Das richtige verhalten bei Hecht und Wels?

  • Hallo,


    Ich hätte eine Frage zum Raubfischangeln. Ich surfe nicht nur zum Thema Karpfen,
    auch informiere mich gerne über Hechte (Esox) und Welse (Silurus).
    Da ist mir aufgefallen, dass einige Fischer einen Handschuh verwenden und andere
    wieder die es mit nassen Händen machen.
    Ich weiß, dass man Fische nur mit nassen Händen berühren soll.
    Aber was ist jetzt richtig?
    Wie geht man am besten vor, sollte man einen Hecht oder einen Wels an der Angel haben.
    Vielen Dank im Voraus.

  • Beim Hecht am besten nicht an die Zähne kommen, sehr unangenehm!
    Auch der oft gezeigte kiemengriff ist eher nichts für ungeübte, da läuft schnell mal Blut.
    Bei den welsen haben die Fischer die Handschuhe an weil sie ihn mit der Hand im maul greifen zum landen und das ist irgendwie so wie ein Schleifpapier.


    Ich habe auch schon einen 1.40mwels am maul gepackt als ich jemanden beim landen geholfen habe und da war ich gleich etwas aufgescheuert.
    Selbst bin ich kein Wels Fischer, viel zu gering ist meine Schneider Toleranz...


    LG. P.

  • Hallo Kurt !


    Danke für die interessante Frage:


    Ich angle seit genau 50 Jahren saisonmäßíg gezielt auf Hecht, vom knapp Maßigen bis zum sehr Kapitalen und kann nur eines sagen.


    Ich habe noch NIE einen Hecht mit der Hand gelandet. Der abgekämpfte Hecht wird gekeschert, auf die Matte gelegt, und nach Möglichkeit mit der Lösezange wird der Haken/Drilling gelöst. Nie greife ich einem Hecht in´s Maul oder in die Kiemen.


    Und außerdem kann auch bei einem kleinen Hecht, den man noch im Uferwasser zurücksetzen will, durch die heftigen Bewegungen des Fisches ein freiliegender Drillingshaken in die Hand gerammt werden. Gerade kleine bis knapp maßige Hechte machen oft sehr heftige Bewegungen, gerade auch deshalb, weil sie beim Ranziehen nicht richtig abgekämpft sind. Eine richtig dicke große Hechtin dagegen fordert im Drill einiges und kann natürlich erst gekeschert werden, wenn sie wirklich abgekämpft ist. Die liegt auch dann wesentlich ruhiger auf der Matte.


    Zu den Bestimmungen an den von mir befischten Gewässern: Matte auch beim Spinnfischen vorgeschrieben, Kescher und Lösezange sind mitzuführen und zu VERWENDEN. Das schließt jede Handlandung von vorneherein aus.


    Beim Wels kann ich genauso wie Pabru nicht mitreden. Aus den gleichen Gründen. Ich habe einfach keine Schneider-toleranz. Ich war beim Angeln dieses Jahr, wo ich praktisch immer etwas Schönes gefangen habe, nur ein einziges Mal Schneider, und da schleicht sich ein total flaues Gefühl bei mir ein. Mehrere Schneider-Nächte, und angeln wäre für mich kein Vergnügen mehr, sondern eine Qual.
    Wenn überhaupt, dann könnte ich mir einen Kleineren (vom Brittelmaß 85cm bis vielleicht 110cm ) Wels schon vorstellen, wenn er mir mal auf die Spinnangel ginge statt dem üblichen Hecht oder Zander. Aber die Chancen sind gering. Im Mai darf man bei uns noch nicht spinnangeln wegen der Hecht/Zanderschonzeit, im Juni hat der Wels Schonzeit in Wien, und ab Juli ist meistens ein großer Teil des Wassers so verkrautet, dass man erst wieder im Herbst spinnfischen kann. Würde ich dann mal einen Waller drankriegen in der "Wunschgröße" für Wallerschnitzeln, käme der locker in den Kescher rein und brauch ich wieder keinen Wallergriff mit Baustellenhandschuhen. Und einen größeren will ich mir lieber nicht ausmalen. Ich hoffe, wenn ich in den letzten 51 Jahren keinen gefangen habe, dass ich auch in den nächsten 50 Jahren keinen fangen werde.

