Pack die Badehose ein, und fang kleine Fischelein.....

Hallo Freunde !

Es gibt Tage, da spürt man, dass man etwas fangen wird, wenn man nur fischen geht. Und so einer war gestern.

Ich warte ja immer noch dringend auf einen Speisefisch meiner Lieblingsarten Karpfen oder Schlei, und bis jetzt hat der September entweder zu große Karpfen, oder nur zaghafte Zupfer gebracht.

Ende August habe ich mir ja so ein kleines Loch in den dichten Krautteppich freigemacht, wo ich auch jedes Mal beim Fischen meine zwei Handvoll gefüttert habe.

Der Platz ist von außen kaum als Angelplatz ersichtlich, denn ich habe auch das hohe Ufergras stehen gelassen, um in totaler Deckung sitzen zu können.

Jede Woche einmal muss "nachgeputzt" werden, denn die Schlingpflanzen und sonstige pflanzliche Substanzen machen so einen Platz schnell wieder unbefischbar.

Außerdem harke ich bei solcher Gelegenheit immer den Grund auf, um das Wasser einzutrüben und Nährstoffe freizusetzen, was dann ein Magnet für Friedfische ist.

So packte ich auch diesmal wieder die Badehose und einen Gartenrechen und ein Handtuch ein, und fuhr los.

Ist schon komisch, wenn man auf dem Weg durch den Auwald nicht nur seine üblichen Angelutensilien trägt, sondern auch einen Rechen !

Kaum angekommen, entkleidete ich mich (die Badehose hatte ich schon drunter), stieg in das Wasser und putzte den Platz, dieses kleine krautfreie Loch wieder bissl frei und harkte dann ordentlich den weichen Gewässergrund auf.

Dann noch 2 Hände Futter rein (Vollkornbröseln mit Raps vermischt) .

Die nasse Badehose ausgezogen, wieder ins trockene Angelgewand, das ganze Zeugl hergerichtet und diesmal wollte ich mit Maden fischen, weil auch die Karpfen momentan total zickig sind und scheinbar nur kleinste Substanzen fressen.

Nach 1 Stunde hob sich der Schwimmer gaaaaaaanz langsam und drehte ein paar Kreise, um dann auch gaaaanz langsam seitlich wegzutauchen.

Anhieb und lebhafter Wiederstand. Ich ließ den Karpfen seine kleinen Kreise ziehen, übte aber wegen des vielen Krautes auch etwas mehr Druck auf ihn auf. Recht ausdauernd war er aber, der kleine Geselle, den ich sofort als Speisekarpfen taxierte.

Und schließlich kescherte ich einen ziemlich vierpfündigen hochrückigen Spiegelkarpfen, und freute mich wie ein Schneekönig über den Zielfisch, nämlich diesmal kein Großer, sondern was für die Küche.

Danach machten sich Rotfedern breit.

Wieder kam einer vorbei und wollte quatschen. Er fische auch hier am Wasser, er war vor paar Tagen, und bla bla bla. Als ich nichts darauf sagte sondern weiterhin schweigsam auf meinen Kiel schaute, ging er eh nach 2 Minuten wieder weg. Sowie man selber anfängt zum palawern, wird man Publikum nicht mehr los, daher: Schweigen ist Gold.

Sonst tat sich nichts besonderes mehr, aber es war ein wunderschöner Septemberabend.

Zitat von Carlo

Petri zu den Spiegeler. Sehr dunkel ist der Karpfen.

wenn ich mir da unsere (im Waldviertel) gefangen Karpfen anschaue sind die viel heller.

Grüsse Carlo

Ja, Dein Revier sieht auch viel "offener" aus als meines.
Das Meinige ist ein wahrhafter Dschungel aus Schlingpflanzen und Seerosen und sehr dunklem Grund. Da schaun alle Fische dünkler aus.

Zitat von Kurt500

Da bist mal nicht hungrig ins Bett gegangen.

Naja, also wenn ich um 21:00 Uhr heimkomme, dann kommt der Karpfen erst mal in den unteren Kühlschrank (im Parterre ), ich dusche ordentlich unten im Parterre, und geh dann erst gschnäutzt und gekampelt rauf.
Auch vom Arbeitsaufwand könnte ich nie am selben Abend den Fisch filetieren und etwa gar noch zu bereiten.
Den hab ich dann gestern portioniert und die Portionen eingefroren, Ich glaube, 2 Stückeln gebacken werd ich am Samstag essen.