Finesserigs mit Stahl

  • Hallo


    Ich habe im Forum ja schon einige Male geschrieben dass ich Ellbogenprobleme habe und deswegen das Jiggen beim Spinnfischen vermeiden will. Deswegen haben die verschiedenen Finesse-Rigs mein Interesse geweckt, die man faulenzen oder einleiern kann.

    Besonders das Carolina/Texas Rig und das Kickback und Jika Rig. Allerdings besteht beim Spinnfischen auf Barsch in der Rinne immer Hechtgefahr, ich habe zwar noch keinen gefangen, hatte aber öfter schon kleine als Nachläufer. Deswegen möchte ich eigentlich nur mit Stahl angeln. Dafür sind die Rigs ja leider nicht ausgelegt.

    Beim Jika Rig geht das noch sehr leicht, aber beim C-Rig geht es ja darum dass der Gummifisch sich möglichst frei bewegt und beim T-Rig müssen Gewicht und Perle auf dem Stahl immer noch gut hin und her rutschen können.

    Das Kickback Rig habe ich aus Stah mit hilfe eines Dreifach-Wirbels gebunden. Das hat ja mal das generelle Problem, dass dadurch die Befestigung beweglicher wird als sie soll. Eigentlich wird da ja das Gewicht als Seitenarm eingebunden. Nachdem das auf dem Foto nicht aussagekräftig ist hab ich euch hier eine kleine Grafik erstellt.

    Das geht halbwegs gut, allerdings habe ich Probleme mit dem Gewicht. Ich habe es bisher versucht entweder direkt mit einem Split-Ring am Wirbel zu befestigen. Das geht und erzeugt auch noch einen ganz leichten Kick-Back Effekt, allerdings ist die Bisserkennung schwer. Ein Biss ist kaum von dem heftigen Ruck unterscheidbar, wenn das Gewicht beim Absinken oder aufsteigen Kraut durchschlägt, was auf der Rinne eigentlich immer passiert.

    Mit festem Mono verwickelt sich das Gewicht mit dem Vorfach an dem der Köder hängt.


    Wie löst ihr diese Probleme?

  • Der Dreiweg-Wirbel ist sicher eine gute Methode für Seitenzweig ganz allgemein, und ich glaube das Einzige was ich mal gelesen und dann probiert hatte, war dieses Drop-Schott , aber gab das Stahlvorfach einfach von der wegstehenden Öse des 3er-Wirbels zum Köder, und das Stückl, wo das Blei unten war, war ein normales Perylvorfach.


    Ansonsten lieber Chihab fürchte ich, dass mich diese ganz modernen Bezeichnungen wie Kickback sowie nach Buchstaben benannte Rigs etwas überfordern (ggg) , aber was jedenfalls ganz richtig ist, ist die Verwendung von Stahlvorfach überall wo Hechten vorkommen. Ist es an der Rinne nicht eh vorgeschrieben ?


    An Deinem Revier für nächstes Jahr könnte es sein, dass Du mit diesen neuen Rig-Sachen viel Erfolg haben können wirst, denn ich würde bezweifeln, dass das viele dort kennen, weder Angler noch Fische, und das wäre Deine Chance.


    Tipps mit "Stahl weglassen" und Hart Mono zu verwenden, sind bei uns nicht sehr zielführend, weil in der Fischereiordnung steht, dass beim Rauber-Angeln ausschließlich ein Stahlvorfach zu verwenden ist.

    Ich habe auch meine Hechte und Zander nie mit was anderen gefangen als mit Stahlvorfach. Auch die Beifang-Bärsche.

  • Finesse Rigs werden auf Zielfisch Barsch eingesetzt (kommen ursprünglich aus USA für das Angeln auf Bass (amerikanische Barsch-Art)) ...natürlich wie immer beim Raubfischangeln...beißen auch andere Prädatoren.


    Es gibt im einschlägigen Fachhandel extrem feine "Stahl"-Vorfächer aus Titan, die man mit Finesse Rigs fischen kann.


    Titan-Spitze gegen Hechtabrisse | Barsch-Alarm – Das größte Angelforum für Spinnangler


    Das No-Knot-Anti-Scharfe-Zähne-DS-Rig | Barsch-Alarm | Barsch-Alarm – Das größte Angelforum für Spinnangler

  • Nein, in der Rinne ist keine Stahlpflicht.


    Wie Seatrout geschrieben hat, die Finesse-Rigs sind fürs (Schwarz-)Barschangeln gedacht, in spezialisierten Raubfischforen wird ende nie über die feinen Details beim Binden dieser Rigs diskutiert und natürlich gibt es für jedes ganz spezialisierte Kleinteile die in spezialisierten Shops geführt werden.


