Hallo zusammen!
Meine Batterien sind wieder geladen, bin wieder zurück aus Italien!
Tag 1: Endlich war es soweit und das warten hatte ein Ende! Die Saison startete mit einem Kurztrip nach Italien. Das Ziel war ein Baggersee in der Nähe von Turin. Der See hat so ca. 20ha und eine max. Wassertiefe von 20m. Um 05:00 Uhr starteten wir zu dritt pünktlich nach Italien! Kurz nach dem Grenzübergang gab es schon den ersten Espresso an der Tankstelle, dieser schmeckte hervorragend! Die Autofahrt verging wie im Flug und die Anspannung wurde immer größer, umso mehr wir uns dem Gewässer näherten. Wir fuhren durch eine kleine, alte und total verträumte Altstadt direkt zum See. Dort angekommen wurden wir sehr freundlich von Ricky dem Chef begrüßt. Da gab es von ihm schon den nächsten Espresso im Clubheim und wir unterhielten uns mit Händen und Füßen, da dieser kaum ein Wort Englisch sprach. Ein wirklich herzensguter Mensch! Er zeigte uns stolz seinen ganzen See und wir konnten auch einige Fischbilder begutachten. Nach einer kurzen Anweisung begaben wir uns an unseren Bereich. Es waren noch weitere 3 Fischer am See, doch diese befanden sich nicht in unserem Bereich, somit hatten wir eine sehr große Wasserfläche vor uns. Wir machten unser Lager bereit und besprachen kurz die Situation. Stephan und ich fischten zusammen, somit Fisch auf Fisch und Saldin begab sich links von mir alleine auf einen Platz im tieferen Bereich. Das Wetter einfach traumhaft mild, somit vermutete ich die Fische in den flachen Wasserzonen. Die Drohne bestätigte meine Vermutung und ich konnte einige wunderschöne Koi Karpfen und einen Spiegler auf der Drohne erkennen. Diese sonnten sich im flachen Wasser. Wir begaben uns auf das Boot und drehten eine Runde mit dem Echolot und suchten nach passenden Spots. Hier lasse ich mir immer besonders Zeit, da dies ein sehr wichtiger Teil für mich ist! Nach guten 1,5 Stunden hatten wir die Spots in einer App markiert und konnten diese immer über die GPS Koordinaten ansteuern.
Wir legten 3 Ruten direkt vor Totholz und 3 Ruten verteilten wir auf verschiedenen Tiefen im Freiwasser, so konnten wir ziemlich viel abdecken und auf die Antwort der Fische reagieren. Wir legten zeitgleich einen kleinen Futterplatz an einer abfallenden Kante zum flachen Bereich an, befischten diesen aber nicht um das Vertrauen der Fische zu gewinnen. Dieses Vorgehen zeigte sich gerade bei stark beangelten Gewässern als sehr produktiv. Saldin fischte seine Ruten auf Tiefen von 8-12m. Gegen 15:30 Uhr lagen alle Ruten scharf und wir gönnten uns endlich ein kaltes Bier und konnten richtiges T-Shirt Wetter genießen! Trotz einer Wassertemperatur von knapp 6 Grad zeigten sich einige aktive Fische im Freiwasser. Es war ca. 17:30 Uhr da kreischte der Bissanzeiger von Saldin los und der Fisch nahm ordentlich Schnur! Wir begaben uns sofort auf das Boot und gingen dem Fisch entgegen. Nach einem tollen Drill konnte Saldin den ersten Spiegler und auch seinen ersten Italiener sicher landen. Ein toller und makelloser Fisch mit knapp über 15kg. Nach einem kurzen Foto durfte der Fisch auch gleich wieder schwimmen.
Ein traumhafter Sonnenuntergang verabschiedete uns in unsere Zelte und wir machten es uns gemütlich! Lange ging es nicht und ich war im Land der Träume, als mich gegen 20:00 Uhr der Bissanzeiger von Stephan unsanft weckte! Es war Stephan seine Rute vor dem Totholz. Nach einem harten Kampf durch das Totholz konnte ich den Fisch keschern. Ein Prachtbursche mit genau 18kg lag im Kescher. Ein wunderschöner Fisch und das an seinem Geburtstag! Nach diesem Fisch gab es zuerst einen selbstgebrannten Schnaps und dann wieder direkt zurück in das warme Zelt!
