Erfahrungen mit einem mechanischen Grätenschneider ?

  • Hallo geschätzte Forianer !

    Ich überlege nun schon länger etwas halbherzig, mir einen Grätenschneider zuzulegen.

    Nicht die ganz teuren Profigeräte um 500, 1000 Euro, sondern den um knapp 200 Euro noch erschwinglichen Beeketal Fischgrätenschneider BFG-125 , der mir auf den ersten Blick einen guten Eindruck macht.

    Hat da jemand Erfahrungen damit ?

    Die eher schmale Einziehbreite von 12,5 cm würde mich fürs erste nicht so stören, da ich meine Karpfen sowieso immer in sechs Stücke trenne, aber exakt schneiden sollte das Ding schon und natürlich nicht zerschneiden.

    Oder sind solche Dinger für einen eher "mäßigen" Angler nur unnötiger Luxus ?

    Ich könnt mir allerdings auch vorstellen, bei guten Ergebnissen dann auch größere Brachsen zu verwerten, was ich zur Zeit überhaupt nicht tue.

    Für hilfreiche Antworten bin ich dankbar!

    LG Stefan

  • Hast du dir mal die eher schlechten Bewertungen auf Amazon angesehen?


    Deine Frage, ob so ein Gerät für privaten Gebrauch nötig ist, würde ich auch eher mit Nein beantworten.


    Beim Karpfen sind die Gräten relativ groß, so das die im zubereiteten Zustand leicht beiseite zu nehmen sind...Brachsen werden (zumindest hier) eher nicht filetiert, sondern durch nen Fleischwolf gedreht und zu Fischfrikadellen verarbeitet.

  • Danke dir seatrout für die so prompte Antwort !

    Es geht mir eigentlich um die kleinen Gabelgräten, die schon recht lästig sein können, die großen Gräten sind im Filet nimmer vorhanden. Unser Sohn, der Fisch eher wie eine Scheibe Brot isst, war wegen dieser kleinen Graterl schon einmal kurzfristig in der Ambulanz vorstellig-und meinem langjährigen Fischerkollegen erging das bis dato auch schon so.

    Bei Amazon finde ich leider nur Bewertungen für den "Fleischzartmacher"- entgeht mir da was, finde ich es nicht ?

    Wie gesagt, ich schwanke da sowieso hin und her, vielleicht ist auch der Reinigungsaufwand zu groß.

    Der Preis tät mich nicht wirklich schrecken- auch im Hinblick darauf, dass ich bei meiner eher vorsintflutlichen Form der Fischerei nur ganz niedrige Ausgaben für neues "Täckl" habe.

    LG Stefan

  • Interessant, bis zu deinem Beitrag Stefan, da wusste ich nicht einmal das es so etwas gibt.

    Habe mir das Teil mal im Internet angesehen. Wird der Fisch mit diesem Gerät geschröpft?

    Das ginge auch mit einem guten Messerrelativ einfach. Oder kann das Ding noch etwas anderes?

    LG. P

  • Hier der Link zu den Bewertungen:

    Amazon.de:Kundenrezensionen: Beeketal BFG-125 Grätenschneider inkl. Handkurbel und Spannzwinge


    Wie bereits geschrieben...große Gräten am Filet entweder dranlassen oder mit ner (hygienisch sauberen) Zange "ziehen"...die kleinen Gräten einfach mit durch die feinste Scheibe vom Fleischwolf drehen und lecker Fischfrikadellen machen.


    So würde ich das handhaben, aber ev. kommen hier noch mehr Tipps aus dem Schwarmwissen.

  • Servus Stefan,

    Ich kenne diese Dinger nur aus der Gastro und da auch die höherpreisigen, elektrischen Ausführungen.

    Oder sind solche Dinger für einen eher "mäßigen" Angler nur unnötiger Luxus ?

    Ich vermute ja, denn für ein Karpfen- oder eben Brachsenschnitzel nur ab und zu verbraucht so ein Gerät zu viel Platz und ist verhältnismäßig aufwendig zu reinigen.

    Um ein Karpfenfilet in ca. 3mm Schnitte mit einem Messer zu schröpfen brauch ich vielleicht 3min.

    Dabei würde ich nicht behaupten dass ich ein besonderer Feinmotoriker bin.