    Das Carolina/Texas Rig hat als Kernstück ein Geschossförmiges Gewicht, dass auf der Schnur frei hin und her gleitet und eine Glasperle. Beim Ankurbeln stoßen die Aufeinander und erzeugen ein Geräusch dass Fische anlocken soll. Beim Absinken sinkt das Gewicht voran und der Köder taumelt unbeschwert hinterher. Der Unterschied ist, ob Perle und Gewicht direkt am Vorfach drauf sind (Texas), oder ob sie an einem Wirbel enden, wo dann noch ein kurzes Hakenvorfach befestigt ist (Carolina).



    Beim Jika Rig ist der Haken an einem Sprengring angebracht, an dem mit einem kleineren Sprengring ein Stab - oder Tropfenförmiges Gewicht angebracht ist. Wie beim Cheburaschka Gewicht bewegt sich der Haken so freier als bei einem Jig-Kopf und mit einem auftreibenden Köder soll so ein verletzter, am Boden grundelnder Fisch simuliert werden. Das Jika Rig lässt sich sehr leicht mit einem dünnen Stahlvorfach fischen.


    Beim Kickback-Rig ist ein Stück Schnur am Vorfach angeknotet und zwar so dass es in Richtung Spule schaut. Daran ist ein Gewicht befestigt und am Haken ist ein Auftreibender Köder. Wenn jetzt eingeholt wird, dann zieht es den Köder erst richtung Gewicht (und damit Grund), bevor er bei einem Stop wieder nach hinten wegtreibt (deswegen "Kickback"). Mit meiner Lösung mit dem Dreifach Wirbel und dem Gewicht direkt am Wirbel gibt es einen leichten Kickback Effekt und die Barsche beißen auch, aber wie gesagt ist die Bisserkennung sehr schwer, weil nichts das Zupfen vom Kraut am Gewicht abfedert und sich das manchmal wirklich wie ein biss anfühlt, bzw. ich auch Bisse schon für Krautzupfer gehalten habe, bis dann das Zappeln dazu kam.


    Titan habe ich noch nicht probiert. Da hat mich bisher der Preis abgeschreckt, aber dann werde ich mir das einmal ansehen.

  • Hallo Chihab !


    Also das wundert mich, dass an der Rinne keine Stahlpflicht ist. Dann kommt ja wirklich wer her und fischt mit einem Perylvorfach auf Hecht...... )dAum

    Bei "uns" ist Stahlpflicht, aber wie gesagt, ich glaube nicht, dass Generationen von Fischen irren konnten, wenn sie gut bissen, obwohl oder weil ein Stahlvorfach davor geschaltet war. Ich habe auch nur ein Stückl "Titan" was zufällig auf einem Köder den ich gefunden hatte, drauf war. Gut ist es schon, aber ich weiß nicht, ob es mein Nullachtfuffzehn - Angelgeschäft führt. Ich hab immer den selben Stahl, den ich auch selber knoten kann, denn wenn ICH Klemmhülsen versuche, scheitert das schon beim Anfassen der Klemmhülse, die fliegt mir aus den Fingern wie alle keinen Dinge und außerdem zitttern meine Finger so, dass ich nicht mal einen groben Nagel einschlagen könnte /hAha


    Danke für die von Dir gezeigten Rigs. Das Bullet habe ich schon mal gesehen am Wasser, ein ehemaliger Lizenznehmer, der ein sehr guter Raubfischangler auf Bersch war, verwendete es. (Carolina-Rig).


    Das Jíka-Rig wie ich jetzt sehe ist wirklich dem Chebu sehr ähnlich. Mit Chebu fische ich auch. Deshalb kenne ich es nur unter der russischen Bezeichnung Cheburashka.


    Du wirst mich auslachen, aber ich habe bei Amis eigentlich nur eine Vorliebe für NY und die doch eher nervös pulsierende Art jenes Schmelztiegels von Nationen und dem "Mekka" meiner über alles geliebten Musik, dem modernen Jazz.
    Ich habe mal ein typisch amerikanisches Angelbuch bekommen, und da gefällt mir einiges nicht:
    a) die Competition, für alles gibt es Preise und Gewinner beim Bass-Angeln, alles mit Mords-Pomp und sogar Cheergirls.....
    b) das alles ein "Game" ist, "Gamefish" und so, und so sehr ich selber einen spannenden Drill liebe, ist für mich doch das wichtigste beim Angeln das reine Naturerlebnis.

    c) Wenn ich in jenem Buch die typischen Ami-Angler anschaue, die sind genau das Gegenteil "meiner smarten, flinken und weltoffenen Leute aus NY oder Boston, das sind die typischen "Crackers" oder "Rednecks", Baseballmütze, Wampe, Bier und Cheesburger, bigott und noch einige "nette" Eigenschaften......