  • Hallo Gerhard,


    Ich danke dir, dass du mir mit sehr gut verständlichen Worten erklärt hast
    um was es hier beim Hecht und Wels Angeln geht.
    Der Hecht ist ja richtig quirlig und ich stelle mir vor, mit einem Drilling im Maul es richtig schwierig wird denn Haken zu entfernen.
    Auch habe ich gelesen, dass man keine Maulsperren einsetzen soll. Was noch dazu kommt, wie tief er den Hacken verschluckt hat.
    Wie heißt das Sprichwort? „Schuster bleib bei deinen Leisten“.

  • Hallo Gerhard,


    Ich danke dir, dass du mir mit sehr gut verständlichen Worten erklärt hast
    um was es hier beim Hecht und Wels Angeln geht.
    Der Hecht ist ja richtig quirlig und ich stelle mir vor, mit einem Drilling im Maul es richtig schwierig wird denn Haken zu entfernen.
    Auch habe ich gelesen, dass man keine Maulsperren einsetzen soll. Was noch dazu kommt, wie tief er den Hacken verschluckt hat.
    Wie heißt das Sprichwort? „Schuster bleib bei deinen Leisten“.

    Hallo Kurt, das mit dem Sprichwort würde ich nicht anwenden. Du bist ein sehr ausbaufähiger Neuling und hast einen sehr sehr guten Start bei den Karpfen hingelegt und irgendwann kann der Wunsch kommen, auch andere Fischarten zu fangen.
    Der legendäre Ruck in der Spinnrute, wenn der Hecht den Spinnköder genommen hat ist einfach etwas, was hohe Suchtgefahr bietet, und außerdem wäre er der ideale Herbstfisch. Gibt es was schöneres, wenn ein dicker Spätherbst-Hecht nach aufregendem Drill auf der Matte liegt ? Und auf der Matte liegt er eigentlich meistens ruhig, und der Haken hängt vorne, meistens so sichtbar im Oberkiefer oder Maulwinkel, dass er sich auch ganz leicht mit der Hand lösen kann. Schlucken kommt beim Blinkern nur ganz selten vor, und als einer bei mir letzten November komischerweise wirklich tief hing und die Kiemen bluteten, nahm ich ihn eben mit und machte gebratene Hechtfilets , in Mehl mit Paprika vermischt, Knoblauch drüber, Salat dazu, Hecht serbisch und ein gutes (in meinem Fall alkoholfreies) Bier und natürlich Weißbrot dazu.


    Wenn Du aber aus gesundheitlichen Gründen nicht so mobil sein solltest, dass Du spinnfischen gehst, kannst Du sehr gut mit totem Köderfisch an der Segelpose auf Hecht angeln. Ich praktiziere das zwar schon seit langer Zeit nicht mehr, weil ich eben nur beim Karpfen sitzen möchte, aber die Tipps dazu kann ich Dir auch "im Schlaf" geben...

  • Hallo Gerhard,


    Hallo Kurt, das mit dem Sprichwort würde ich nicht anwenden. Du bist ein sehr ausbaufähiger Neuling und hast einen sehr sehr guten Start bei den Karpfen hingelegt und irgendwann kann der Wunsch kommen, auch andere Fischarten zu fangen.


    Danke für die Antwort und die Rosen. 8.)
    Die Frage nach „Das richtige Verhalten bei Hecht und Wels?“ kommt natürlich nicht von ungefähr.
    Ich hatte dabei einen Hintergedanken und wollte nicht mit der Tür ins Haus fallen.
    Man könnte ja denken, jetzt fischt er erst so kurz und will schon auf Hechte Angeln.
    Aber ich habe mich schon mit Wobbler, Swimbait usw. eingedeckt. Außerdem spiele ich mit dem Gedanken auch ein anderes Revier zu suchen.
    Einen Fluss oder so was Ähnliches. Spinnfischen interessiert mich schon seitdem ich mit dem Fischen angefangen habe.
    Nur lässt mich meine Gattin nicht allein zum Fischen. Du weißt ja, wo ich jetzt fische ist immer eine Aufsicht.
    Aber deine Worte haben mich auch nachdenklich gemacht und das nicht ohne Grund. /KoPf :

  • Man könnte ja denken, jetzt fischt er erst so kurz und will schon auf Hechte Angeln.


