Ich hab vor kurzem einmal gepostet, dass ich heuer erst einmal fischen war und ich die zwei gefangenen Karpferl als wenig repräsentierbar gefunden habe.
„ Die Suppe ist zu dünn“ fand ich- doch diesmal ist doch ein etwas dickeres Supperl entstanden.
Ich habe heute nämlich meinen nichtfischenden Sohn überredet, wieder einmal mit mir fischen zu gehen, nicht ganz uneigennützig, denn man muss ja einiges zum Teich schleppen.
Aber zuerst stärkten wir beide uns mit Schweinsbraten, Knödel und warmem Speckkraut in einem netten Lokal. Mohr im Hemd mit Schlag und Eis vervollständigten die Schlemmerei und mir stand danach der Sinn eher nach einem ausgiebigen Mittagsschlafferl als nach Fischen.
Am Platz angekommen, der Teich ist nur gute 2 ha groß, ein ehemaliger Schotterteich und schon gut verwachsen, baute ich mein „Old man tackle“ auf.
Ich nahm nur eine Futterspirale und als Köder ein paar Maden. Schon nach kaum 10 Minuten pfiff der über den Winter völlig pickig gewordene Bissmelder.
Nein, das war kein so kleiner ! Ganz schnell vermaß ich ihn -machte ein ziemliches Anfängerfoto- und rasch wieder hinein mit ihm. Er war 73 cm lang, recht wohlgenährt und nach meiner Tschechentabelle so um die 8 kg schwer.
Eher kurzweilig ging es weiter in den Nachmittag, ich fing ein paar so 40, 45 Stückerl und ein paar gar nicht so schlechte Braxen, nur mit den Köderfischen war es mau. Endlich fing ich ein mudeldickes Rotäugerl mit so 16 cm, tötete es und köderte es mit einem widerhakenlosen, sehr langschenkeligen Haken an einem eher langen Vorfach an. Als Geheimwaffe gegen die ärgerlichen Signalkrebse stopfte ich dem Fischerl ein kleines Stückerl von einem trockenen Asterl fast bis in den Magen.
Es dauerte wieder nur eine Viertelstunde und schon wieder pfiff der Melder. Ich wartete noch ein paar Sekunden bis zum Anschlagen, denn das war ja ein Rauber.
Der Fisch hing und machte Dampf. Ich freute mich schon auf einen Hecht oder Zander oder vielleicht auch einen Wels.
Dann sah ich den Fisch! Es war ein Karpfen ! Das ist mir in meinem ganzen Fischerleben noch nie passiert, dass ein Karpfen-55 cm und ca. 3 kg- ein 16 cm langes, totes Rotauge nimmt. Ein echter „Raubkarpfen“, der auch viel dunkler als die anderen war. Da schaute ich aber !
Habt ihr so eine Erfahrung auch schon einmal gemacht ?
Wir fischten dann noch eine Weile und schleppten nachher alles wieder zum Auto zurück.
Daheim aber musste ich nun noch den Raubkarpfen versorgen und da es schon dunkelte, bereute ich fast, ihn mitgenommen zu haben.
Besonders gefallen nach diesem schönen Angeltag aber hat mir, dass mein Sohn meinte, dass er vielleicht auch mit dem Fischen anfangen werde.
Mal sehen ! Aber jedes Mal spendiere ich dann kein Essen vorher .
LG Stefan