    Wahrscheinlich spinn´ ich total, aber ich muss mit meinen "Mentoren" eine gewisse Seelenverwandtschaft spüren, damit es etwas auf mich "abwirft"..... /wItz

  • Ich kann dich da zum Teil verstehen, aber es gibt auch sympathische Rednecks.


    Mit der Sprache ist es so eine Sache - auch dass im Englischen ein Tier das gejagt wird "game" ist finde ich seltsam und der Umgang in US-Amerikanischen Angelvideos mit den Fischen ist für mich schwer zu ertragen (lebendige Köderfische, oft keine Kescher oder Abhakmatten, Fisch zum herzeigen zappelnd an der Leine hängend), aber gleichzeitig nehme Ich funktionierende Ideen und Techniken von überall an, solange sie für mich funktionieren. In dem Fall ist es, dass sich mit den meisten Finesse-Rigs sehr angenehm und Ellbogen schonend angeln lässt.


    Du hast ja schon in einem anderen Thread angesprochen, dass jetzt alles auf amerikanischem Englisch bezeichnet wird, auch wenn es dafür vor 30 Jahren deutsche Begriffe gab. Das liegt glaube ich eifnach daran auf welcher Sprache die Artikel erscheinen, wo die Leute damit in Kontakt kommen und dass heute tendentiell Eigennahmen nicht mehr übersetzt werden. Bei mir ist es ganz schlimm, mein aktives Englisch ist hundsmiserabel weil ich es kaum verwende, gleichzeitig höre ich fast nur englische Podcasts und Musik, schaue Filme auf Englsich und lese jede Menge englische Fachliteratur, so dass mir bestimmte technische Begriffe nur noch auf Englisch einfallen, weil ich mich mit ihnen nie auf Deutsch auseinander gesetzt habe.

  • mein aktives Englisch ist hundsmiserabel weil ich es kaum verwende, gleichzeitig höre ich fast nur englische Podcasts und Musik, schaue Filme auf Englsich und lese jede Menge englische Fachliteratur, so dass mir bestimmte technische Begriffe nur noch auf Englisch einfallen, weil ich mich mit ihnen nie auf Deutsch auseinander gesetzt habe.

    Bei mir ist es ähnlich: Mein aktives Englisch im Alltagsgebrauch ist hundsmiserabel.

    Auch ich bin punkto Fachliteratur in dem Gebiet, wo ich mich auskenne (Jazz) gut im Englisch und lese amerikanische Bücher und Foren über Jazz und spreche den üblichen "musician´s talk" sehr gut im amerikanischen Englisch, fachbezogenes Kommunizieren mit den Musikern backstage, on stage etc. , aber wenn es im Urlaub um alltägliches geht, und meine Frau mich "vorschickt" um etwas zu fragen bzw. zu fordern, trifft sie mich instinktiv immer an einem wunden Punkt.


    2 Beispiele:

    1.

    Wir sind den ersten Urlaubstag am Meeresstrand.
    Meine Frau fragt : "Gibt´s hier Petermännchen" ? Ich sage "ich glaube nicht".
    Sie bohrt weiter: Dort ist ein Strandaufseher, frag ihn !
    Ich antworte: Was und wie soll ich ihn fragen.
    Sie sagt: Frag ihn auf englisch, ob´s da Petermännchen gibt.


    Ich latsche zum Beachwatch, ein forscher muskulöser braungebrannter Typ mit spiegelnden Sonnenbrillen.

    Ich starte: "Do juh häff Pieter Little Man in se woter" (haben Sie Petermännchen im Wasser).

    Er : "Parton?"
    Ich: Na so little Fisch witsch mäks pieks pieks on se feet and then juh mäk "au au au !"


    Das hat er dann echt verstanden.


    2.
    Wir sind in Cuba und am Balkon unseres Zimmers sind Ameisen.
    Wieder sagt meine Frau: Geh zur Rezeption und melde das, dass sie wen mit Ameisengift herschicken.


    Ich geh zur Rezeption und sage:

    "There are Äy-mices on se se se se bacony".

    Stirnrunzeln und "pardon".

    Na, so little little änimäls and mucho mucho and my weiff says I must say here that somebody come and makes them kaputt".

    Wir sind dann runter zum strand, und als wir zurückkamen am Abend aufs Zimmer, war echt keine Ameise mehr zu sehen.