Tag 2: Die ganze Nacht verging ohne jegliche Aktion am ganzen See. Gegen 04:30 Uhr meldete sich plötzlich Stephan seine längste Rute auf knapp 170m. Ich nahm die Rute auf und spürte kaum Widerstand, somit drillte ich den Fisch vom Ufer aus ohne Probleme. Als der Fisch immer näher kam, erkannte ich das es sich um einen Koi aus der Drohnenaufnahme handelte. Ein kurzes Bild und er durfte gleich wieder zurück. Wir legten die Rute nochmal neu und begaben uns nochmal auf die Liege. Gegen 09:00 Uhr gab es dann ein feines Frühstück. Bis zum Mittag meldete sich kein Bissanzeiger mehr und wir holten alle Ruten zur Kontrolle nochmal ein. Stephan und ich begaben uns zur Kontrolle auf den Spot, bei dem wir nur das Futter liegen hatten. Siehe da, das ganze Futter war weg. Wir fütterten nochmal nach und gingen wieder zurück. Alle Köder wurden neu gemacht und wieder punktgenau ausgelegt. Der Plan war bislang gut, somit änderten wir kaum was! Die einzige Veränderung war eine meiner Ruten, diese blieb nämlich draußen! Es war die Rute, die wir bei Einbruch der Dämmerung auf den Futterplatz legen wollten. Den ganzen restlichen Tag blieben alle Bissanzeiger stumm und es zeigten sich auch keine Fische mehr. Dies war uns eigentlich ziemlich egal, da wir schon 3 Fische auf der haben Seite hatten und die Zeit am Wasser richtig genießen konnten. Die Sonne war wirklich stark und wir konnten gut Vitamin D sammeln! Gegen 17:30 Uhr war es dann soweit. Meine Rute wurde mit einem einzelnen Fakemais bestückt und wir gingen mit dem Boot zum Futterplatz. Wieder war das ganze Futter vom Mittag komplett weg und es waren richtige Fraßlöcher zu sehen. Die Rute legte ich punktgenau auf die abfallende Kante und warf noch eine Hand Futter drüber, perfekt! Leise gingen wir wieder zum Ufer und richteten uns für die Nacht. Ein lauwarmer Abend mit Bier wurde um 20:00 Uhr von einzelnen Piepsern unterbrochen. Alle schauten gespannt auf die Rute, es war die Rute auf dem Futterplatz. Nach den Piepsern war für paar Sekunden Ruhe als der Fisch anfing langsam Schnur von der Rolle zu nehmen. Stephan nahm meine Rute auf und es war gleich ordentlich Druck dahinter. Wir stiegen sofort ins Boot und fuhren dem Fisch entgegen. Ein wirklich harter Drill begann als wir über dem Fisch waren. Der Fisch blieb sehr lange Tief und nahm immer wieder langsam und kontrolliert Schnur. Nach einem langen hin und her kam die Flanke das erste mal hoch und wir staunten nicht schlecht! Es war ein massiver und sehr langer Spiegelkarpfen. Er ging noch einmal in die Tiefe, bis ich endlich den Kescher drunter schieben konnte und die Maschen vom Kescher den Fisch umarmten! Mega Erleichterung bei uns beiden! Es ging mit dem Fisch zurück zum Ufer und dort wurde er gewogen. Punktlandung - 23kg!!! Ein neuer PB für unser Geburtstagskind! Der Plan ging komplett auf! Die Freude war bei und allen sehr groß, dies ist es auch was unsere Freundschaft ausmacht! Es war meine Rute, aber keine Sekunde habe ich meine Gedanken darüber verschwendet, sondern habe mich mit ihm gefreut! Das Adrenalin ist oben angekommen und an schlafen war nicht zu denken! Lange blieben wir noch wach und hatten sehr viel Spaß, als sich tatsächlich kurz nach Mitternacht nochmal meine Rute vor dem Holz meldete. Rute aufgenommen und der Fisch hing sofort fest. Ab aufs Boot und dem Fisch entgegen! Dort konnten wir den Fisch schließlich befreien und ich konnte diesen im Freiwasser zu Ende drillen! Na was kommt denn da hoch, ein zweiter Koi für mich in dieser Session! Dieser war aber deutlich größer und ein wunderschönes Exemplar! Schnell gab es noch ein Foto und diese schöne Kreatur durfte wieder zurück in sein Element! Nach diesem Fisch ging es dann ins Zelt.
Tag 3: Die restliche Nacht blieb sehr ruhig und wir konnten richtig gut ausschlafen! Gegen 09:00 Uhr packten wir unsere Sachen und verabschiedeten uns noch kurz bei Ricky! Eine wirklich sehr erfolgreiche Kurzsession!
Ein Lob an den Seebesitzer, der einen wirklich sehr tollen Job macht und dies mit so viel Herz und Leidenschaft macht!
Hoffe euch hat der Bericht gefallen!
Lg Ermin