Der letzte Mohikaner – oder vielleicht doch nicht?

  • Grüß euch,


    Der letzte Mohikaner, ein Roman den ich in jungen Jahren gern gelesen hab.

    Aber heute geht es nicht um das Buch, sondern um die im deutschen Sprachraum verbreitete sprichwörtliche Bedeutung.

    Denn wie „der letzte Mohikaner“ komme ich mir vor, wenn ich Plättchenhaken selber binde.


    In jungen Jahren, also der Zeit lange VOR Handy, Internet und Social-Media, war wegen mangelnder finanziellen Möglichkeiten eine meiner einzigen fischereilichen Informationsquellen der damals aus meiner Sicht legendäre, jährlich erscheinende DAM-Katalog beim HDV.

    Seinerzeit waren darin neben den Produckten auch noch viele Informationen wie u.a. z.B. eine Plättchenhakenbindeanleitung enthalten.

    Schnell war das auswendig gelernt und mit ein wenig Übung gelangen auch saubere, zuverlässige Knoten.

    Auf diese Weise konnten Haken mit beschädigter Schnur budgetschonend wiederinstandgesetzt werden – was ich bis heute so praktiziere.


    Mit dem Alter, Wurschtfingersyndrom usw. (möglicherweise auch Bequemlichkeit…) geht das heutzutage nicht mehr so ganz flink von der Hand und so mancher Knoten muss auch mal zweimal gebunden werden.

    Dann bin ich auf ein Tool von Stofo gestoßen und habs mir interessehalber mal bestellt.

    Aber um ehrlich zu sein, die anfängliche Euphorie verblasste ganz schnell. Das ging doch nicht so fix wie erwartet und freihand ging nach wie vor besser.

    Das Gerät verschwand in irgendeinen Winkel, aus den Augen, aus dem Sinn.


    Zwischenzeitlich sind wieder einige Haken zusammengekommen, u.a. auch weil sich meine Kinder mittlerweile verstärkt der Fischerei zu widmen beginnen.

    Da kam mir das Stonfo-Tool wieder in den Sinn und nach kurzer Recherche bin ich auf eine Anleitung gestoßen, bei der das Gerät auf einen Halter aufgebaut wird.

    Die Idee war schlüssig, also nachgebaut und ausprobiert:


    01_zulu_IMAG5039.jpg


    Und siehe da, LÄUFT!


    Als kleines Zusatzfeature wurde noch eine rudimentäre Scala zur Bestimmung der Vorfachlänge angebracht und die Sache funktioniert.

    Hier ein Bildausschnitt – ich denke es reicht zur Erkennung des Knotenbildes:


    02_zulu_IMAG5040.jpg



    Bleibt aber immer noch eine Frage:

    Bin ich der letzte Mohikaner, der noch Plättchenhaken selber bindet?



    Schönen Gruß

  • Also du bist sicher nicht der einzige!


    Als ich vor vielen, vielen Jahren von meinem Vater das Hakenbinden erlernen durfte, wurden nur Plättchenhaken verwendet.

    Da noch einige Zanderhaken von damals vorhanden sind, binde ich mir da und dort noch heute einen Plättchenhaken Io)

  • Also Jürgen da bist du sicher nicht der Einzige der die Haken selbst bindet.

    Ich verwende dazu eine Hakenbindmaschine. So eine kleine gelbe und das funktioniert sehr gut damit. Hauptsächlich binde ich mir meine Haken fürs Matchfischen.


    Grüße Carlo

  • Danke für den Beitrag auch von mir!

    Ich binde meine Haken auch selber. Zum einen weil mir bei ein par gekauften Vorfächern die Haken ausgerissen sind und ich in der verkrauteten Rinne, lieber ein etwas dickeres Vorfach nehme, zum anderen weil ich es mag immer etwas zu haben mit dem ich meine Finger beschäftigen kann. Ich hab auch so ein Gerät, von einem Anderen Hersteller, weil ich nicht geschickt genug bin wirklich kleine Plättchenhaken zuverlässig zu binden.
    Den Umbau muss ich auch einmal ausprobieren.

  • Haha der letzte Mohikaner, der bist noch lange nicht Jürgen )jAaa blättchenhaken das ist genau mein Ding. Ich Habs mit denen gelernt und Binde die auch heute noch. Wenn ich ehrlich bin, Binde ich sogar die Haken mit ringer genau so wie die Blättchenhaken. Ich bilde mir ein die halten einfach besser und ein fertiges Vorfach kommt bei mir sowieso nicht in die Tüte. Wenn etwas schief läuft dann will ich auch auf mich selbst sauer sein müssen und nicht irgendwelche Ausreden parat haben.

    LG. Patrick

  • Wenn ich ehrlich bin, Binde ich sogar die Haken mit ringer genau so wie die Blättchenhaken.

    Ich hab bisher gedacht, da kann man den Anhieb besser setzen. Weil mit dem klassischen Hakenknoten, wo die Schnur um den Hakenschenkel kommt, ein stärkerer Hebel am Haken wirkt.

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