    Das funktioniert auch wunderbar bei den großen Gräten, beim Braten werden diese ebenfalls weich und man merkt zumindest bei den durchnittlichen Karpfen/Brachsen nichts beim Essen.

    Ich empfehle ein wirklich scharfes Messer mit einer rel geraden Schneide.

    Ich verwende meistens sowas:

    Santoku Messer


    Nach dem 2ten Karpfen hat man den Dreh raus und dannach ist es kein Thema mehr


    Grüße

  • Hallo Stefan !


    Ich kann Dir leider auch nicht helfen. Aber obwohl ich sogar Dein kleiner Bruder sein könnte, kannte ich mein Leben lang nichts, was Gräten entfernt.

    "Fisch hat Gräten und da heißt´s aufpassen beim Essen" wurde uns schon von Eltern, Großeltern, Tanten und Verwandten eingebläut. Beim Fischessen bei Tisch hatte man (vor allem die Kinder) Still zu sein und sich zu konzentrieren.

    Das Leben war und ist einfach "lebensgefährlich" /wItz

    Heute als "Alter" bin ich aber schon etwas milder geworden, und wenn Sohn oder Tochter gnadenhalber mitaßen wenn der Papa Fisch heimbringt, dann wurde nach dem Motte "der Papa wird´s schon richten" immer so verfahren, dass ich dem "Kind" auch wenn es schon auf die 40 geht, immer bei Tisch das grätenhaltige Filet so zerfiezeln tu´, dass keine Gräten mehr da sind (ohne Gewähr !). Bei den großen Rippen ist´s eh bäbi-leicht, da kann es das "Kind" selber, und beim oberen dicken Teil fizele ich einfach irgendwie "stümperisch" herum, bis das "Kind" so eine Art Brei aus Panier und bissl vom obrigen Fischfleisch hat, das untere wo die großen Gräten waren ist eh "intakt" .

    Für MICH, als ich ein Kind war, hat das niemand gemacht, bin aber auch froh darüber ;)

  • Danke für eure interessanten und interessierten Antworten ! )jAja

    Patrick, ja das Ding kann -so glaube ich jedenfalls- nur schröpfen und aufmerksam bin ich auf so etwas im Zuge eines "Waldviertler Küchenberichts" geworden, wo der Koch so ein Karpfenfilet da einfach in eher nur Sekundenschnelle durchgelassen hat, allerdings war das ein breites Profigerät mit elektrischem Einzug. Bedingung ist aber schon, dass man das Filet außerhalb der Karkasse schneidet, die großen Gräten stören da unweigerlich.

    Seatrout, danke für den Link .

    Max, das Santokumesser ist aber eher nur zum Schröpfen, oder doch auch gut zum Filetschneiden? Ich bin sowieso auch auf der Suche nach einem guten Filiermesser, denn mein jetziges taugt nicht mehr sehr viel. Mein im Schärfen echt begnadeter Schwiegervater selig hat es aus einem ganz normalen Küchenmesser geformt.

    Ja Gerhard, Fischessen war besonders früher ein Akt hoher und höchster Konzentration, denn entgrätete Flets gab es nicht-wenigstens bei uns - und der Fisch wurde wie ein Hendl nur in passende Stücke zerteilt oder überhaupt im Ganzen gebraten. Köstlich deine Beschreibung der "Atzung" des Nachwuchses ! kL$

    Mir ist dumpf in Erinnerung, dass ich vor einer Reihe von Jahren einmal so ein selbstgebautes Filierbrett in Netz gesehen habe, da waren so ganz nebeneinander verlaufende Schlitze im Holz, in die man nur hineinfahren musste, also eine Art von Schneidschablone.

    Ich weiß aber überhaupt nimmer, wie das wirklich ausgesehen hat, hab es auch zu wenig ernst betrachtet, weil ich früher etwas auf dem hohen Ross gesessen bin und eher nur Hechte und Zander mitgenommen habe.

    LG Stefan

  • Max, das Santokumesser ist aber eher nur zum Schröpfen, oder doch auch gut zum Filetschneiden?

    Zum Filet auslösen brauchst du sowieso ein gescheites Filetiermesser.

    Das Santokumesser kannst du wunderbar auch für alle anderen Schneidarbeiten verwenden.

    Ich verwende fast kein anderes Messer mehr in der Küche.

    Natürlich Geschmackssache.

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