Hallo Freunde,
"Gerstern Nocht war a schware Partie für mi..." so in etwa könnte man den Abend zeitweise beschreiben.
Aber erst mal zurückspulen an den Anfang.
Mein Bruder und ich beschlossen wieder mal einen Aalansitz, Freitagabend schien dafür gut geeignet.
Hatte am Donnerstag (... ) noch den Wetterbericht gecheckt und schien zu passen, was soll schon kommen.
Als es Freitagabend wurde, fanden wir uns am Bodensee ein, dort trafen wir schon auf Gery mit zwei seiner Kinder und später gesellte sich noch der Berd (alias Flötzerhof) zu unserer Runde.
An dem lauen Abend wurde gemütlich angeködert und ausgelegt.
In der Ferne sah man schon einen heftigen Wettersturz niedergehen. Wir (oder halt ich) redeten uns noch den Abend schön - es wird schon nicht zu uns kommen.
Ungeachtet dessen baute sich bei uns eine mächtige Gewitterfront auf.
Der Chefe zog es vor, sich mit den Kindern zurück zu ziehen - weise Entscheidung.
Es ging auch nur mehr ein paar Minuten und schon brach ein Gewitter los, wie man es nur selten erlebt.
Bernd und mein Bruder waren so schlau die Regenschutzkleidung mitzunehmen, ich stand da im T-Shirt und Baumwollhosen...
Aber zusammenpacken ist keine Option - da waren wir uns einig.
Und so bibberte ich vor mir hin, den Klappsessel als einzigen Schutz auf dem Kopf.
Blitze leuchteten und schlugen heftig in der Umgebung ein, gewaltiges Donnergrollen und der Regen prasselte nur so runter.
Nach einer unendlich langen Stunde oder anderthalb ließ die Intensität endlich nach.
Und als es beinahe schon aufgehört hatte, sang mir mein Bissanzeiger unter stetigem Steigen des Ringerls ein feines Liedchen vor...
Yeah - das Durchbeißen hatte sich gelhohnt.
Vergessen die Kälte und die klatschnass am Körper klebende Kleidung.
Der Drill fühlte sich gut an - es war jedenfalls kein Schnürsenkel.
Dieser 63er Aal hier war das Resultat:
Dankenswerterweise bekam ich ein trockenes Leiberl von meinem Bruder, was den weiteren Abend wieder erträglicher machte.
Auf zur fröhlichen Ratscherei und Fachsimpelei.
Nächster Biss!
Zögerlich aber stetig...
Anhieb - sitzt.
Diesmal ein Schnürsenkel mit 47cm, der dann auch gleich wieder zurück durfte.
Ein paar Minuten später meldete Bernd einen Biss - Anhieb -sitzt.
Offensichtlich genüsslich drillt Bernd seinen ersten Aal.
Weitere Details hierzu werd ich nicht mehr vorwegnehmen - es könnte unter Umständen noch ein kleiner Bericht folgen.
Jedenfalls Petri zum ersten Aal Bernd.
Nun ist wieder Ruhe am Platz, wir beginnen nun die Kamberkrebse vor uns im Wasser per Hand zu fangen. Viele kleine und mancher größerer tummeln sich vor uns im Wasser.
Irgendwann werden wir wieder durch einen Biss in unserem Tun unterbrochen.
Erst zögerlich, dann immer vehementer gehts dahin, der Freilauf singt mit dem Bissanzeiger im Duett - herrlich :-D
Anhieb - sitzt - und diesmal was kräftiges, ordentlich stur und bockig, kaum vom Grund zu heben.
Das ist eindeutig was besseres. Geht auch immer wieder in die Bremse und die Rute darf ihre volle Aktion ausspielen.
Am Ende eines schönen Drills zeigte sich ein richtig fetter und mies gelaunter 74er Aal und fand widerspenstig den Weg in den Eimer.
Um ca. 00:30 Uhr hatte ich nochmal einen guten Biss, aber leider versemmelt.
Angesichts der bisherigen Ausbeute war ich aber eh vollends zufrieden, vor allem der armdicke 74er war schon ein besonderer Kämpfer.
Kurz vor 01:00 war dann Schicht im Schacht, wir packten zusammen und zogen von dannen.
War ein ereignisreicher und netter Abend, es hat mich sehr gefreut, gerne wieder.
Schönen Gruß