Hotspots wie zB. in extrem Flachwasser oder auch ganz nah am Ufer, während andere Ihre Montagen nicht weit genug rausballern können.

    Wie seht ihr das? Zufallsfänge oder Taktik? Was sind eure schrägsten Fänge/Methoden?

  • Fische anders als die anderen lautet mein Motto! Gerade bei sehr stark befischten Gewässern, kann das der Schlüssel zum Erfolg sein.


    Ich probiere sehr viel aus und lege sehr viel Wert auf gute Vorbereitung! Eine gute Vorbereitung hat sehr viel Einfluss auf Erfolg oder Misserfolg finde ich! Io)


    Glück gehört natürlich auch dazu, aber man kann es schon sehr gut in die richtige Richtung lenken und sagen wir mal das Glück erzwingen.


    Danke dir für das Thema! Ein wirklich sehr interessanter Punkt finde ich! Ich selber bekomme es oft mit wie man darüber redet wenn ich gut fange, aber wie viel Zeit und Arbeit dahinter steckt sieht man nur sehr selten. Der Fleiß und die Arbeit werden früher oder später belohnt.


    Lg Ermin

  • Sehr schöne Geschichten kL$

    Danke für diesen tollen Thread {eRwArs}


    Würde sagen dass es absolut geniale Taktik mit viel Einfallsvermögen war mit dem du dann schlussendlich Erfolg hattest Io)


    Ich war immer einer der sich an bewerte Taktiken und Methoden hielt! Hab nie viel ausprobiert da mir dann beim Angeln die unsicherheit zu groß war... /KoPf


    Das will ich ab diesem Jahr ändern (::

  • Danke für das Thema ! Zufallsfänge sind für mich auch Fische, die ich nicht gezielt beangelt habe, und die trotzdem anbissen.

    Da ich aber schon von klein auf immer gezielt auf die diversen Fischarten geangelnt habe, waren Zufallsfänge eher die Ausnahme.

    Vielleicht meine erste Schleie, die mein erster "Edelfisch" überhaupt war, wie man damals 1971 sagte.
    Es war mein zweites Angeljahr und ich hatte mit kleinen Kartoffelstückchen auf Plötzen und Bleie geangelt. Es ging auch Biss auf Biss mit den Plötzen, bis ich beim nächsten Biss viel stärkeren Widerstand spürte. Das war dann meine erste Schleie, knapp 30cm lang und somit maßig und mein erster Edelfisch überhaupt !


    Einen zweiten Zufallsfang darf ich eigentlich gar nicht erwähnen, weil er ungültig ist: Als ich noch mit totem Köderfisch auf Räuber angelte, fischte ich mit toter Laube bei Einbruch der Dunkelheit auf Zander. Ich bekam einen Biss, der Fisch hängte und schien kein Untermaßiger zu sein. Als ich ihn dann im Kescher hatte und bei schon völliger Dunkelheit nach dem Fisch griff, erschrak ich total, weil er statt dem rauhen Schuppenkleid eines Zanders eine glitschweiche Haut wie eine Schleie hatte.
    Ich nahm dann doch die Taschenlampe und der Fisch war ein ca. 60cm langer Wels, natürlich noch um 25 cm zu klein zum Mitnehmen.

    Daher zählt er nicht als Zufallsfang, weil er ja als ungültig noch keinen Fang darstellte.


    Aja, und ich glaube mein erster Bachsaibling war auch ein Zufallsfang, ich fischte mit der Nymphe an einem reißenden Gebirgsbach und plötzlich war statt einer Forelle so ein viel bunterer nicht sehr großer Salmonide dran mit weißen Flossenrändern, und das war dann damals mein erster Bachsaibling.


    Mehr fällt mir momentan nicht ein...

  • So "Zufallsfänge" wird ein jeder haben. Bei mir war es mein Siebenkilowels, den ich tagsüber beim Köderfischfang auf eine Made fing.

    Meine "strategische Voraussicht" bestand darin, dass ich als Vorfach ein Stück dünne Geflochtene genommen hatte. Sonst wäre er mir wahrscheinlich eh durch die Lappen gegangen.


    Schön, dass man dich wieder einmal liest !

    Warst du heuer auch im Langensteiner -auf Ennser Seite- unterwegs?


    LG

  • Bin auch der Typ der gerne mal was probiert und ein exprimentiert. Gerade letztes Jahr beim Bachangeln auf Forellen habe ich sehr viel probiert, was mir letztendlich Erfolg brachte und gute Fänge bescherte. Früher als ich oft auf Hecht Spinnfischen war an einem See, schaute ich mich immer wieder um, was für Köder (Fraben, Größen usw.) die anderen Fischer verwendeten und ich habe dann komplett mit dem Gegenteil geangelt. Viele Fischer verwendeten da knallige Farben und Ködergrößen um die 10 cm. Ich bin dann mit ca. 22cm großen Gummifischen und mit Naturfarben losgezogen und wurde belächelt (PF.

  • Meine einzige Strategie ist anfüttern, das geht bis jetzt überall.

    Egal ob im Urlaub Kärnten oder hier bei mir am Bodensee.

    Einfach an dem Tag wo ich angeln gehe, da füttere ich an und das reicht zu 95% das ich auch was Fange.


    Ich weiß die meisten füttern schon Tage lang vorher an und schmeißen Kilo weise teure Bolis hinein .

    Mache ich nicht, den dann schaut dir einer zu und du kommst an den angel Platz und dann sitzt ein anderer da.

    Und denkt sich danke fürs Anfüttern . )heHe


    Das habe ich die letzten Jahre oft genug erlebt, dass die am Vortag weiter weg waren und mir zugesehen haben wie ich gefangen habe,die saßen am nächsten Tag an meinem Platz .

    Und stört mich das, nein dann setze ich mich ein paar Meter weiter hin und fange da meine Fisch und beim nächsten mal angeln sie da. )jAaa

    Und das stört mich auch nicht ,nach 1-3 Tagen kommen sie dann zu mir und schauen in meinen Futtereimer hin und fragen wo ich das Futter gekauft habe . )jAaa

  • Ich habe letztes Jahr im Herbst einen Versuch gestartet und in nur 3-5m Entfernung zum Ufer über 3 Tage lang gefüttert.

    Natürlich immer wenn es dunkel war, damit wie schon Gery geschrieben hat nicht jemand anderer dort fischt.


    Das Ergebniss war der absolute Hammer!! Habe mit Posenmontage (Bin absolut kein guter bzw. geduldiger Posenfischer!) einen Karpfen nach dem anderen gefangen Io)

    Sicher so alle 5-10 Minuten 1 Karpfen.