    Warum nicht ich wüste nicht was da dagegen spricht .
    Ach ja meinen ersten Hecht habe ich an dem Tag gefangen als ich meine erste Angelkarte bekommen habe . )jAaa
    Natürlich habe ich damals nicht gezielt auf Hecht gefangen sondern mit Wurm und der Hecht war aus´ich nur so um die 30cm und hat meinen Vater als er den Hacken lösen wollte ihn in den Finger gebissen ,das hätte er besser nicht machen sollen den darauf hin war, mein Vater sauer auf ihn. )jAaa ):hmm


    Aber von da an war der Hecht mein Fisch ,hat dann zwar noch ein paar Jahre gedauert bis ich gezielt auf ihn angelte . )jAaa

    §bOOT Nein ich bin hier nicht der Chef ,ich bin nur Fisch-süchtig, ! /aNgeln

  • eine kurze Antwort von meiner Seite ,
    beim Wallergriff ohne Handschuhe gibt es bei kleineren Wallern keine Probleme
    bei wirklich großen ist die Abschürfung an den Händen schon eine Gefahr du musst da schon ordentlich ins Maul greifen und da empfiehlt sich natürlich der Handschuh ,
    beim Hecht fische ich in den letzten Jahren eigentlich immer vom Boot aus und meistens mit Köderfisch , ich setze den Anschlag immer sofort wenn die Schnur geht
    und deshalb sitzt der Haken meistens auch vorne im Maul , wenn der Hecht dann ausgedrillt ist greife ich ihm vorsichtig in den Kiemendeckel dann macht er keine Bewegung mehr ,
    das Maul ist geöffnet und man kann den Haken ohne Probleme lösen das mache ich alles im Wasser, bei einem Hecht ab ca. 90 cm verwende ich natürlich einen großen Gummierten Kescher
    der ist schonender für den Fisch , und du bekommst den Haken auch leichter aus den Maschen falls er sich verheddert ,
    Und wenn der Fisch wirklich einmal schlucken sollte , kommt er wie Gerhard schreibt in die Pfanne ;

  • Ich musste noch schmunzeln, als mir einen Tag, nachdem ich das Thema vom Kurt500 gelesen hatte, bei der Klo-Lektüre ein altes Angelbuch "Angle Richtig" aus der DDR 1978 in die Hände fiel.
    Die hatten gar nicht so schlechte Angelvorschriften und schien ein sehr sehr angelfreundliches Land gewesen zu sein.


    Der Dachverband war der DAB (Deutscher Anglerbund) und mit einer Lizenz durfte man zuerst nur auf Friedfische angeln. Erst, wenn man vor der "Ortsorganisation des DAB" einen entsprechenden Theorie- und Praxistest für einen Raubfisch-Befähigungsnachweis absolvierte, wurde auf der Lizenz auch die "Raubfischberechtigung" eingetragen.


    Wer dann vielleicht auch an einem Salmonidenggewässer Fliegenfischen auf Forelle und Äsche wollte, musste dann zusätzlic auch noch den "Salmonidenbefähigungsnachweis" erbringen.


    Herrlich geschrieben, und immer wieder feindliche Apropos an den schlechte kapitalistischen Westen..... /wItz (gnadenloses Fisch-Ausbeutung etc. )

  • Gerhard,
    zu deiner Frage. Das stimmt so nicht. Gerade die Kleineren Welse sind beim Landen sehr unruhig und angepisst. Die schlagen nur so herum. Dadurch hast da meistens mehr Abschürfungen als bei den Großen.
    Früher hatte ich nie Landehandschuhe aber dadurch dass ich beruflich im Labor arbeite und oft Handschuhe anhabe, sind die Wunden an den Händen und Fingern ewig nicht geheilt.
    Somit habe ich jetzt immer die Handschuhe dabei.
    Wichtig beim Wallergriff. Einmal zupacken und nicht mehr los lassen. Gerade wenn man nicht nur mit Einzelhaken angelt. Die Gefahr den Haken sich selbst wo rein zu hauen durchs los lassen weil der Fisch wild wird, ist schon nicht ohne.
    Also schauen wo die Haken liegen, zupacken und nicht mehr los lassen.

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